Besuch des Zwangsarbeiter*innenlagers in Hiltrup

26.01.2020 Am 21.01.2020 besuchte der EF-Philosophiekurs des KvG mit seiner Lehrerin Frau Meier-Hajek das Zwangsarbeiter*innenlager „Waldfrieden“ in Hiltrup. Im Rahmen der Unterrichtsreihe zur Staatsphilosophie beschäftigten sich die Schüler*innen mit der Frage nach der Verantwortung des Staates für seine Mitmenschen und Grenzen staatlichen Handelns. Im Arbeiterlager Waldfrieden, welches von 1939-1945 in Betrieb war, waren hunderte Zwangsarbeiter*innen, darunter auch Kinder, inhaftiert und wurden zur Arbeit im Münsterland gezwungen. Die Schüler*innen des KvG hielten Referate, welche zum Teil auf der von der Schule gesponserten autobiographischen Lektüre „Der kleine Ostarbeiter“ von Nikolaĭ Karpov beruhten. Die Lektüre wurde von den Schüler*innen als empfehlenswert wahrgenommen, „weil man erfährt, wie schlimm und schwer das Leben für unzählige Menschen im Krieg war. Ich denke es ist wichtig, dass man über diese Zeit gut informiert ist, damit die grausamen Taten nicht in Vergessenheit geraten oder sich wiederholen“, begründet eine Schülerin ihre Empfehlung. Im Anschluss fand eine kleine Gedenkveranstaltung in Form eines Gebetskreises statt, den die Schüler*innen vorbereitet hatten. Abschließend hatte der Kurs Zeit, um das Gelände nochmals allein zu begehen und Rosen für die Opfer des Nationalsozialismus niederzulegen. Das Fazit des Tages formuliert Sophie Frenking: „Unsere Exkursion zum ehemaligen Zwangsarbeiterlager Waldfrieden war für mich sehr eindrücklich. Mir wurde bewusst, dass die schrecklichen Geschehen der NS-Zeit auch hier vor Ort in Hiltrup stattgefunden haben. Durch die Vorträge, die einige Mitschüler*innen vor Ort hielten, konnte man sich einfühlen, wie es den Menschen ergangen sein muss und wie viel Leid sie erlitten. Wir standen bei Kälte mit unseren Wintersachen genau an den Stellen, an denen die Gefangenen damals, ebenfalls im Winter, in dünner Kleidung arbeiten und überleben mussten.“