02
Schufen mit dem Künstler Erwin J. Löhr (hinten, 2.v.r.) sehenswerte Entwürfe für die Glasfenster:
(hinten, v.l.) Jan Averhaus, Sabine Richter, Camillo Grewe, Astrid Lindemann,
(vorn, v.l.) Madlen Thiemann, Alexander Schmidt und Johannes Golzke. MZ-Foto Linke

Gemeinsam Glasfenster gestaltet

Künstler Erwin Löhr erarbeitete mit Leistungskursschülern Objekt für Meditationsraum

Hiltrup. Eine   im  weitesten Sinne positive Lebenssicht, Gedanken zum sozialen und spirituellen Miteinander, zur Erfolgsorientierung und zur interaktiven Lernsituation - Intentionen, die - so der renommierte Hiltruper Künstler Erwin J. Löhr - Eingang gefunden haben bei den Entwürfen zur Glasfenstergestaltung im Meditationsraum des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums.
Gestern Mittag stellte Löhr die Ergebnisse seiner gemeinsamen Arbeit mit den Kunstschülern der Leistungskurse von Kant- und KvG-Gymnasium vor. Freiwillig entwickelte die siebenköpfige Projektgruppe der Jahrgangsstufen 13 mehrere Entwürfe zur Gestaltung der Fenster - Camillo Grewes Idee solle, so Löhr, nun in den nächsten zwei Monaten realisiert werden.
Unterstützt wurde die AG bei der Arbeit durch den Kunstpädagogen des KvG, Michael Rickert, und den Schulseelsorger, Marius Stelzer.
Anlässlich des 60. Geburtstags des Gymnasiums plante Löhr, selbst ehemaliger KvGler, das Projekt in Absprache mit Schulleitung und -pastoral. Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion zum sozialen Verhalten von Schülern halte er solche Projekte für ein geeignetes Zeichen, „die Bedürfnisse der Lernbefohlenen befriedigend berücksichtigt zu sehen“. So finde sich denn auch die Suche nach Geborgenheit in Zeiten äußerer und innerer Verwerfungen in den Werken wieder.
Im Dezember geht's für die Leistungskursler zunächst in die münstersche Werkstatt, wo Grewes Entwurf auf Glas verewigt wird. Die Finanzierung, erklärte Schulleiter Paul Thelosen, werde teils vom Schulträger und zum Teil vom KvG übernommen. Der Meditationsraum existiert seit 1975 und wird rege multifunktional genutzt. Zudem sei, so Löhr, das Projekt in das Programm „Schule und Kultur“ des Landes Nordrhein Westfalen gemäß einem Schreiben der Staatskanzlei zur Förderung aufgenommen worden.
Laut Marius Stelzer diene der Raum dem Gymnasium als Ort zur einfachen Bildbetrachtung genauso wie auch zur Besinnung oder zu gemeinsamen Gottesdiensten.
Wolfram Linke, Münstersche Zeitung 29. 11. 2006

„Ich habe viel von euch gelernt“

Erwin Löhr stellt mit Projektgruppe des KvG Entwürfe zur Glasfenstergestaltung vor

Münster-Hiltrup. Wenn in knapp zwei Monaten das Licht durch die Fenster des Meditationsraumes im KvG fällt, wird der Raum in ein wohliges Gelb getaucht, und das filigrane Spiel von fließenden Linien wird kuriose Schatten werfen.
Damit diese Vision auch umgesetzt werden kann, engagiert sich seit einigen Wochen eine Projektgruppe der Stufe 13, in Kooperation mit dem Künstler Erwin Löhr, für die Gestaltung des Glasfensters im Meditationsraum der Schule.
Gestern stellten sieben Schüler des Leistungskurses Kunst gemeinsam mit Erwin Löhr ihre Entwürfe vor. Sichtlich angetan von der Zusammenarbeit mit den ambitionierten Schülern lobte Löhr die Früchte der Arbeit, die unter seiner Anleitung entstanden sind: „Die Entwürfe strahlen eine positive Lebenssicht aus und spiegeln auch eine gewisse Erfolgsorientierung wider“. Doch bevor die Schüler ihrer Kreativität freien Lauf lassen konnten, unterrichtete Löhr die Gruppe erst einmal über die geschichtlichen und die technischen Grundlagen der Glasmalerei. „Alle Entwürfe sind umsetzbar und den Gegebenheiten angepasst“, erklärt Löhr.
Letztlich umgesetzt wird der Entwurf von Camillo Grewe, der die Fenster in einen strahlenden Gelbton tauchen wird. „Der sonst eher dunkle Raum wird durch die Farbe von einer positiven Helligkeit erfüllt“, freut sich Löhr auf die Realisierung des Bildes.
In den kommenden zwei Monaten wird der Entwurf dann maßstabsgetreu gezeichnet und mit Hilfe von Schablonen in Glas geschnitten. Diese Arbeitsschritte werden in der Werkstatt Knack in Münster vorgenommen. Doch schon jetzt zeigt sich der Künstler von der Arbeit mit den Schülern begeistert: „Ich habe viel von euch gelernt. Auch wie ihr miteinander und mit den Lehrern umgeht.“ Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion zum sozialen Verhalten von Schülern seien solche Aktionen ein geeignetes Zeichen für das Miteinander in Schulen. Schließlich basiere das Engagement der Schüler nur auf Freiwilligkeit. „Es gibt keine Noten für die Arbeitsgruppe“, verriet Kunstlehrer Michael Rickert.
Sichtlich zufrieden mit dem Projekt anlässlich des Jubiläumsjahres „60 Jahre KvG“ zeigten sich auch Schulleiter Paul Thelosen und Schulseelsorger Marius Stelzer, die sich schon auf die Einweihung des Fensters in zwei Monaten freuen.
kri, Westfälische Nachrichten 29. 11. 2006