Abiturientia 1978


Petra Ahlers, Silke Anskinewitsch, Rolf Austrup, Volker Beier, Elke Benning, Brigitte Birkner, Ulrich Blacha, Joachim Bolin, Georg Droste, Rita Dürken, Matthias Everding, Brigitte Franz, Klaus Frohne, Birgit Große Schute, Juliane Gunnemann, Annette Hagemann, Andrea Hampe, Ute Hartmann, Siegfried Heilen, Eva Heines, Gunda Heinze, Ludger Herlemann, Beatrix Himmelmann, Sigrid Hobbold, Klaus Hohmann, Gerlind Homm, Gudrun Honerlage, Johannes Honerlage, Birgit Huesmann, Hanne Jaspers, Martin Jung, Birgit Kampmann, Wolfgang Keuthage, Sebastian Kirk, Michael Kleist, Thomas Kleist, Heinz-Josef König, Martin Kötter, Georg Kroos, Petra Kuck, Michael Küper, Christiane Kuhlmann, Wolfgang Lammers, Ruth Lembeck, Christine Maass, Ralf Michaelis, Birgit Mutze, Markus Nagel, Hans-August Niesmann, Ulrich Peitz, Uwe Poberitz, Inge Reichel, Wolfgang Ring, Petra Rommeswinkel, Thomas Sandfort, Michael Schicktanz, Elisabeth Schmeddinghoff, Thomas Schmidt, Horst Schröder, Klaus Schulte-Lünzum, Peter Schuster, Ulrich Splietker, Bettina Stankoweit, Reinhilde Stöppler, Martin Strotmann, Elmar Stumpe, Sabine Südmersen, Marianne Sundermann, Wolfgang Sundermann, Wolfram Teske, Thomas Waltermann, Ute Wentrup, Annegret Wiesmann, Dieter Wiesmann, Gerhard Wolz

Obertertia [Klasse 9]a mit P. Tönies 1973
A wie Anfang. Da saß man nun am ersten Schultag in Sexta a, umringt von mehr oder weniger bekannten Gesichtern und harrte der Dinge, die in den nächsten Jahren noch so kommen sollten. Hätte man da schon gewusst...! Ehrfürchtig, vielleicht sogar etwas eingeschüchtert, erwarteten wir nun also den Ernst des Lebens. Die schöne Zeit war vorbei, Volksschule ade! Mit frisch gewaschenem Hemd, ordentlich über die Stoffhose drapiert und sauberen Fingernägeln, aufrechten Sitzes und mit ermahnenden Wortes „Benimm dich und pass schön auf“ aus dem Elternhaus morgens entlassen, konnten wir die erste Begegnung mit unseren neuen Lehrern kaum erwarten. Und unsere Erwartungen sollten sich in vielfacher Hinsicht erfüllen.
B wie Beten. Da unsere Eltern uns anscheinend an einem bischöflichen Gymnasium besonders gut aufgehoben sahen, nahm die christliche Erziehung einen nicht unwesentlichen Bereich in der gesamtpädagogischen Sicht ein. Die elterliche Entscheidung zeigt sich in den meisten Punkten als wertvoll, führte die religiöse Erziehung doch zumindest auch bei kritisch eingestellten Heranwachsenden zu einer Erweiterung kosmopolitischen Denkens.
C wie Charme. Diesen besaß unsere Penne allemal. Nicht nur deshalb, weil sie in ihrer durch die Natur eingerahmten äußeren Bedingungen als idyllisch zu bezeichnen war (man denke an die Vogelvoliere und den gerne frequentierten Park am klösterlichen Friedhof), sondern auch durch die Vielzahl ihrer verschiedenen Winkel und Ecken: Kartenräume im Keller, Kunstraum unter dem Dach, Musizierzimmer unter dem damals gelegenem Lehrerzimmer, die alte, aber gern besuchte Turnhalle mit ihren Waschtrögen,
D wie Dach. Damit ist nicht das auf dem Haus befindliche Dach gemeint. Nein, es gab vielmehr einen anderen so benannten Ort ebenerdig unter dem Bioarchiv, an dem man sich für die Pausen gerne verabredete. „Kommst Du gleich unters Dach?“ Unter gelblich eingefärbtem Licht traf man sich in den Pausen, um zu klönen, die Zigarette in der einen, den Kakao in der anderen Hand. So mancher Schwur oder auch nur Flachserei füllten unsere Treffen.
E wie Eltern. Auch sie muss man zu den Mitgliedern der Penne zählen. Zweimal im Jahr hatten zumindest die meisten von ihnen ihren Auftritt zu ganz persönlichen Beratungsgesprächen, immer noch Elternsprechtage genannt. Im Vorfeld dieser Veranstaltungen senkten sich an den Schulmorgen Geräuschpegel, baute sich Sittsamkeit auf, um wenigstens noch zu retten, was zu retten war.
F wie Fehde. So genannter Handschuh wurde in den ersten Jahren manches Mal zwischen den alt- und neusprachlichen Zweigen geworfen. Mit zunehmendem Alter verlor sich die Bedeutung dieser Unsitte allerdings zusehends. Mancherorts wurde sogar von Verschmelzung untereinander gemunkelt...
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Sexta [Klasse 5], neusprachlicher Zweig 1969
G wie von Galen. Namenspatron unserer Erziehungs- und Bildungsanstalt. Stand rückbetrachtend als Vorbild für manchen Widerstand aus den Schülerreihen gegen die herrschende Führungsspitze.
H wie Hausaufgaben. Von jedem Schüler mehr oder minder gehasster notwendiger Teil des Schulalltages. Sah man dies zu seiner Zeit oft als Zeitverschwendung an, hat man heute den Eindruck, als wäre doch nicht alles so ganz umsonst gewesen. Fielen mal mehr oder auch weniger intensiv auf.
I wie Internat. Interne und Externe. Diese Unterscheidung machte im Nachhinein betrachtet auch einen ganz besonderen Reiz der Schule aus. Wohin hätten wir denn sonst mit unseren aufgeschlagenen Knien hingehen sollen, wenn nicht zur „Schwester“. Später gesellten sich zu den eben erwähnten Blessuren auch die oftmals ursprünglich nicht feststellbaren Kopfschmerzen hinzu, die im alten Kloster Linderung erfuhren. Gerne beteiligte sich auch so mancher Externe an der klostereigenen Butterbrotsausgabe zur großen Pause...
J wie Jugend. Schöne Zeit, viel zu schnell vorüber gegangen.
K wie Klasse. Zweifelsohne erinnert sich jeder aus den älteren Jahrgängen gerne an die damals noch existierende Klasse traditioneller Art. Man wuchs im Laufe der Jahre zu einer Gemeinschaft zusammen, die durch das sicherlich ebenfalls sinnvolle Kurssystem abgelöst wurde. Dennoch vermag die Differenzierung im Schulsystem nicht dieses feste Gefüge zu vermitteln, das uns seinerzeit auf irgendeine Weise miteinander verband.
L wie Lehrer. Aus damaliger Sicht leider manchmal notwendiges Übel an der Penne.
M wie Mädchen. Sie fanden erst nach und nach und dann plötzlich ebenfalls Zugang zum KvG. Mir ist niemand bekannt, der diesen „Zugang“ bedauerte.
N wie Neigung. Der Leser könnte nun einen direkten Bezugspunkt zum vorhergegangenen Buchstaben herstellen. Einige haben dies auch in der Vergangenheit getan, dennoch ist unter diesem Punkt vorrangig die Wahl der Neigungsfächer zu verstehen. Eine wie schon erwähnt sinnvolle Möglichkeit der Nutzung individueller Fähigkeiten.
O wie Olymp. Wer einmal im Olymp gesessen... Besonders in den ersten Schuljahren ein ganz besonderer Klassenraum. Sehnsüchtig schwenkte man als Quartaner den Blick vom Lehrerzimmer über den Erdkunderaum zum Olymp. Dort befand er sich. Der höchste Klassenraum im Altbau. Ansonsten regierte in dieser Höhe nur noch die Kultur. Aula und Musikraum. Von diesem Raum aus konnte man große Teile des gesamten Schulgeländes überblicken (und auch exzellent mit Wasser gut gefüllte Luftballons hinunterwerfen).
Die Fußball-Schulmannschaft des KvG, die 1977 Münsterscher Stadtmeister wurde
(Spieler aus den Abiturjahrgängen 1977 und 1978)
P wie Paterkloster. Respektlos auch „Padderkloster“ ausgesprochen. Ebenfalls ein Haus mit ganz eigenen Reizen. Der Jungentrakt mit Schlafsälen, Aufenthaltsräumen samt Kicker, Kellergewölben, dem auf der anderen Seite liegenden klerikalen Bereich mit Klausur, Großküche und nicht zuletzt dem Herz des Klosters, der Kirche. Wie viele unvergessene Weihnachtsgottesdienste mit herrlichem Gesang, etlichen Predigten, die es in sich hatten, haben dort den Weg ins Gehör gefunden. Dieser ganz besondere Ort, unter dem sich die modern gehaltene Krypta befand. Bestürzt nahm man seinerzeit zur Kenntnis, dass dieser Ort der inneren Einkehr einem anderen, niederen Zweck, einem Parkplatz weichen musste.
Q wie Quarta oder Quinta. Bezeichnungen für Jahrgangsstufen, an die sich heute viele Leute gerne erinnern.
R wie Ruhm. Nicht jeder bekleckerte sich zu aktiver Zeit mit demselben. Dennoch gilt es zu erwähnen, dass sportliche Leistungen auf dem Gebiet des Volleyballs das KvG über die Landesgrenzen hinaus bekannt machten und dies heute noch tun. Zu Zeiten der Antike kehrten nicht nur die Krieger, sondern auch die siegreichen Sportler stolz in ihre Heimat zurück und wurden mit Ruhm und Ehre überhäuft.
S wie Spelle. Wenn auch ansonsten nicht die Absicht des Schreibers ist, Personen mit Buchstaben des fortlaufenden Alphabetes zu verbinden; in diesem Fall kommt man nicht umhin. Ich sehe ihn mit seinem Trecker samt Anhänger über das Schulgelände fahren, als Milch- und Kakaowart im Keller des Altbaus Getränke ausgebend, mit Werkzeug bewaffnet zu Reparaturen eilend. Zuletzt noch in seinem Regieraum im Anbau mit den Schaltkästen (etliche Male musste er die wie von Geisterhand zum Leben erweckte gelbe Warnlampe über dem Eingangsbereich zum Erlöschen bringen).
T wie Theorie. Nimmt auch heute noch einen zu großen Raum in den gymnasialen Stufen ein. Besonders in den ersten Jahrgängen sollte mehr an die Praxis gedacht werden (Learning by doing)!
U wie Unsinn. Ein Steckenpferd für fast alle Schüler. Jeder erinnert sich gerne daran. Maikäfer hinter der Tafel, verschwundene Klassenbücher, in Wandschränken eingeschlossene Mitschüler, Schwammschlachten...
V wie Velo. Zu ungeahnten Ehren gekommenes, aus Frankreich importiertes Hilfsfahrrad, das an den Charme der ebenfalls populären, auch schnelleren Chio nie herankam. Allerdings wurde das ursprünglich einheitliche schwarze Erscheinungsbild bei einigen Ausführungen durch avantgardistisch anmutende Farbspielereien aufgehellt.
W wie Wasser. Wasser gab es im alten Freibad neben der Turnhalle genügend. Wenn man an heißen Tagen zu Zeiten von Freistunden noch mal „plümpsen“ wollte, musste man eine Aufsicht in Form eines Lehrkörpers organisieren. Auf Grund der für jedermann eintretenden Erfrischung war die Suche oftmals von Erfolg gekrönt.
X wie Xylophon. So manch einem Pennäler diente dieses Instrument in der Volksschulzeit zur Vorbereitung auf höhere Aufgaben am KvG, die bei den vielfältigen musikalischen Aktivitäten unter Beweis gestellt werden konnten. In diesem Zusammenhang muss des unermüdlichen Einsatzes unserer Musiklehrer gedacht werden, die so unvergessene Aufführungen wie „Die Wunderuhr“ ins Leben riefen.
Y wie Yeti. Zu Beginn der 70er veränderte sich das Äußere, heute sagt man Outfit, vieler männlicher Jugendlicher derart, dass man annehmen konnte, die Verwandtschaft zu der im asiatischen Hochland vermuteten Menschengestalt sei nun doch nicht so weit entfernt.
Z wie Zusammenfassung. Sollte immer den Umständen entsprechend kurz gehalten werden.
KvG – Danke!
Thomas Sandfort in: Kardinal-von-Galen-Schule 1946-1996, Münster 1996


25-Jahrestreffen 2003

200

30-Jahrestreffen 2008