Boden in den Händen und unter der Lupe

15.11.2020 „Uuuuäh, was ist das denn?“ – bei der im Geowissenschaftsunterricht durchgeführten Bodenuntersuchung kamen die Schüler des Differenzierungskurses der Stufe 9 mit allerhand Bodenorganismen in Kontakt: Regenwürmer, Engerlinge und Wanzen beispielsweise.

Wie gut, dass die Schüler sich in vorbereitenden Unterrichtseinheiten bereits den Faktoren der Bodenbildung beschäftigt hatten und wussten, dass eine vielfältige Bodenfauna ein Indikator für gute Bodenqualität ist.

Nichtsdestotrotz ist es etwas anderes, sich im Unterricht anhand von Materialien mit dem Thema Boden auseinanderzusetzen, als selber einen geeigneten Probeentnahmeort zu sichten, eine Bodengrube mit der Schaufel auszuheben und die verschieden Bodenhorizonte vor sich zu sehen. Nicht ohne Stolz wurden Bodenproben entnommen, die Standorte beschrieben und vermessen sowie die Vegetation aufgenommen. Dabei nutzten die jungen Forscher teilweise auch die digitalen Medien – so erwiesen sich Apps zur Bestimmung verschiedener Pflanzenarten als sehr hilfreich: „Bestimmte Pflanzen sind nämlich Anzeiger für einen nährstoffarmen oder –reichen Untergrund“, wie die Schüler gelernt hatten.

Die genommenen Proben wurden anschließend hinsichtlich differenzierter Parameter untersucht – so bestimmten die Schüler (mit Schützenhilfe der Fachschaft Chemie) den pH-Wert sowie den Humusgehalt der Böden. Alle Ergebnisse wurden anschließend in einer digitalen Projektmappe festgehalten.

Durch diese Form des selbsttätigen Lernens soll ein nachhaltiges Verständnis für die begrenzte Ressource Boden erzielt werden – schließlich nehmen die Gefährdungslagen durch Übernutzung, Kontamination usw. stetig zu. Am Ende der Reihe kamen die Schüler einhellig zu dem Fazit, dass der Boden eben eine nur  ganz begrenzt vorhandene Ressource sei, die die Menschen viel stärker bewusst beachten und schützen sollten, denn „so schnell entsteht der nicht neu – und wir brauchen ihn zum Leben“.