Musik-Theater

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Orpheus 4Zur Entstehungsgeschichte
Im Schuljahr 2002/2003 wagte sich eine unerschrockene Gruppe von Schülern, Eltern und Lehrern zum ersten Mal daran, eine abendfüllende Schuloper in der Aula der kritischen Öffentlichkeit zu präsentieren. Die erste Inszenierung „www.nosferatu.de“ war von A bis Z selbst gestrickt: Libretto, Musik, Bühnenbild, Ausstattung, Kostüme, Regie, Choreographie und musikalische Leitung wurden von Kollegen und Kolleginnen der Schule geplant, verfasst und zusammen mit Schülern und Eltern umgesetzt.
Die begeisterte Annahme seitens der Schüler und der große Publikumserfolg bewies, dass am KvG das Musik-Theater einen Platz gefunden hatte, den es auszubauen galt. Mehrere Schülergenerationen, Eltern und eine ganze Reihe von Lehrern und Lehrerinnen haben seitdem vor, hinter und auf der Aulabühne ihren Enthusiasmus und ihr Können unter Beweis gestellt. Fächerübergreifend sind seitdem neben dem Schulalltag viele schöne Inszenierungen entstanden.
Mittlerweile ist das Musik-Theater am Kardinal-von-Galen-Gymnasium eine feste Größe. Alle zwei Jahre wird eine große Inszenierung auf der Aula-Bühne gezeigt. In der Schule ließ die Theaterarbeit Vieles entstehen, auch ablesbar an den vielen Stunden, die das Theater an unserer Schule und auch außerhalb der Schule, z.B. während der vielen Probenwochenenden mittlerweile beansprucht.

Piraten 2Einbeziehung professioneller Fachkräfte
Neben dem schuleigenen Theaterteam arbeiten seit vielen Jahren außerschulische Fachkräfte bei den Inszenierungen mit, um allen Teilnehmern Einblicke in die professionelle Theaterarbeit zu verschaffen. Gewonnen werden konnte Bart Hogenboom, der Leiter des Kinder- und Jugendtheaters Scintilla Münster, der in die Grundtechniken des Darstellenden Spiels einführt und für die Regie der Inszenierungen verantwortlich ist. Für die Kostümbildnerei kam Gaby Sogl vom Stadttheater Münster an die Schule, die zusammen mit Müttern und Schülerinnen eine Kostüm-AG initiierte und anleitete, welche seitdem für all unsere Theaterprojekte begeisternde Kostüme entwirft und anfertigt. Es zeigte sich, dass auswärtige professionelle Fachkräfte die Schüler/innen enorm motivieren können. Daher kommt neben den oben Genannten seit der dritten Inszenierung („Die Piraten“, nach A. Sullivan) auch die Maskenbildnerin Silvia Göbel vom Stadttheater Münster an die Schule und leitet regelmäßig einen Einführungsworkshop in die Kunst der Maskenbildnerei.

Orpheus 2Finanzierung / Austattung
Die Finanzierung der Projekte trägt sich mithilfe des Fördervereins am KvG mittlerweile weitgehend selbst. Die Eintrittseinnahmen der Aufführungen haben einen finanziellen Grundstock geschaffen, der für neue Inszenierungen zur Verfügung steht und die Ausstattung erweitern kann.

In den Jahren wurde einiges angeschafft, was für das Schultheater (und nicht zuletzt auch für andere Aulaveranstaltungen wie Literaturkurse, Schulkonzerte usw.) unabdingbar ist:

  • Aufbau eines umfangreichen Kostümfundus, der neben der Aulabühne einen festen Raum bekommen hat und in dem auch eine Reihe von Nähmaschinen zur Verfügung stehen.
  • Grundaustattung für die Arbeit am Bühnenbild (Werkzeuge, Farben, Mobiliar)
  • Die Lichtanlage in der Aula wurde nach den Vorschlägen eines Bühnenmeisters des Stadttheaters Münster überholt und ausgebaut.
  • Die Verstärkung der (Gesangs-)stimmen wurde (finanziert durch den Förderverein) durch hochwertige Headset-Mikrophone ermöglicht.
  • Ein Equipment für das Bühnenorchester (Mikrofone, Notenpultleuchten etc.) steht mittlerweile zur Verfügung.

Zur Auswahl und Entstehung der Stücke
Die Auswahl der Stücke hat mittlerweile einen großen inhaltlichen Bogen geschlagen und entführte die Zuschauer nach Italien, ins viktorianische England, auf eine Kannibaleninsel in der Südsee, in den Hades, den Weltraum, in den Wilden Westen und demnächst auch nach Transsylvanien! Lag die Herkunft der Stücke in den ersten Jahren noch im Musiktheaterrepertoire des 19. Jahrhunderts, vor allem in den Werken von Jacques Offenbach, so sind die letzten Produktionen wieder ´hausgemacht´. Für die Vorbereitung und Durchführung einer Inszenierung wird ein ganzes Jahr in Anspruch genommen. Die eigens für die Schulinszenierung verfassten Musik- und Textvorlagen nehmen es sich dabei zum Ziel, den Probenprozess und damit die Fähigkeiten und Interessen aller Schüler und Schülerinnen miteinzubeziehen, zu verändern und immer wieder neu zusammenzusetzen.

Folgende Stücke waren seit 2003 auf der Aulabühne zu sehen:

2003: www.nosferatu.de

2005: Die Banditen (nach der gleichnamigen Operette von J. Offenbach)

2007: Die Piraten von Penzance (nach der gleichnamigen Operette von G. Sullivan)

2008: Häuptling Abendwind (nach der gleichnamigen Operette von J. Offenbach)

2009: Peer Gynth (Eine Theaterproduktion der Sekundarstufe I)

2010: Orpheus in der Unterwelt (nach der gleichnamigen Operette von J. Offenbach)

2012: Time Travel – Die Weltraumoper

2013: Die Banditen (frei nach J. Offenbach. Eine Theaterproduktion der Sekundarstufe I)

2014: Shadowman – Eine Westernoper

in Arbeit : Die schweigsame Gräfin – Eine Vampyrgeschichte (Premiere: März 2016)

Shadowman 3Shadowman 1

Nähere Informationen sind auch unter der Internet-Adresse www.muenster.org/kvg zu finden. Dort findet sich unter der Rubrik ´Musiktheater´ zu jeder Inszenierung eine Vielzahl von Hintergrundinformationen, Fotos und Texten.

Johannes Dolezich