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Höhepunkte des Lebens der einzelnen Klassen
waren Klassenfahrten, allerdings sehr selten. Es zeigt auch den inzwischen
allgemein gestiegenen Lebensstandard nach den kümmerlichen Jahren
des Anfangs, wenn im Juli 1954 eine erste Studienfahrt der Oberprima
über eine Woche nach Belgien und Holland stattfand, angeregt
durch Besuche bei gleichartigen Schulen dort. Die Schüler hatten
das Geld dafür größtenteils selbst erspart und erarbeitet.
Die Idee stammte offensichtlich von den Schülern und wurde von
ihnen beharrlich propagiert. So wurde die Reise gründlich vorbereitet.
In einem Schreiben an das Schulkollegium mit der Bitte um Zuschuss,
der allerdings abgelehnt wurde, wird angegeben, dass Themen wie flämische
und holländische Malerei, Polyphonie der niederländischen
Schulen, flämische Dichtung und Orgelkunst, niederländische
Städtebilder, geographische Lage der Niederlande und ihr Einfluss
auf die Geschichte, Kolonisation und Christentum, Demokratie und Monarchie
zur Vorbereitung behandelt worden seien. Besucht wurden die Schulen
in Driehus und Asse, übernachtet wurde in Jugendherbergen. Leiter
der Reise war P. Tegethoff. Man spürte dem Antrag an, wie herausragend
das Ereignis war, welche Vorbereitungen bis dahin investiert wurden,
dass die Klasse gleichzeitig als Chor auftreten und die Schüler
literarische gemeinsame Feierstunden in den besuchten Schulen abhalten
sollten. Sogar das Reiseverhalten wurde eingeübt.
Knackstedt, Wolfgang: Die Geschichte der Kardinal-von-Galen-Schule
von 1946 bis 1986. In: Kardinal-von-Galen-Schule 1946-86, Münster
1986 |