Wahlarena zur Europawahl im Cineplex

14.04.2024 – Lena Zils, Moderatorin bei Antenne Münster, begrüßte in der vergangenen Woche knapp 600 Schüler:innen verschiedener Münsteraner Schulen in Saal 5 des Cineplex am Hafen.
Diese waren eingeladen, um an einer „Wahlarena“ zur diesjährigen Europawahl teilzunehmen. Zahlreiche Jugendliche werden in diesem Jahr aufgrund der Wahlrechtsreform zum ersten Mal an die Wahlurne treten.

Somit zeigte sich Bürgermeister Klaus Rosenau in seinem Grußwort erleichtert und zuversichtlich, weil die Nachfrage an der Wahlarena außerordentlich groß gewesen sei. Nach zwei Weltkriegen habe durch die Europäische Einigung endlich Frieden geschaffen werden können, der allerdings aktuell durch Unterwanderung der demokratischen Grundordnung gefährdet werde. Umso wichtiger seien seriöse Informationen. Die Wahlarena diene als eine hervorragende Möglichkeit, unmittelbar ins Gespräch zu kommen. Ziel sei es laut Rosenau, alle für den Europäischen Gedanken zu begeistern. Unter Bezugnahme auf Bundespräsident Steinmeier kennzeichnete der Bürgermeister die Europäische Union nach wie vor als Zukunftsprojekt für das es sich zu engagieren lohne.

„Was böte sich in einem Kinosaal mehr an, als zu Beginn einen Film zu sehen?“, fuhr Lena Zils anschließend fort.
Mit Hilfe eines filmischen Beitrags zum Wahlsystem und zur Zusammensetzung des Europäischen Parlamentes sowie seinen Aufgaben wurden alle Schülerinnen und Schüler „auf Stand“ gebracht.

Anschließend begrüßte die Moderatorin die Teilnehmer:innen des Podiums, die in einem einminütigen Kurzstatement sich, ihre Motivationen zur Teilnahme an der Europawahl sowie grundsätzliche Ziele ihrer Parteien vorstellten. Auf dem Podium waren alle im Münsteraner Stadtrat vertretenen Parteien vorzufinden:

  • Sabrina Salomon (CDU-Fraktion)
  • Madita Fester (SPD-Fraktion)
  • Philipp Mathmann (Fraktion B90/Die Grünen/GAL)
  • Claudia Grönefeld (FDP-Fraktion)
  • Hubertus Zdebel (Die Linke Ratsfraktion)
  • Lars Nowak (Internationale Fraktion Die PARTEI/ ÖDP)
  • Carina Beckmann (Volt Ratsgruppe)

Daraufhin wurde die Podiumsdiskussion mit Hilfe von Abstimmungskarten, durch die die Schüler:innen Zustimmung und Ablehnung zu Schlagworten und inhaltlichen Aussagen signalisierten, interaktiv.
Das grundsätzliche Setting sah hierbei vor, dass zuvor von den Schüler:innen formulierte Fragen an einzelne Podiumsteilnehmer:innen gerichtet wurden, die hierauf eine Antwort formulierten. Andere Teilnehmer:innen reagierten daraufhin zustimmend oder ablehnend, sodass die Kontroversität der Themen sehr deutlich wurde.

Die Bandbreite der erörterten Fragen zeigt die folgende Auswahl:

  • Wie soll die finanzielle und militärische Unterstützung der Ukraine durch Deutschland zukünftig aussehen?
  • Was bringt der EU-Beitritt finanziell schwacher Staaten wie zum Beispiel Serbien?
  • Mit welchen Themen beschäftigt sich die EU zu wenig?
  • Wie kann es unterschiedliche Vorschriften (zum Beispiel zum Tierwohl) innerhalb der EU geben?
  • Welche Strategien hat die Europäische Union, um globale Herausforderungen zu meistern (Stichworte: Klimawandel, digitale Transformation, Gesundheit)?

Anschließend nutzen die Politiker:innen ihrerseits die Möglichkeit, Fragen an die Schüler:innen zu stellen. So wurde beispielsweise thematisiert, wie mehr Jugendliche für europäische Politik begeistert werden könnten und warum sich so wenige junge Menschen aktiv an der Politik beteiligten.
Besonders kontrovers schien die Frage zu sein, wie die Schüler:innen zu einer allgemeinen Dienstpflicht stehen.
Besonders viele Rückmeldungen erhielten die Podiumsteilnehmer:innen zur Frage, wie Jugendliche besser auf Socialmedia-Ebene erreicht werden können. Hier zeigte sich das Publikum stellenweise sehr kritisch.

Die Wahlarena war nach einhelliger Meinung eine besonders gelungene Veranstaltung!