Jan Löchel: „Musik ist das Größte!“ – Forum der OA

27.03.2019 – Abijahrgang 1994, ehemaliger Schüler am KvG, inzwischen erfolgreicher Berufsmusiker und Verleger mit eigenem Studio, der auf weltweite Charterfolge blicken kann, Autor für viele andere Künstler und dazu Münsteraner, der mit seiner kleinen Familie in Angelmodde wohnt – das ist Jan Löchel. Nach fünf Jahren ist Jan bereits zum zweiten Mal Gast beim FORUM der Oberstufenakademie (OA) gewesen und hat die interessierten Schülerinnen und Schüler in sein durch und durch musikalisches Leben schauen lassen.

Die Frage „Was kann ich eigentlich wirklich gut?“ beantwortet Jan mit „Musik machen und singen!“ 25 Jahre nach seinem Abi ist der Zeitpunkt richtig, um in seiner alten Schule auf eine für ihn sehr prägende Zeit zurück zu blicken: „Hier schließt sich ein Kreis: Der Musikraum des KvG, das war meine Kirche!“ Das klingt fast andächtig. Der Musiker erzählt vom ersten magischen Moment, vor einem Mikro mit der E-Gitarre seines Lehrers Fanz-Josef Ruwe und vom Gefühl der Freiheit eines Rockstars. Schon im Abijahr hat er seinen ersten Plattenvertrag und verdient von da an sein Geld immer mit Musik. Einer seiner Weggefährten, die ihn bis heute begleiten, ist der Band Gründer Henning Wehland von den H-Blockx, in dessen Studio die ersten Aufnahmen entstehen.

„Was ist Erfolg?“ – Diese Frage lässt Jan zunächst von den Schülerinnen und Schülern beantworten, um dann deutlich zu machen, dass es nach den ersten Anfängen in Coverbands eine Zeit gegeben hat, wo zählbarer Erfolg in Form von Charterfolgen für ihn sehr wichtig wurde. Tatsächlich gibt es 2008 mit „Infinity“ den Erfolgstitel, der in 10 Ländern auf Platz 1landet und in weiteren 20 Ländern weltweit auf die Plätze 1-5 kommt. Mit diesem zählbaren Erfolg ist Jan definitiv auf der Überholspur angekommen. Aber dabei droht etwas ganz Wichtiges auf der Strecke zu bleiben: Das „Musikraumgefühl“ vom Anfang! „Das Business macht Berufung und Leidenschaft ein Stück weit kaputt. Alles wird sehr mechanisch. Ich musste liefern. Ich hatte Erfolg, aber es war wie eine Fließbandproduktion. Ich brauchte eine Pause.“

Nach den ersten fehlgeschlagenen Versuchen, eigene Musik auf der Bühne zu machen, startet 2011 die 1. Staffel von The Voice of Germany. Als Side Coach von Team Boss Hoss steigt die Bekanntheit von Jan. Für ein Jahr – das heißt 80 Tage in Berlin wohnen und nicht in Angelmodde – übernimmt Jan den Job als Musical Director der TV-Sendung. Obwohl diese Tätigkeit dem schon ganz nah kommt, was er immer machen wollte, nämlich Musik machen, entscheidet sich Jan gegen eine TV-Karriere, und zwar „weil das Gefühl fehlte“. Inzwischen gibt es das Projekt #soundslikejylland, der Anfang von Jan Löchels ganz eigener Musik. Auftritte als Vorband für diverse Bands, z. B. Revolverheld, tingeln durch die Gegend, eigene ausverkaufte Konzerte. Aus seiner Erfahrung weiß der freischaffende Künstler, dass Struktur hilft, Routine gut ist und zu viele Freiheiten nicht gut tun. Was es bedeutet, sich dank Social Media gezwungen zu fühlen, sich ständig vergleichen zu müssen, sich nicht von den Klicks der User und Follower abhängig machen zu wollen, aber dann doch immer wieder in diese Falle zu tappen, daran lässt er seine jungen Zuhörerinnen und Zuhörer authentisch und erfrischend offen teilhaben.

Zum Abschluss des Abends, bei dem sich ein Austausch und reges Gespräch mit den Akademielern entwickelt, führt Jan natürlich auch ein Beispiel seines neuesten Jobs in Bild und Ton vor:Zur Gitarre singend ist Jan Löchel das neue Gesicht der TV-Werbung für eine Kaffeesorte (s. Foto im Hintergrund). Selbstverständlich hat sich der musikalische FORUMs-Gast mit einem kleinen exklusiven Live-Konzert mit Liedern von seiner Platte Jylland als Kostprobe seines musikalischen Könnens verabschiedet. Ein Termin steht auf jeden Fall: Wir sehen uns Ende Mai (26.05.2019) bei deinem Konzert in Walstedde, Jan!