04
Blumen zum Abschied gab es für Bruder Herbert Spellmeyer, der nach 31 Jahren als Hausmeister des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums in den Ruhestand geht. Foto: kus

Verabschiedung Bruder Spellmeyers am 21. 07. 2004


KvG lässt „Spelle“ hochleben

Bruder Herbert Spellmeyer verlässt nach 31 Jahren das bischöfliche Gymnasium

Münster-Hiltrup. Mit Sprechchören verabschiedeten die Schüler des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums gestern Bruder Herbert Spellmeyer. „Spelle, Spelle“ schallte es vor der Zeugnisausgabe über den Schulhof. 31 Jahre lang war Bruder Spellmeyer von den Hiltruper Missionaren Hausmeister und gute Seele des Gymnasiums. Mit Beginn der Sommerferien geht der 65-jährige gebürtige Osnabrücker in den Ruhestand. Neben vielen guten Wünschen nahm Spellmeyer bei seiner Verabschiedung auch zwei Urkunden entgegen. Die Schülervertreter Annika Kaffille und Max Kurz händigten ihm ein Exemplar aus, auf dem einige der Eigenschaften verewigt sind, die Spellmeyer bei Generationen von Schülern so beliebt gemacht haben. „Ständige Hilfsbereitschaft“, stand dort geschrieben. Ebenso „Reparatur der durchgebrochenen Stühle“ und „gute Seele des Hauses“.

Der Schriftführer der „Ehemaligen des KvG“, Dirk Bommert, übergab Bruder Spellmeyer eine Urkunde, die den scheidenden Hausmeister als Ehrenmitglied des erst kürzlich gegründeten Vereins ausweist. Und auch die Vorsitzende der Jugendabteilung des USC Münster, Angelika Ludwig, bedankte sich bei Bruder Spellmeyer. Bis spät abends habe er für eine optimale Nutzung der Sporthalle gesorgt.

Für seine nächsten Vorhaben erhielt Bruder Spellmeyer von den Schülern einen mit Sonnenhut und Sonnencreme gefüllten Reisekoffer. Für sechs Wochen wird Spellmeyer nach Papua-Neuguinea reisen. „Es ist noch nicht ganz klar, was ich danach mache“, verriet er im Anschluss an die von der Bläserklasse musikalisch begleiteten Feierstunde. Im Hiltruper Missionshaus würden sich sicher einige Arbeiten finden.

Prädestiniert für den Beruf des Schul-Hausmeisters war Bruder Spellmeyer nicht nur wegen seiner Fähigkeiten im Umgang mit den Schülern. Auch handwerklich war er als gelernter Eisengießer und Elektriker auf alle Notfälle bestens vorbereitet. Schon in ihrem ersten Schuljahr am KvG haben auch die Fünftklässler die Arbeit Spellmeyers zu schätzen gelernt. „Er hat in der Pausenhalle im kleinen blauen Häuschen Käsebrötchen und Trinkpäckchen verkauft“, berichtete Dominik Hötzel. „Morgens hat er immer alle Türen aufgeschlossen“, erzählte Jonas Porombka.

Markus Schönherr, Westfälische Nachrichten 22. 07. 2004

01 02 03
05 06 07

Viele werden „Spelle“ vermissen

Beliebter KvG-Hausmeister verabschiedet

Hiltrup. Als KvG-Hausmeister Bruder Spellmeyer an seinem letzten Arbeitstag gestern gegen 9.30 Uhr über den Schulhof des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums (KvG) zum Haupteingang der Schule ging, wurde er mit Musik von Andreas Klomfaß und seiner Bläserklasse sowie durch den großen Applaus aller versammelten Schüler begrüßt. Zuerst erhielt „Spelle“, wie ihn an der Schule jeder nennt, eine Urkunde seines Ordens. Anschließend verliehen ihm zwei Schülervertreter der SV einen Orden für alle seine Dienste am KvG. Unter anderem wurden hierbei seine Großzügigkeit im Käsebrötchen vergeben und seine zuverlässige Hilfsbereitschaft gegenüber allen Schülern gelobt. „Bruder Spellmeyer hat mir einmal abends um 10 Uhr noch einen Ball von der Turnhalle geholt“, berichtete Tim Basten aus der 6a. Ein anderer Schüler fügte hinzu: „Und verlorene Sachen konnte man zu jeder Zeit in ,Spelles' blauem Häuschen in der Pausenhalle abholen.“

Alle, Schüler und Lehrer, waren sichtbar traurig über die Verabschiedung des hilfsbereiten Hausmeisters, der insgesamt 31 Jahre an der Schule tätig war. „Für ihn müsste man jetzt eigentlich zwei neue Leute einstellen“, bemerkte Mathelehrer Ulrich Kaspar. Auch Religionslehrerin Sabine Traud meinte wehmütig: „Seine Hilfsbereitschaft ist unvergesslich, er hat ohne viele Worte stets jedem geholfen und viel getan.“ „Außerdem sind sein Aussehen und seine Vanille-Zigarillos echter Kult am KvG“, fügte ein Schüler lachend hinzu.

Schließlich bat Schulseelsorger Christoph Speicher für die Schüler, die nun in die Ferien gehen, die Lehrer und Bruder Spellmeyer um Gottes Segen. Künftig wird sich „Spelle“ wieder ganz seinen Aufgaben im Orden widmen. Mit ihm verlässt der letzte der Hiltruper Missionare die einst von diesem Orden gegründete Schule. Tschüss, Spelle!

Kristin Woltering, Münstersche Zeitung 22. 07. 2004