Kutná Hora 2000


Zur Vorplanung eines Austausches erfolgte der erste Besuch einer Kollegengruppe unserer Schule vom 22. -25. Juni 2000.
Nach einer recht anstrengenden Fahrt (es war der heißeste Tag des Jahres) gelangte die Gruppe (Frau Neugebauer, Herr Kaspar, Frau Schön, Frau Traud und Frau Bitter) nach Kutná Hora, wo wir überaus freundlich aufgenommen wurden.
Unter der kundigen Führung von Karel Macek, der zur ersten Sprachaufenthaltsgruppe in Münster gehört hatte und ausgezeichnete Deutsch- und Geschichtskenntnisse besitzt, besichtigten wir Kutná Hora sowie die beeindruckende gotische Klosterkirche und das gruselige "Beinhaus" im nahen Sedlec. Am Samstag unternahmen wir eine Fahrt zur historischen Glashütte von Tasice.
Im Zentrum unserer Gespräche, die von der engagierten und freundlichen Frau Lisková übersetzt wurden, stand die Gestaltung des Austauschs zwischen unseren beiden Schulen. Für die tschechische Schule steht dabei der sprachliche Aspekt im Vordergrund. So ist geplant, auch weiterhin kleine Schülergruppen für 4-5 Wochen nach Münster zu schicken. Es wäre schön, wenn sich - wie beim letzten Mal- auch weiter engagierte Familien fänden, die diese Schüler bei sich aufnehmen. Ferner ist geplant, dass von unserer Schule aus eine Schülergruppe im kommenden Frühjahr nach Kutná Hora fährt. Dabei ist an Schüler der Jahrgangsstufen 10 bis 12 gedacht, die sich für eine solche Fahrt interessieren.
Bei dieser Fahrt soll es nicht in erster Linie um Spracherwerb gehen (obwohl das interessant sein kann), wohl aber darum, Kontakte v. a. mit Gleichaltrigen in dieser freundlichen und offenen Stadt zu knüpfen und sich mit der Geschichte und Kultur dieser europäischen Landschaft vertraut zu machen. Ein Besuch in Prag ist im Rahmen einer solchen Fahrt ebenfalls vorgesehen.
Nach allem, was wir bei unserem ersten Besuch in Kutná Hora erlebt haben, freuen wir uns auf einen regen Austausch mit dieser an Kulturgütern reichen Stadt und mit unserer Partnerschule, in der das menschliche Miteinander offensichtlich einen hohen Stellenwert einnimmt.
Santa Bitter, Sabine Traud
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Unser Besuch in Kutná Hora vom 21.-25. 6. 2000 Karel Maceks perfekte Stadtführung
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Auf der "Karlsbrücke" Münzen, einst Quelle des Reichtums der Stadt Kaffeetrinken im Pfarrhaus Besichtigung der Glashütte Tasice

Bei tschechischen Schülern kam keinerlei Langeweile auf


Hiltrup. Fünf Schüler aus der tschechischen Stadt Kutná Hora sind seit dem 5. Mai am Hiltruper Kardinal-von-Galen-Gymnasium zu Gast. Kutná Hora oder Kuttenberg liegt etwa 60 km östlich von Prag; die Stadtanlage gehört zum Weltkulturerbe.
Der Kontakt zu dem Gymnasium der heiligen Ursula, einer kirchlichen Schule, die unter der Schirmherrschaft der UNESCO steht, ist noch relativ jung. Auf Initiative der Hiltruper Religionslehrerin Eugenie Neugebauer kam diese Zusammenarbeit zustande. Ihre Beweggründe: Die Tschechische Republik, das Nachbarland Deutschlands mit der längsten gemeinsamen Grenze, sei in den Köpfen der Menschen noch viel zu weit weg. Schüler der Klasse 5 hätten gefragt, ob Tschechien denn überhaupt in Europa liege. Ein Grund mehr, so die Lehrerin, die selbst in Prag geboren wurde, den Schülern die Gelegenheit zu geben, sich gegenseitig kennenzulernen und voneinander zu lernen - ein menschlicher und kultureller Austausch, der den Blick auf die „Mitte Europas“ eröffnen solle.
Ob auf diesen erstmalig durchgeführten fünfwöchigen Sprachaufenthalt ein Gegenbesuch der deutschen Schüler folgen wird, steht noch nicht fest. Klar ist allerdings: Für die fünf Jugendlichen aus Kutná Hora war es ein voller Erfolg. In den vergangenen vier Wochen haben sie so einiges erlebt: Ausflüge nach Bremen, Köln, Maastricht oder Billerbeck, die für Münster obligatorische Fahrradtour, Theaterbesuche oder ein entflohener Hamster, der sich genüsslich über die Innereien eines Computers hermachte - Langeweile kam keine auf. Alle fünf fühlten sich in ihren Gastfamilien rundum wohl. Bis zum kommenden Donnerstag drücken sie noch in Hiltrup die Schulbank, dann fahren sie zurück.
Stefanie Loroch, Münstersche Zeitung 07. 06. 2000

Sprach-
aufenthalt Mai/Juni 2000

Abschlussabend im Kloster P. Norbert als Koch
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Gemeinsames Essen Gruppenbild im Innenhof des Klosters
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So hatte es angefangen: Schülerinnen und Schüler des KvG informieren am Elternsprechtag in der Pausenhalle über das St. Ursula-Gymnasium und werben für die Partnerschaft Die Abordnung der St. Ursula-Schule
bei einem ersten Besuch im Lehrerzimmer des KvG

Horizonte erweitern! Über den Tellerrand schauen!


Diese Einstellung macht hellhörig und lässt neugierig werden. Denn was ist schon ein Tellerrand im Hinblick auf die weite Welt?
So weit brauchten wir nicht zu gehen, um den Horizont zu erweitern. Es waren Nachbarn, die zu uns kamen, uns besuchten und viele neue Eindrücke, gute Erfahrungen, eine Portion Wissbegier und Offenheit mitbrachten. Fünf Schülerinnen und Schüler des St. Ursula-Gymnasiums in Kutná Hora warenvom 6.5. bis 8.6.2000 Gäste des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums. Fünf Wochen waren sie bei uns, um Deutschland und die deutsche Sprache, derer sie schon recht gut mächtig sind, besser kennen zu lernen. Die jungen Leute waren sehr interessierte Schülerinnen und Schüler, die regelmäßig am Unterricht teilnahmen, sich aber auch für Kultur, Land und Leute interessierten. So unternahmen sie Radtouren im Münsterland; eine Fahrt nach Köln, Bremen bzw. Aachen stand auf dem Programm; sie begeisterten sich fürs Internet, die politische Situation in Deutschland (deutsch-tschechische Nachbarschaft) und nahmen sogar als Solisten an einem Schulkonzert teil.
Es waren sehr gute Erfahrungen für die jungen Leute aus Kutná Hora, aber auch für unsere Schüler und Schülerinnen, die allerdings ohne das selbstlose Entgegenkommen einiger Eltern nicht möglich gewesen wären. So gilt mein besonderer Dank den Familien, die die Gastschüler aufgenommen und sich ihrer angenommen haben. Es waren schöne Tage, wie mir die jungen Tschechen dankbar versichert haben. Dank gilt auch den Hiltruper Missionaren, die einen gemeinsamen Abend im Kloster ermöglichten.
Bei diesem Anfang darf es nicht bleiben, da nun die Schüler und Kollegen der Ursula-Schule in Kutná Hora einem Gegenbesuch entgegenfiebern. Die Tschechische Republik ist ein Land voll Geschichte, Tradition, Kultur, Kunst und herzlicher Gastfreundschaft. Mir ist es ein großes Anliegen, auch unseren Schülerinnen und Schülern einen Blick über den Tellerrand zu ermöglichen, ja zu wünschen, um den Horizont zu erweitern, was unsere direkten Nachbarn betrifft.
Eugenie Neugebauer