Geschichtsexkursion zur Synagoge nach Drensteinfurt

04.02.2018 25. Januar 2018 – die Geschichtskurse der Q1 besuchen anlässlich des Holocaust Gedenktages die Drensteinfurter Synagoge. Nach einer kurzen Zugfahrt und einem kleinen Fußmarsch durch die Drensteinfurter Innenstadt erreichen wir unser Ziel. Angekommen bemerken wir die ungewöhnlich Lage des Gebäudes, welche schon mal eine große Rolle spielen sollte, wie wir später erfahren werden. Gewohnt sind wir große Kirchen, alleinstehend auf einem großen Platz. Doch diese Synagoge liegt in einer Gasse und ist bis auf einen Torbogen mit Inschrift nicht von den anderen Wohnhäusern zu unterscheiden. Frau Omland, vom Förderverein ehemalige Synagoge in Drensteinfurt, steht bei unserem Eintreffen bereits unter dem Torbogen aus Sandstein und sie verliert nicht viel Zeit uns zu erklären, was die Inschrift bedeutet: „Dies ist die Tür zu ihm, zu Gott. Fromme mögen durch sie hindurchkommen.“

Wir betreten die Synagoge und sind bereits zum zweiten Mal verwundert: Die Synagoge ist winzig, in etwa so groß wie ein Klassenraum. Eine weitere Gemeinsamkeit mit einem Klassenraum sind die im Sitzkreis aufgestellten Stühle, anstatt perfekt ausgerichteter Bänke. Nachdem wir uns gesetzt haben, beginnt Frau Omland sofort uns über die Geschichte der Synagoge zu informieren. Beeindruckt sind wir besonders von dem starken Glauben der Juden damals. Denn obwohl die Familien kaum Geld besaßen, haben sie diese Synagoge eigenständig ohne Hilfsmittel erbaut. Dies erklärt auch die Größe und die bescheidende Einrichtung des Gebäudes. Wir erfahren viel über die jüdischen Familien, den Gottesdienst, die Tora und über den jüdischen Glauben. Zudem wissen wir nun, warum diese Synagoge nicht wie die meisten in der Reichspogromnacht 1938 abgebrannt wurde, sondern „lediglich“ die Einrichtung zerstört und zum Teil entwendet wurde: Durch die Enge und die dicht stehenden Häuser war die Gefahr zu groß, dass das Feuer übergreift. Allerdings wurde während der Zeit des Holocausts das jüdische Leben in Drensteinfurt nahezu gänzlich vernichtet. Ein Teil der Drensteinfurter Juden wurde deportiert, anderen gelang die Emigration.
Für uns war diese Exkursion insgesamt sehr informativ und beeindruckend.

Ben Klyszcz und Florian Spilker