Skandal? Ist Veggie drin, wenn „Veggie“ draufsteht? Ein Fall für den Bio-LK

12.02.2023 – 2022 geriet die Fastfood-Kette „Burger King“ in die Schlagzeilen. Das „Team Wallraff“ hatte im Auftrag von RTL recherchiert und beschuldigte den Konzern, es bei seinen Burgern in manchen Filialen mit dem Versprechen „vegan“ nicht so ganz genau zu nehmen. Nun kann man es Burger-Pattis nicht unbedingt ansehen, ob sie ausschließlich pflanzliche Bestandteile, vor allem Soja, enthalten oder nicht doch Hähnchen verarbeitet wurde.

Prof. Dr. Michael Hippler und Mitarbeiter:innen seiner Arbeitsgruppe am Institut für Biologie und Biotechnologie der Pflanzen an der WWU Münster haben diesen Fall zum Anlass genommen, um mit Schüler:innen aus dem Biologie-Leistungskurs der Q1 moderne molekulargenetische Analyseverfahren praktisch kennenzulernen und auszuprobieren. Denn im Grunde reichen schon winzige DNA-Mengen, die von der Arbeitsgruppe vorab aus einem Burger-King-Patti gewonnen wurden. Die entscheidende Frage: Handelt es sich um Soja-DNA, Hähnchen-DNA – oder noch etwas anderes?

Das galt es nachzuweisen und mit diesem Arbeitsauftrag ging der Biologie-LK unter fachkundiger Anleitung und hoch motiviert an die Arbeit. Da man wissen sollte, was man tut, war es sehr hilfreich, die bekannten Verfahren der Polymerase-Kettenreaktion und der Gelelektrophorese zu wiederholen. Dann aber wurden DNA-Proben, Pufferlösungen, Primer etc. pipettiert – nicht ohne vorher die richtige Einstellung und den korrekten Gebrauch von Mikropipetten zu üben Für die Sortierung der aufbereiteten DNA-Proben nutzten die Schülerinnen und Schüler anschließend die Gelelektrophorese, wobei eine ruhige Hand beim Pipettieren sicher von Vorteil war.

Und das Ergebnis? Nun – in einem Teil der Proben konnte jedenfalls Soja-DNA nachgewiesen werden, und in keiner Probe war Hähnchen-DNA zu finden. Allerdings zeigte die Auswertung der Gelelektrophorese auch, dass trotz guter Vorbereitung und sorgfältigem Arbeiten bei der Durchführung des Experiments noch erstaunlich viel schief gehen kann. Entsprechend umfangreich war die abschließende Fehlerdiskussion. Einigkeit bestand aber darin, dass es spannende und lehrreiche Stunden mit einem hochmotivierten, tollen Team der Uni Münster waren.