Ameland
Ameland
Ameland 2013
mit dem KvG
Tagesberichte
Eine Fahrt der Rekorde
Die Vorbereitung und Durchführung der jährlichen Schullandheim-Fahrt
nach Ameland ist prinzipiell nicht sonderlich problematisch, zumal das KvG nun
schon seit über 30 Jahren das westfriesische Eiland besucht und die Organisatoren
deshalb ein gerüttelt Maß an Erfahrung mitbringen. Da sitzt
jeder Handgriff, die Logistik funktioniert reibungslos, die Materialien und
Lebensmittel stehen in passender Menge rechtzeitig zur Verfügung,
die nötigen Vorkehrungen und Buchungen sind praktisch nur noch eine Formsache.
Dennoch - die Amelandfahrt vom 1.-12. Juli 2013 war schon eine besondere Herausforderung,
denn zum ersten Mal fuhr eine fünfzügige Stufe ins niederländische
Watt. Insgesamt 142 Schülerinnen und Schüler mussten transportiert,
versorgt und betreut werden. Das erfordert zusätzliche Quartiere auf
der Insel, noch mehr Lehrpersonal als sonst üblich und natürlich auch
zusätzliche Hilfe von Kocheltern, die für das leibliche Wohlbefinden
der ganzen Mannschaft immer so vorbildlich sorgen. Da nicht alle Begleiter
und Eltern für zwei Wochen von zu Hause wegbleiben können, mussten
zwischendurch eine Reihe von Wechseln organisiert werden. Ein Rekord-Aufgebot
von insgesamt 39 Erwachsenen war letztlich mit dem Mammut-Unternehmen
beschäftigt, und bei der Abfahrt mussten statt der üblichen zwei Reisebusse
sogar drei dieser Longline-Automobile bereit gestellt werden.
Auf der Insel setzte sich die Rekordjagd fort. Das äußerte sich vor
allem bei den Einkäufen von nahezu 1000 Rollen Toilettenpapier und ungefähr
genau so vielen Litern Milch, unendlich vielen Äpfeln, Bananen, Tomaten,
Gurken ... und Chips. Letztere werden freilich nicht zum Frühstück gestellt,
sondern vornehmlich als eine zumindest in ihren Augen sinnvolle Ergänzung
der Lebensmittelgrundversorgung vom Taschengeld der Schüler finanziert. Die
Verteilung der Materialien in die einzelnen Häuser und Küchen erforderte
schon eine gute Übersicht, und wenn in einem Quartier die Schneidemaschine
für Wurst und Käse fehlte, dann wurde die geschnittene Salami auch schon
mal auf den Fahrradgepäckträger geklemmt, um auf zwei Rädern von
A nach B zu gelangen.
Auch die Programme und Aktionen fielen entsprechend üppig aus, ganz zur Freude
des ortsansässigen Kutterfahrers und des Fahrradhändlers. Da müssen
dann halt 142 Schüler in Gruppen für eine große Fahrrad-Rallye
eingeteilt werden, und anstatt der üblichen vier Wattführungen ist noch
eine fünfte fällig. Auch die traditionelle Treckerfahrt musste ausnahmsweise
zweimal stattfinden, fürs Gruppenfoto musste der Fotograf ein paar Meter
weiter zurücktreten als sonst, bei der Strandolympiade war es ganz schön
voll am Weststrand von Hollum, und auf den Partys wurde es etwas enger auf der
Tanzfläche - eindeutig ein Vorteil.
Allen zahlenmäßigen Superlativen zum Trotz war die Fahrt natürlich
wieder mal ein voller Erfolg, nicht zuletzt auch wegen des traumhaft schönen
Wetters, das für gute Stimmung und gerötete Gesichter sorgte - allemal
besser, als wenn die Gesichtsröte anderen Ursachen hätte zugeschrieben
werden müssen. Für die jungen Teenager der Jahrgangsstufe 7 wird sich
diese Fahrt unauslöschlich in ihre Lebensgeschichte einbrennen als ein
prägendes Erlebnis, das untrennbar mit ihrer Schulzeit am KvG verknüpft
ist.
Heinz Braunsmann, Jahrbuch 2012/13