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Hiob hat sieben Söhne und drei Töchter, er ist schwer reich und bei allen sehr angesehen. Dazu noch ist er bescheiden und sehr fromm. Ein beneidenswerter, vorbildlicher Mann.
Aber dann trifft es ihn knüppeldick, eine „Hiobsbotschaft“ folgt der nächsten: erst verliert er all seinen Besitz, seine Kinder kommen bei einem Brand ums Leben, und er selbst erkrankt an äußerst schmerzhaften Geschwüren. Hiob zweifelt, er beklagt sich, er klagt an. Warum lässt Gott einen Unschuldigen so leiden? In seinem Klagen und langen Ringen mit dem unbegreiflichen Gott wächst in Hiob die Einsicht, dass Gott ihm nicht feindlich gesinnt ist. Das Vertrauen auf Gott wird sein einziger Halt in seinem unermesslichen Leid. Gott ist immer größer als der Mensch begreifen kann. Am Ende segnet Gott den Hiob mit noch größerem Reichtum als zuvor.

Die Frage nach dem Leiden des Unschuldigen wird im Buch Hiob nicht gelöst. Es gibt keine vernünftige Antwort auf den Tod von Kindern im Krieg, die Hungertoten auf der anderen Seite der Erde, den Krebstod der jungen Mutter oder den ermordeten Säugling. Die Antwort des Menschen bleibt Klage und Anklage. Aber auch Vertrauen in den immer größeren, unbegreiflichen Gott, dass er jeden einzelnen und uns alle gemeinsam in seinen barmherzigen Händen hält – trotz allem.

Dieses Vertrauen bezeugt das Buch Hiob. Und wenn ich dieses Vertrauen nicht aufbringen kann, weil das Leid einfach zu groß ist? Ich kann Gott bitten, dass er es mir schenkt.
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