„Das klingt nach einem Lied!“ Das KvG-Impro-Match mit musikalischer Unterstützung

5.12.2015 Der Ausdruck „Partystimmung“ trifft die Atmosphäre wohl am besten, die beim traditionellen Impro-Match in der vollbesetzten Aula herrschte. Viele Fans waren gekommen und hatten sich bestens auf die Show vorbereitet. Mit freigiebigem Applaus, lautstark geäußerten Spielideen und eigens angefertigten Plakaten heizten sie den Akteuren auf der Bühne mächtig ein und sorgten mit begeisterten Laola-Wellen für zusätzliche Motivation.

Impro_160114_2Derart unterstützt, gaben die Schauspieler des Literaturkurses ihr Bestes. So zeigten sie gleich zu Beginn in einem temporeichen Impro-Marathon, was sie an Variantenreichtum so drauf hatten. War an diesem Warming Up noch der gesamte Kurs beteiligt, so bestand das eigentliche Match aus zwei Spielrunden, in denen sich die einzelnen Gruppen gegenseitig mit ihren Spezialdisziplinen herausforderten. Während zum Beispiel die „All Blacks“ beim „Wachsen-Schrumpfen“ mit jedem Auf- und Abgang eines Mitspielers die dargestellte Situation wechselten, konterte die Gruppe „Tatort-Impro“ damit, beim TV-Zapping verschiedene, von den Zuschauern vorgegebene, Sendeformate zu improvisieren. Bereits hier zeigte sich die einfühlsame musikalische Begleitung von Valentin Neuroth am Flügel, der die jeweiligen Szenenwechsel durch kleine Jingles veranschaulichte. Noch beeindruckender wurde das Zusammenspiel zwischen Musiker und Schauspielern dann beim nächsten Duell, bei dem „Die Klodaten“ mit einem „Gefühlswechsel“ die Gruppe „Improsant“ herausforderten, die zu einem von den Zuschauern vorgegebenen Titel einen Film improvisieren musste, wobei zwei Schauspieler im Vordergrund spielten, während ihnen zwei weitere als Synchronsprecher die Stimme liehen. Beide Gruppen wurden von den Zuschauern mit dem Zwischenruf „Das klingt nach einem Lied!“ zur gesanglichen Umsetzung ihrer Gefühlslage aufgefordert, eine Aufforderung, der die Schauspieler vor allem deshalb so bereitwillig nachkamen, weil sie wussten, dass sie sich auf den Pianisten vollkommen verlassen konnten. Während „Die drei Musketiere“ in der letzten Vorrunde beim Reklamationsspiel einen vom Publikum zuvor festgelegten Gegenstand erraten mussten, lieferten die mit blonden Zöpfen auftretenden „Black Panthers“ eine Typewriter-Impro, in der sie neben der Gesangs- sogar eine waschechte Tanzeinlage boten.

image  012In der Entscheidungsrunde konnten sich schließlich die „All Blacks“ mit einem eindrucksvollen Fremdsprachen-Replay knapp gegen den Genre-Wechsel der ebenfalls ausgesprochen fantasievoll und reaktionsschnell agierenden „Black Panthers“ durchsetzen. Wie bereits im letzten Jahr wurde das Impro-Programm eingerahmt durch die ebenso witzigen wie nachdenklichen, mit viel Wortakrobatik verfassten und vorgetragenen Poetry-Slam-Beiträge von Julian Sure und Chiara Oldach.

Mechthild Theilmeier-Wahner