„Meine eigenen Wege“ – Feierliche Verabschiedung der Abiturientia 2021

21.06.2021 Am Samstag, 19.06.2021, konnten alle 132 Abiturient:innen bei der feierlichen Verabschiedung ihr Abiturzeugnis gemeinsam in Empfang nehmen. 

Der ökumenische Gottesdienst unter dem Motto „Meine eigenen Wege“ griff die Besonderheiten und die Vielfalt in der Gestaltung des eigenen Weges rückblickend ebenso wie zukünftig auf. Viele Formen individueller Wege habe er bei der Begleitung der Jahrgangsstufe kennengelernt, so Bruder Konrad Schneermann. 

Schulseelsorger Daniel Mittelstaedt ergänzte, es gebe immer mal wieder falsche Abzweigungen, Umwege und Hindernisse, die zugleich Lern- und Übungsgelegenheiten bieten, um einem Ziel näherzukommen, das den (eigenen) Weg bestimmen könne. Dass sie mit Hoffnung und voller Zuversicht in die Zukunft schauen und sich auf sie freuen, bestätigten alle Abiturient:innen, indem sie wörtlich zu Impulsfragen Stellung bezogen. 

In der gemeinsamen Predigt riefen Pfarrer Klaus Maiwald und Daniel Mittelstaedt die Absolvent:innen dazu auf, ihre einzigartigen Talente zu nutzen, um sowohl den eigenen Weg zu gestalten als auch Umwelt und Mitmenschen im Blick zu behalten. Zuversichtlich dürften sie dabei auf die Begleitung sowie helfende Hand und Stütze Gottes zählen. 

Mit dem Leitsatz der Schulen des Bistums, „Damit der Mensch sein Ziel erreicht“, warf Schulleiter Dr. Hein Zopes die Frage auf, ob es überhaupt das eine Ziel geben könne, um den eigenen Weg zu gestalten. Vielmehr würden sich die Ziele selbst durch neue Erfahrungen auf dem Lebensweg immer wieder ändern. Dieses schilderte er anschaulich mit dem Bezug zum Film „Das Beste kommt zum Schluss“. „Das Ziel ist nur erreichbar, wenn wir begreifen, dass wir Beziehungswesen sind und achtsame Mitmenschlichkeit leben müssen“, folgerte Dr. Zopes. Diese gelebte Gemeinschaft hätten die Abiturient:innen in den letzten Monaten insbesondere unter Beweis gestellt, indem sie trotz aller Widrigkeiten der Pandemie sich gegenseitig im Blick behalten sowie Nähe gelebt hätten. „Bemerkenswert und eine riesige Freude“, so der Schulleiter, sei dieses ebenso wie die Tatsache, dass alle 132 Absolvent:innen mit einem bestandenen Abitur entlassen werden können. 

Zentrale Schritte der Schullaufbahn ließen die Stufenleiter Astrid Köhnsen und Stefan Winter Revue passieren. Die Stufe habe unter Corona-Bedingungen auf Vieles verzichten müssen, was eigentlich die gemeinsame Zeit in der Oberstufe und vor dem Abitur präge, z.B. die Romfahrt, Stufenpartys oder der Abigag am letzten Schultag. „Dass man auf etwas verzichten kann, was vorher unersetzlich schien, macht aber auch demütig“, hoben die Lehrer heraus. Zugleich habe diese Zeit gelehrt, dass Schule als ein Raum des sozialen Miteinanders und der Nähe wichtig und nicht ersetzbar ist. Die Stufe habe der Krise getrotzt, indem sie beeindruckendes Durchhaltevermögen und Nähe bei aller gebotenen Distanz gezeigt habe. Mit abschließenden Glückwünschen zu dieser „besonderen Lebensleistung“ verbanden die Stufenleiter die Aufforderung und die Zuversicht, dass die Absolvent:innen auch Krisen als Chance für den eigenen Weg begreifen können. 

Aus Elternperspektive blickte Michael Schmitz auf die Besonderheiten dieses Abschlussjahrgangs.  Neben kritischen Beurteilungen, die der Schulpolitik und der älteren Generation aufgrund von raschen Änderungen und neuen Vorgaben wohl ausgestellt werden müssten, lobte er den Umgang der Abiturient:innen damit. Sicherlich hätten sie aufgrund der Pandemie Unterrichtsinhalte verpasst, aber „nebenbei eine 15-monatige Ausbildung zum Krisenmanager durchlaufen“. „Wer das geschafft hat, kann entspannt auf die Zukunft blicken“, so der Elternvertreter. 

Eine Reise, ein Weg beginne immer mit dem ersten Schritt. In Anlehnung an ein Sprichwort nahmen die Stufensprecherinnen Jana Rerich und Lia Vennemann den ersten Schultag am KvG als Ausgangspunkt, um auf die gemeinsame Zeit in den Klassen und der Stufe zurückzublicken. 2013 habe ihr Weg voller Aufregung, Neugier und Spannung begonnen. Sowohl untereinander als auch sich selbst hätten sie auf unterschiedliche Art und Weise besser kennengelernt. Dass der Satz „Kann man mich hören“ dank Videokonferenzen im Distanzunterricht zur prägenden Aussage der letzten Monate werden würde, habe dabei niemand geahnt oder sich so gewünscht. Die erste große und gemeinsame Reise sei mit dem Abitur zwar nun zu Ende. Jede und jeder werde nun auf seiner weiteren Reise eigene Richtungen einschlagen, dennoch „hoffen wir, dass sich doch die Wege mal kreuzen werden“, beendeten die beiden Abiturientinnen ihre Grußworte.

Im Gottesdienst und in allen Redebeiträgen wurde auch an unseren Schüler Jan Marek gedacht, der leider in den ersten Monaten der Pandemie seinem Leben ein Ende gesetzt hat. Sein Name und sein unnachahmliches freundliches Wesen werden immer in unserer Erinnerung bleiben. 

Musikalisch gestaltet und begleitet wurden die Feierlichkeiten von den Abiturientinnen Karoline Reck (Klavier), Joana Taskiran und Michelle Mosch (Klavier und Gesang) sowie von Sabine Traud (Klavier) und Anne Dortschy (Gesang). Technisch wurde die Akustik perfekt von Andreas Klomfaß, Dr. Matthias Sauerland und Linda Lühn betreut. 

Allen, die aufgrund gegebener Vorschriften an der Veranstaltung unter freiem Himmel auf dem Außensportgelände des KvG nicht teilnehmen konnten, war es möglich, die Feierstunde per Livestream zu verfolgen. 

Die gesamte Schulgemeinde des KvG gratuliert allen Abiturient:innen ganz herzlich zum bestandenen Abitur!