07.08.2023 – Das Staunen steht den Schülerinnen und Schülern ins Gesicht geschrieben, als sie am ersten Schultag nach den Sommerferien in das neue Gebäude „ihres“ Kardinal-von-Galen-Gymnasiums (KvG) in Hiltrup strömen: „Cool!“, „Mega, lass mal überall gucken!“ – was Generalvikar Dr. Klaus Winterkamp, Schulleiter Dr. Heinrich Zopes und Schulseelsorger Daniel Mittelsteadt den Mädchen und Jungen zuvor im Wortgottesdienst gewünscht hatten, nämlich, dass es ihr Gebäude werden und sein soll, in dem sie gerne sind und gemeinsam lernen, scheint ab der ersten Sekunde in Erfüllung zu gehen. Nach drei Jahren Bauzeit ist das aus Erdgeschoss und zwei Obergeschossen bestehende Gebäude auf dem entstehenden Campus des KvG jetzt offiziell seiner Bestimmung übergeben worden.
Segen von oben gibt es zum Glück während des Open-Air-Gottesdienstes nicht in Form von Regen, dafür aber später in Form von Weihwasser: „Ich segne nicht nur das Gebäude, sondern in erster Linie euch, die Schülerinnen und Schüler. Und die Lehrerinnen und Lehrer natürlich auch“, sagt Winterkamp, den eine ganz persönliche Geschichte mit dem KvG verbindet, schließlich hat er selbst 1985 dort Abitur gemacht. „Es hat sich ein bisschen was am Erscheinungsbild geändert“, gibt er zu – sicherlich nicht nur auf den jüngsten Neubau bezogen. Auf dem Außensportgelände ist bereits 2019 eine neue Dreifachturnhallte entstanden. Mit dem nun neuen Schulgebäude ist ein weiterer entscheidender Schritt in Richtung des seit 2015 angedachten und geplanten KvG-Campus gemacht.
„Wir wollen den anderen mit den Augen Jesu sehen, in einem starken Miteinander auf Augenhöhe lernen und uns aufgeschlossen auf Neues einlassen“, ruft Mittelstaedt den Schülerinnen und Schülern Grundsätze des KvG zu Schuljahresbeginn noch einmal in Erinnerung.
Es sei nicht selbstverständlich, dass ein Träger ein solches Bauvorhaben realisiert – und das auch noch ‚just in time‘, geht der Dank von Schulleiter Dr. Heinrich Zopes an das Bistum Münster. „Vor drei Jahren haben wir festgelegt, dass wir die neuen Räume heute einweihen wollen. Das ist eine Punktlandung“, freut er sich.
„Das ist ein tolles Projekt und ein gelungenes Gebäude“, sagt Diözesanbaudirektorin Anette Brachthäuser, „gerne waren wir die Bauherren. “ Judith Henke-Imgrund, Leiterin der Schulabteilung des Bistums Münster, stimmt zu: „Hier würde ich auch gerne zur Schule gehen.“
Architekt Christian Kuckert erklärt: „Wir haben darauf geachtet, dass die Schulgemeinschaft hier Platz zum und Lust aufs Lernen hat. Wenn man das Foyer betritt, ist es zwar groß, aber es erschlägt nicht, man kann erstmal ankommen und entspannt in den Lerntag starten.“ Dazu trügen nicht zuletzt die Ziegelsteinwände bei, die die weitläufigen Flure im Erdgeschoss und den beiden oberen Etagen des Gebäudes kennzeichneten. „Wenn man eine Schule baut, muss man immer im Hinterkopf haben, dass man für Generationen baut. Auch in 10, 20 oder 30 Jahren sollen sich die Schülerinnen und Schüler wohlfühlen.“ Dass sie das tun, wird von der ersten Sekunde an deutlich: Lachend flitzen sie über die Flure, nehmen in ihren Klassenräumen Platz oder fletzen sich auf die Loungebänke im zweiten Obergeschoss.
Eine besondere Sitzmöglichkeit gibt es im Foyer: Dort liegen bearbeitete Eichenstämme. „Das sind nicht irgendwelche Eichenstämme, sondern die Bäume, die hier zuvor auf dem Gelände standen. Auch die Kreuze in den Räumen sind aus dem Holz gemacht“, erklärt der stellvertretende Schulleiter, Dr. Jonas Rickert.
Insgesamt beherbergt das neue Gebäude des KvG 20 Klassenräume, 4 Gruppenräume, sowie Kunst-, Musik- und Informatikräume. Außerdem gibt es einen Meditationsraum, eine Schülerbibliothek und ein Selbstlernzentrum. Die Räumlichkeiten im Erdgeschoss gruppieren sich um einen innenliegenden Schulgarten. Der Neubau umfasst 4290 Quadratmeter Nettofläche und wurde die ganze Zeit über bei laufendem Schulbetrieb und ohne räumliche Provisorien wie Container errichtet.
„Lernt gut und fühlt euch wohl“, gibt der Generalvikar jeder Klasse bei der Segnung mit auf den Weg. Dass das so sein wird, darüber wacht sicherlich auch der Namenspatron des Gymnasiums, Clemens August Kardinal Graf von Galen. Dessen Konterfei ziert nämlich die Außenfassade des neuen Gebäudes über der Eingangstür.
(Bilder und Text: Bischöfliche Pressestelle/Jule Geppert)