| Pater Manfred Kollig (am Altar) weihte den neu gestalteten Meditationsraum ein. MZ-Foto S. Witte |
Hiltrup. Es dominieren das edle Design aus hellem Holz, ein Altar in der Mitte und das große, aufwändig gestaltete Fenster, das fast die gesamte Rückwand ausfüllt - am Montagmorgen wurde der neu gestaltete Meditationsraum des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums offiziell eingeweiht.
Bei einem feierlichen Gottesdienst mit allen Schülervertretern, den beteiligten Lehrern und einigen Gästen segnete Pater Manfred Kollig Altar und Raum.
Rund ein Jahr lang dauerte es vom Entwurf bis hin zum komplett erneuerten Raum, der vormals durch seinen dunklen „Nadelfilzboden“ und karge Einrichtung nicht gerade durch seine Schönheit bestach. Das ist nun anders: Der Boden wurde durch Parkett ersetzt, neue Holzstühle rahmen den Raum ein und ein neuer Anstrich sorgt für ein freundlicheres Gesamtbild.
Im Zentrum des Raumes zieht ein neuer Altar die Blicke auf sich, ein „Schultisch des Herrn“, so Michael Rickert, der ihn entworfen hatte. Dabei bedankte sich Rickert dann auch noch einmal ausdrücklich bei Jürgen Rossmann, der die Ausführung übernommen hatte. Der Altar inklusive eines eigenen Tisches für die Bibel kann übrigens in die Aula transportiert werden, wenn der Platz im Meditationsraum, etwa beim Weihnachtsgottesdienst, nicht ausreicht. Darin eingelassen ist die Reliquie aus dem Altar der Aula.
Außerdem wurde eine neue Musikanlage eingebaut, die den Schülern nur allzu gut bekannten alten Wolldecken wurden durch neue ersetzt, für die Gottesdienste wurden zwei Schalen und eine Kelch angeschafft. Durch das von Camillo Grewe entworfene Fenster an der Rückwand wirkt der Raum zudem viel heller.
Und so wünschte Pater Manfred Kollig den Schülern für die Zukunft besonders, dass „dieser Raum immer wieder zur Unterbrechung einlädt.“
| Pater Manfred Kollig (r.) und Schulseelsorger Marius Stelzer leiteten gestern den Gottesdienst, der erstmals in dem neuen Meditationsraum des KvG gefeiert wurde. Foto: gro |
Münster-Hiltrup. Eine kleine Klimaanlage hätte dem Raum vielleicht ganz gut zu Gesicht gestanden. Wo doch ansonsten fast alles verändert wurde. Bei der Einsegnung des Meditationsraumes im Kardinal-von-Galen-Gymnasium wären einige Grad Abkühlung überaus willkommen gewesen. Aber vielleicht kamen auch nur zwei Faktoren zusammen: Das ohnehin schwüle Wetter und der sicherlich überdurchschnittliche Andrang, den ersten Gottesdienst mitfeiern zu wollen.
„Das ist ein Raum, der uns in unserem Alltag unterbricht“, erläuterte Manfred Kollig, geistlicher Rat und Leiter der Abteilung Schulpastoral im Bischöflichen Generalvikariat in seiner Ansprache. „Hier können wir immer wieder den Segen Gottes erhalten.“ Und das kann durchaus tröstend sein, insbesondere, wenn es in der Schule nicht so läuft wie gewünscht. „Gottes Ja zu den Menschen gilt immer. Es gilt auch nicht allein für mich, sondern für uns alle“, erläuterte Pater Kollig. „Gott misst uns nicht allein nach der Leistung.“
Geprägt wird der bewusst schlicht gehaltene Raum durch eine Fensterfassade, die unter Leitung des Künstlers Erwin Löhr von Schülern des Leistungskurses Kunst der jetzigen Abiturientia (betreut von Michael Rickert) gestaltet wurde. Im Wettbewerbsverfahren hatte sich der Entwurf von Camillo Grewe durchgesetzt und wurde von der Glasmalerei Knack aus Münster realisiert. Das ist nicht die einzige Veränderung: Der graue Nadelfilzboden wurde durch Parkett ersetzt, es gab einen neuen Anstrich, vor allem gab es eine neue Möblierung. Ein „Schultisch des Herrn“ als Altar wird flankiert von acht variablen Stelen, die unterschiedlich genutzt werden können. War der Raum früher bei den Schülern als Raum für Fantasiereisen, Meditationen, Stilleübungen und Musikreisen ein beliebter Ort, so erfährt er jetzt eine Funktionserweiterung und lässt Gottesdienste und Gebetszeiten zu.
Und noch etwas, was den Schülern wichtig ist: Die beliebten, allerdings hochbetagten Decken als Liegeunterlage wurden durch neue ersetzt. Eine Spende machte es möglich.
| Glaskünstler Erwin Löhr (M.) nahm mit KvG-Schulleiter Paul Thelosen (r.) und Michael Rickert die Fenster für den Meditationsraum der Schule in Augenschein. Foto: gro |
Münster-Hiltrup. Die Früchte einer bemerkenswerten Kooperation werden sichtbar. Gemeinsam mit Schülern der Jahrgangsstufe 13 hat der Hiltruper Maler und Glaskünstler Erwin Löhr ein Glasfenster für einen Meditationsraum des KvG-Gymnasiums erstellt.
Wie das fertige Ergebnis in wenigen Wochen aussehen wird, wenn die Fenster nach erfolgter Renovierung des Meditationsraumes in den Osterferien eingebaut werden, lässt sich mittlerweile zumindest erahnen. Der Künstler besuchte in dieser Woche in Begleitung des Schulleiters Paul Thelosen und des verantwortlichen Kunstlehrers Michael Rickert die Glaswerkstatt der Firma Knack und gewann einen ersten Eindruck. Größer als gedacht sei es ausgefallen, lautete die erste Reaktion des Schulleiters, der sich von der Gestaltung des aufgestellten Mittelteils angetan zeigte.
Zum Thema GlasmalereiBei der Glasmalerei kommen heute noch Techniken zum Einsatz, die bereits im Mittelalter in größter Meisterschaft entwickelt wurden und heute noch in den gotischen Kathedralen Bewunderung finden. Erwin Löhr pflegt die Tradition der Glasmalerei und hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Kunstwerke geschaffen. Zuletzt gestaltete er ein komplettes Kirchenfenster für die Thomasgemeinde. |
Dabei geben die ausgestellten Scheiben bislang nur einen ungefähren Eindruck von ihrer späteren Wirkungskraft wieder. Unterschiedlich groß sind sie aufgrund der Beschaffenheit der Fensterfassade in dem Meditationsraum der Schule. Erst wenn sie komplett montiert eine Einheit bilden, entfaltet sich ihre Wirkung, erläuterten die Firmeninhaber Lorenz und Thomas Weckermann. Auch die Leuchtkraft der Fenster wird nach dem Einbau noch beeindruckender sein, da die gestalteten Glasfenster aus mundgeblasenem Opakglas die gesamte Fassade abdecken und kein Streulicht - wie nun in der Glaswerkstatt - ihre Wirkung mindert. Insgesamt besteht das Fenster aus etwa 1500 einzelnen Glasscheiben. Der umgesetzte Entwurf des Schülers Camillo Grewe ist farblich von Gelbtönen geprägt und inhaltlich im weitesten Sinne von einer positiven Lebenssicht bestimmt, wie Löhr erläuterte.
Hiltrup. Die 24 Glassegmente für den Meditationsraum des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums (KvG) sind fertig. Das Projekt, das in Zusammenarbeit mit dem Hiltruper Künstler Erwin J. Löhr und Kunstschülern der Leistungskurse vom Kant- und KvG-Gymnasium entstand, ist damit fast abgeschlossen.
Gestern stellte die Glaswerkstatt Knack das Mittelstück der dreiteiligen Fensterfront vor. Der Entwurf des Schülers Camillo Grewe wird von Gelbtönen bestimmt. Durch die mundgeblasenen Glassegmente verläuft eine Diagonale. „Dieser Vorschlag von mir spiegelte sich fast in allen Entwürfen wider“, so Löhr. Es soll das Streben nach oben versinnbildlichen.
Selbst Hand anlegen durften die Schüler bei der Herstellung der Schablonen. „Sie waren mit Feuereifer dabei“, bewertet auch Thomas Weckermann von Knack die Zusammenarbeit positiv.
Schulleiter Paul Thelosen überraschte die Größe der Fenster, die ihm auch ansonsten gut gefielen. Bevor die Fenster den Raum in neuem Licht erstrahlen lassen, wird allerdings noch renoviert.