Abi-Wiederholung einmal anders – der LK Geschichte Q2 für einen Tag in Berlin

13.03.2018 An einem Samstagmorgen um 5:15 Uhr mit dem Zug aufzubrechen, um einen Tag in Berlin zu verbringen, ist für eine Schülergruppe schon ein ungewöhnliches Vorhaben. Doch auch von dieser frühen Uhrzeit ließen sich die höchst motivierten Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Geschichte der Q2 nicht abhalten, am vergangenen Samstag in der Bundeshauptstadt an verschiedenen Orten ihr bisher erworbenes Wissen zur deutschen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts zu wiederholen, zu vertiefen oder auch zu ergänzen.

Am Berliner Hauptbahnhof angekommen ging es – vorbei an Bundeskanzleramt, Reichstag und Brandenburger Tor – zunächst zum Holocaustmahnmal und dem ihm angegliederten „Ort der Information“. Dieser ist an einer Ecke des Stelenfelds unterirdisch angelegt und klärt auf beeindruckende und zugleich beklemmende Weise über die Entrechtung, Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden, die zu ehrenden Opfer sowie die Stätten ihrer Ermordung auf.
Im Anschluss daran stand ein Besuch der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, dem ehemaligen Stasi-Untersuchungsgefängnis auf dem Programm. Während einer zweistündigen Führung wurde die Geschichte des Gefängniskomplexes sehr anschaulich, mitreißend und zugleich äußerst berührend geschildert. Den Häftlingen – zumeist Menschen, die versucht hatten aus der DDR zu fliehen oder auszureisen oder die wegen ihrer politischen Meinung verfolgt wurden – setzten die Mitarbeiter der Staatssicherheit mit psychologischen Methoden erheblich zu und sie bekamen das Gefühl vermittelt, einem allmächtigen Staat ausgeliefert zu sein.
Nach einer Pause in der Ständigen Vertretung, die neben Essen und Trinken auch viele Bildquellen zur deutsch-deutschen Geschichte servierte, folgte der Abschluss des Programms in der Gedenkstätte Berliner Mauer, die an die Teilung Berlins und die Todesopfer an der Berliner Mauer erinnert. In der entsprechenden Ausstellung der Geschichte der Teilung Berlins konnte das Wissen über die politisch-historischen Hintergründe vom Mauerbau bis zum Mauerfall und der Wiedervereinigung noch einmal anschaulich wiederholt und reflektiert werden.

Am Ende einer sehr gelungenen Fahrt spätabends wieder in Münster angekommen, lautete das einhellige Fazit, dass Demokratie nicht nur sehr wertvoll und nicht selbstverständlich ist, sondern auch jederzeit gestaltet und gelebt werden muss.