MINT-EC-Camp Verhaltensbiologie

18.03.2018 – Ein Bericht von Lukas Feeken – Am Mittwochmorgen ging es für mich und 19 weitere Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland mit dem Zug nach Frankfurt am Main, wo wir uns am Nachmittag in einer Jugendherberge trafen. Zuerst lernten wir die Stadt, später das Mainufer bei Nacht kennen.

Am nächsten Tag ging es direkt mit der Straßenbahn zum Opel-Zoo, wo uns die Biologin Tanja empfing und in einem Rundgang den Zoo mit seinen Bewohnern vorstellte. Anschließend schlossen wir uns in Zweier- bis Vierergruppen zusammen und suchten eine Tierart für unsere Verhaltensforschungen aus. Den eisigen Temperaturen geschuldet trafen sich fast alle Gruppen später in den Giraffen- oder Elefantenhäusern wieder; ich selbst hatte mich für die Rothschild-Giraffen entschieden.

Von Tanja erhielten alle Gruppen Tablets mit speziellen Softwares zur Datenaufnahme an den Gehegen, Karten der Gehege zum Analysieren der zurückgelegten Wege inbegriffen. Besonderer Augenmerk der Beobachtungen meiner Gruppe lag hierbei auf dem Verhalten des Giraffenbullens „Gregor“ gegenüber den beiden Kühen sowie dem etwa einjährigen Jungtier. Dieses Verhalten ist besonders spannend, aber auch für die Haltung im Zoo entscheidend, da in freier Wildbahn die Bullen einzelgängerisch leben und, anders als in diesem Fall, nicht dauerhaft bei den Herden bildenden Kühen leben. Dies ist der Biologin zufolge nur möglich, da Gregor ausgesprochen friedlich sei, wovon wir uns am Freitag bei der Fütterung des fast sechs Meter hohen Tieres von Hand überzeugen konnten. Die über zwei Tage aufgenommenen Daten stellten wir schließlich in Grafiken dar und analysierten sie in Hinblick auf das Verhalten in freier Wildbahn. Abends hörten wir noch den Vortrag eines Doktoranden, der sich mit der Besenderung von afrikanischen Huftieren, v.a. Elenantilopen und Giraffen, beschäftigt, um mehr über ihr Schlafverhalten zu erfahren.
Am letzten Tag unseres Aufenthalts besuchten wir den Frankfurter Palmengarten, eine gigantische Anlage mit Moorpflanzen, Gewächsen der Subtropen, Tropen und vielen mehr.
Insgesamt gesehen war das MINT-EC-Camp ein voller Erfolg, das mich um wertvolle Erfahrungen, spannende Einblicke in die Arbeit eines (Verhaltens-)Biologen und vielerlei neue Freundschaften und Kontakte bereichert hat.