Abiturientia 1979


Andrea Allroggen, Paul Altenbach, Elmar Bentrup, Peter Blacha, Wilhelm Blum, Klaus Böcker, Christina Böhm, Barbara Borgschulte, Sonja Brand, Barbara Bröker, Angelika Dürken, Dagmar Eversmann, Ulrike Fakesch, Uta-Maria Feldmann, Elmar Friedag, Christoph Gerdom, Carola Göring, Christel Große Breuing, Heinz-Jürgen Gunnemann, Annegret Hanskötter, Andreas Heitkötter, Mechthild Höpfner, Gabriele Hohmann, Gerd Hoppe, Astrid Horstkötter, Cordula Horstkötter, Stefan Horstkötter, Wilfried Hülskötter, Bernd Hummeldorf, Elisabeth Hundrup, Matthias Jasper, Ursula Jung, Adelheid Kabaum, Stefan Kaisers, Martina Keller, Karola Kisse, Jürgen Klein, Sylvia Klotzsche, Christoph Kötter, Winfried Kreis, Bettina Kuhlmann, Klaus Lange, Angela Langenkamp, Martina Lok, Claudia Lorenz, Peter Maasewerd, Isabell Marker, Annette Mathweis, Anne-Elisabeth Müller, Ulrich Nemann, Angelika Niehoff, Hubertus Niesmann, Beatrix Nyga, Christoph Peuker, Henrike Plegge, Anke Pogorzelski, Winfried Reher, Wolfgang Riehm, Mechthild Runde, Silvia Sandmann, Berit Schäfers, Barbara Scheffer, Wolfgang Schilling, Willi Schlüter, Reinhild Schulze Wilbrenning, Michael Seiff, Britta Stöppler, Ulrike Suhl, Monika Tolksdorf, Albert Uhr, Wilfried Voges, Reinhard Vogt, Werner Volkmar, Michael Weber, Eva Weidemeier, Elmar Wimber, Michael Wünnemann
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Letzter Schultag der Jahrgangsstufe 13


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Abiturfeier und Aktivitäten am letzten Schultag
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„Gewicht für die Zukunft“

Ein Festgottesdienst in der Klosterkapelle war der Auftakt

Münster-Hiltrup (Eig. Ber.) „Was die Schüler heute in der gymnasialen Oberstufe zu leisten haben, hat großes Gewicht für die Zukunft.“ Das betonte am Samstagmorgen Oberstudiendirektor Alfons Borgmann anlässlich der Entlassungsfeier für die Abiturientia 1979 des Hiltruper Kardinal-von-Galen-Gymnasiums.
Für insgesamt 74 Jungen und Mädchen war an diesem Morgen der „große Tag“ gekommen, an dem Tür und Tor zum Leben geöffnet werden sollten. Zeitgemäß hielt man sich bei der Abiturfeier in Hiltrup allerdings nicht an nostalgische Schulabschlusseuphorien. Vielmehr kennzeichneten Realitätsbewusstsein und die Aufforderung zur Verwirklichung der in der Schule bereits angepeilten Ziele den Festakt.
„Zwischen Angst und Hoffnung“ lautete das Thema des Festgottesdienstes in der Klosterkapelle, mit dem die Entlassungsfeier eröffnet wurde. Pater Klaus Sanders hatte mit acht Abiturienten in wochenlanger Arbeit die Gebete und Texte vorbereitet; musikalisch umrahmt wurde die kirchliche Feier vom Solochor des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums unter der Leitung von Alt-Schüler Franz Anstett.
In seiner Predigt warf Pater Sanders die Frage auf, in welcher Weise heute noch Zeichen der Hoffnung für ein Leben in Freiheit zu erkennen seien. Als Menschen, die nicht dem Konsumterror und den Leistungszwängen der heutigen Gesellschaft erliegen, sollten die Abiturienten überall, wo Angst herrsche, menschliche Beziehungen aufbauen und statt Macht und Vergeltung die Vergebung üben.
Zur anschließenden Feierstunde in der Pausenhalle des Gymnasiums begrüßte Oberstudiendirektor Borgmann Eltern und Schüler. In einem Rückblick auf die schulpolitische Entwicklung der vergangenen neun Jahre verdeutlichte Borgmann die Möglichkeit der individuellen Orientierung des Schülers in der gymnasialen Oberstufe gegenüber früheren Modellen. Weil dem Schüler die Möglichkeit gegeben werde, entsprechend den eigenen Fähigkeiten Fächerkombinationen auszuwählen, könne eine solide Basis für die spätere Berufswahl geschaffen werden. Das Gros der neuen Abiturienten habe den Schwerpunkt bei der Kurswahl auf die Fächer Biologie und Erziehungswissenschaft gelegt, während die klassischen Abiturfächer von einst (Deutsch, Mathematik und Fremdsprachen) eher vernachlässigt worden seien. Gleichzeitig wies er darauf hin, daß mit der Bewertung im Abiturzeugnis nur die kognitiven und intellektuellen Merkmale der Schüler berücksichtigt werden könnten. „Weitere Fähigkeiten - vor allem im sozialen Bereich - seien im Laufe des weiteren Lebens unter Beweis zu stellen“.

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Kurstreffen des LK Mathematik, JgSt.13 (Herr Kaspar) Physikunterricht in der JgSt.13 (Herr Wirth)
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Klasse 8a (1973/74) mit Herrn Fritz Rickert Schüler der Klasse 6a (1971/72)
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Schüler der Klasse 6a (1971/72)

Als Vertreterin der Abiturientia meinte anschließend Bärbel Bröker, daß trotz der Auflösung der Klassenverbände die Kollegialität in der Jahrgangsstufe 13 nicht wesentlich gelitten habe. Die gute Kameradschaft habe man u. a. der Fahrt nach La Villa (Südtirol) zu verdanken, bei der abseits vom Schulbetrieb viele persönliche Kontakte geknüpft worden seien. Weiter betonte sie, daß der Unterricht im Kardinal-von-Galen-Gymnasium jeden Abiturient in die Lage versetzt habe, sich für politische, philosophische und soziale Lebensalternativen zu entscheiden.
Einen ausdrücklichen Dank richtete die Abiturienten-Sprecherin an Lehrerkollegium und Elternschaft. Die Lehrer hätten den Schülern und Schülerinnen auch über die Unterrichtszeit hinaus jederzeit mit Rat und Hilfe zur Verfügung gestanden.
Als Schulpflegschaftssprecherin unterstützte Irmgard Runde ihre Vorrednerin mit der Bemerkung, daß die Schüler im Hiltruper Gymnasium zu Persönlichkeiten herangewachsen seien, „die auch mal gegen den Strom schwimmen können, um dem Leistungsdruck zu entgehen.“
Die Ausgabe der Reifezeugnisse wurde von einer Musikgruppe umrahmt, die u. a. ein Quartett in b-Moll aus der „Tafelmusik“ von Telemann. zum Besten gab. Krönender Abschluß der Abiturfeier am Kardinal-von-Galen-Gymnasium war am Samstagabend dann der große Festball in der Schule, bei dem Eltern, Lehrer und Schüler den Abschied lange feierten.
cp, Westfälische Nachrichten 28. 05. 1979

25-Jahrestreff 2004

25 Jahre Abitur feierten am Samstag 60 ehemalige Schüler des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums. Bei ihrem bereits vierten Nachtreffen in dem Restaurant da Aldo wurden auch Mitschüler aus England, Dänemark und der Schweiz begrüßt. „Wir möchten den Kontakt zu den Menschen aufrecht erhalten. Es ist schön zu sehen, dass immer noch so viele Schüler und Lehrer erscheinen. Unser Mathe- und Physiklehrer Hermann Himmelmann feiert auch mit“, verriet Organisator Matthias Jasper. Nur 18 Schüler der Jahrgangstufe fehlten. Unter anderem auch die Jahrgangsbeste Bärbel Bröker, die ihr Abitur mit 1,0 machte und heute Professorin an der Universität in Greifswald ist. Foto: caw, WN 08. 07. 2004

Erinnerungen


Wir, drei Mitglieder der Abiturientia ’79, gehörten zu denjenigen Schulabgängern, die in den „Genuss“ der differenzierten Oberstufe gekommen sind. Das bedeutete für uns, dass ab Klasse 11 unsere beiden Klassen aufgelöst wurden und wir in Kursen weiterlernten. Es waren viele Versammlungen in der Aula nötig, wo uns der stellvertretende Schulleiter mit Engelsgeduld und traumwandlerischer Sicherheit in die Feinheiten und Tücken des Systems einführte. Versehen mit dem Hintergrundwissen wählten wir erst einmal die Fächer ab, die uns schon lange ein Dorn im Auge waren. Mit Französisch, Biologie, Chemie, ein halbes Jahr später Latein, hatten wir nun keine Sorgen mehr. Dafür handelten wir uns zwei sechsstündige Fächer (Leistungskurse) ein.
Jedoch fuhren wir erst einmal nach La Villa. In diesen 14 Tagen lernten wir unsere vielen Mitschüler kennen, die uns bisher kaum aufgefallen waren. Unser gemeinsames Problem war das „eigenwillige“ Verhalten der zwei Bretter, auf denen wir standen. Doch bald konnten wir Fahrtrichtung und Geschwindigkeit selbständig bestimmen, so dass Bäume, Hütten oder Mitfahrer nicht länger in Gefahr waren. Diese Fahrt begeisterte uns so sehr, dass eine Gruppe bei der Studienfahrt in der 12 statt nach London oder Prag wieder zum Skifahren fuhr.
Doch zurück zum Schulalltag. Uns dreien gemeinsam war der Leistungskurs Physik. Neben der Theorie konnten wir viele Schülerversuche durchführen, da uns eine neue Einrichtung zur Verfügung stand. In kleinen Gruppen waren wir z. B. mit Halogenlampe und optischem Gitter den Lichtwellen auf der Spur. Dabei war unser Physiklehrer Vorbild in Kampf mit den Tücken der Technik, den er schweigend und konsequent vor versammeltem Kurs stets zu Ende führte. So lernten wir wichtige Grundlagen und Arbeitsweisen der Physik kennen.
Ein anderes Fach, das uns in Erinnerung geblieben ist, war für zwei von uns der Griechischkurs. Wir begannen in der 11 mit 18 Schülern, doch nach einem Jahr war nur noch ein harter Kern von 6 Unverdrossenen übrig geblieben. Neben dem Erlernen der Sprache nahmen wir uns Zeit für die griechische Kultur. Wir lasen Platons „Apologie des Sokrates“ und bekamen dadurch einen Einblick in die Philosophie. Auch ein Englischkurs vermittelte uns mit Shakespeares „Macbeth“ einen Einstieg in die Klassiker.
Noch vieles aus der Oberstufe ist uns in guter und schlechter Erinnerung, was wir hier nicht mehr aufführen können. Wir dürfen aber nicht vergessen, die Sport-Ag's zu nennen, die sich durch Vielfalt auszeichneten, sowie das Musikangebot der Schule, das es z.B. ermöglichte, ein Instrument zu erlernen und für einen vielseitigen Veranstaltungskalender sorgte. […]
Winfried Kreis, Christoph Gerdom, Gerd Hoppe in: Reifezeugnis 1952 - Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife 1982, Münster 1982