Petrus ist der bekannteste der Apostel. Ein Heiliger ohne Fehl und
Tadel ist er nicht. Mehrfach widerspricht er Jesus und muss am Ende
immer sehen, dass er im Unrecht war. Einmal schickt Jesus einige Fischer,
die in der Nacht nichts gefangen haben, zurück auf den See. Petrus
ist dagegen, weil es all seiner Berufserfahrung widerspricht. Er fährt
dann trotzdem nochmal raus, und sie fangen eine schier unglaubliche
Menge Fische. Als Jesus ihnen später zum ersten Mal von seinem
bevorstehenden Sterben erzählt, ist es wieder Petrus, der Jesus
energisch ins Wort fällt: „Das darf nicht geschehen, und
es wird nicht geschehen.“ Bis zum letzten Blutstropfen will er
seinen Herrn verteidigen. Aber als Jesus nachts festgenommen wird, läuft
auch er mit den anderen davon. Nur wenig später leugnet er gleich
dreimal, Jesus überhaupt zu kennen: „Verflucht, ich kenne
diesen Menschen nicht.“ Es spricht für ihn, dass er seine
Feigheit bereut und bitterlich weint. Petrus heißt eigentlich Simon. Jesus selbst gibt ihm den Namen Petrus – der Fels. „Auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen“, sagt Jesus zu ihm und vertraut die Zukunft der neuen Jesus-Gemeinschaft einem an, der offensichtlich gar nicht so fest und stark wie ein Felsen ist. Jedenfalls gibt es genug Geschichten, die eher die Schwachheit und das Nichtverstehen des Petrus betonen. Hat Jesus auf den falschen Menschen gesetzt oder hat sein Tun Methode? Jesus legt das Schicksal der Kirche nicht in die Hand von Übermenschen und untadeligen Helden, zu denen man nur bewundernd aufschauen kann. Nein, Petrus ist einer wie ich und du, denen auch nicht immer alles gelingt. Solchen schwachen Menschen traut Jesus etwas zu und vertraut ihnen große Projekte an. Es wird schon schiefgehen. Aber Gott ist ja auch noch da. Und das ist das wichtigste. Mit ihm zusammen wird alles gut. Ohne unsere Fehler bräuchte Gott ja gar nichts gerade zu biegen. Welche Projekte sind dir anvertraut? Keine Angst, es wird schon schiefgehen. Mit Gottes Hilfe. |
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