22.04.2018 Am vergangenen Donnerstag wurde in einem feierlichen Festakt der Jüdischen Gemeinde Münster ein am KvG entstandenes maßstabgetreues Modell der Jerusalemer Tempelanlage übergeben.
Nach einem äußerst herzlichen Empfang trugen neben den Grußworten des Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde, Herrn Sharon Fehr, des Schulträgers, vertreten durch Herrn Christoph Müller, unseres Schulleiters, Herrn Dr. Zopes, und der an dem Entstehungsprojekt des Tempels beteiligten Lehrern Frau Bitter und Herrn Rickert, auch die musikalischen Beiträge eines Schülerensembles unter der Leitung von Herrn Klomfaß zum großartigen Gelingen dieses Festakts bei. Im Anschluss an die Enthüllung des Modells gab es ein schmackhaftes, koscheres Buffet, bei dem die große Anzahl der Gäste, Mitglieder der Jüdischen Gemeinde, Schülerinnen und Schüler und Kolleginnen und Kollegen des KvG, in regen Austausch kamen.
Vor 20 Jahren, im Jahr der Aussöhnung zwischen Juden und Christen, wurde am KvG in einem über viele Monate dauernden fächerübergreifenden Projekt ein originalgetreues Modell des im Jahre 70 n. Chr. von den Römern zerstörten Jerusalemer Tempels gebaut, das seither in der Pausenhalle der Schule hing. Neben diesem Modell wurden auch die religiösen und historischen Hintergründe der Tempelanlage für eine Präsentation aufwendig ausgearbeitet. Beteiligt waren an diesem Projekt ein Kunstkurs (Michael Rickert), ein Religionskurs (Eugenie Neugebauer †) sowie eine Geschichts-AG (Santa Bitter).
Die Übergabe des restaurierten Modells und der entsprechend dazu angefertigten schriftlichen und bildlichen Materialien stellt gleichzeitig den Beginn einer Kooperation zwischen der Jüdischen Gemeinde Münster und dem KvG dar. Im Rahmen dieser Kooperation wird es zu Besuchen der Synagoge von Lerngruppen des KvG mit Führungen und Diskussionsrunden kommen. Ziel dieses Austausches soll ein vertieftes Kennenlernen der jüdischen Religion und die Besinnung auf die jüdischen Grundlagen des christlichen Glaubens sein, damit auch heute noch bestehende Vorurteile abgebaut und Toleranz gegenüber anderen Religionsgemeinschaften eingeübt werden können – vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftlichen Ereignisse eine eminent wichtige und unverzichtbare Aufgabe.
Die Übergabe des Tempel-Modells sowie der begleitenden Dokumentation des historischen und religiösen Hintergrunds drückte die Verbundenheit des KvG mit der Jüdischen Gemeinde Münster aus und machte die Feierstunde zu einem für alle Beteiligten unvergesslichen Erlebnis.
