9d unterwegs in „Weimar im Westen“

23.11.2019 Ein Paradox? Dass die Stadt Weimar im Osten liegt, gehört zum geographischen Allgemeinwissen, dennoch ergibt die schöne Alliteration „Weimar im Westen“ Sinn: Die historische Ausstellung im Landeshaus geht der Frage nach, wie sich die beiden westlichen Provinzen Preußens, Rheinland und Westfalen, während der Zeit der Weimarer Republik (1918-1933) entwickelt haben, und präsentiert ihre Ergebnisse unter der Titel „Republik der Gegensätze“: Industriearbeit und Großstadtleben, Emanzipationsbestrebungen der „neuen Frau“ und moderne Massenmedien (die erste live ausgestrahlte Fußballreportage im deutschen Rundfunk kam übrigens aus Münster!) auf der einen Seite, von Handarbeit geprägte Landwirtschaft, dörfliche Gemeinschaften und die Einbindung in traditionelle konfessionelle oder berufsständige Milieus auf der anderen Seite, prägten diese Zeit. Und sogar bislang unveröffentlichte Fotos und Filme aus Münster sind zu sehen, etwa eine rote Fahne vor dem Rathaus während der Novemberrevolution.

Gut durch eigene Internet-Recherchen vorbereitet, konnten die Schüler während des  Einführungsseminars mit einem der Ausstellungsmacher viele interessante Details über die inhaltliche Vorbereitung und mediale Gestaltung der Ausstellung erfahren und ihn sogar von ihrem eigenen Expertenwissen (über die Nabenschaltung von Miele-Fahrrädern) profitieren lassen. Die 9d hat einen der letzten Führungs-Termine ergattert, denn die Ausstellung ist mittlerweile „weitergewandert“. Neugierig geworden? Infos gibt’s auf https://www.weimar-im-westen.de/.