Die Leiter der europäischen MSC-Ordensprovinzen tagen derzeit im Kloster der Hiltruper Missionare,
die sich aufgrund ihrer weiterhin ungebrochenen internationalen Ausrichtung eigentlich konsequent
MSC-Missionare nennen müssten. Foto: gro

Eine internationale Gruppe

Tagung der MSC-Missionare

Münster-Hiltrup. Die MSC-Missionare befassen sich mit Fragen der Zukunft und vereinbaren eine stärkere Kooperation der Ordensprovinzen in Europa.

Die Masken fremder Volksstämme oder die riesigen Muscheln aus der Südsee haben dem Kloster der MSC-Missionare schon immer einen Hauch von Exotik verliehen. Internationalität ist ein Markenzeichen der Gemeinschaft, die auf den Franzosen Chevalier zurückgeht und zu Kaisers Zeiten ausgerechnet durch einen Niederländer in das damalige Deutsche Reich gekommen ist.

Die MSC-Missionare sind weltweit aktiv. 1900 Ordensangehörige gibt es in 49 Staaten der Welt. Die ranghöchsten Vertreter der Gemeinschaften in Europa haben sich derzeit im Hiltruper Kloster versammelt. Sie kommen aus Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Irland, Italien, Spanien sowie Deutschland mit seiner norddeutschen sowie der süddeutschen Provinz.

Der Orden ist föderalistisch geprägt. Diese Einheiten heißen Provinzen und sind für sich ausgesprochen eigenständig. Selbst die Ordensleitung in Rom kann nicht ohne weiteres in Angelegenheiten der Provinzen hineinregieren.

In Europa gibt es in der MSC-Familie Probleme, die alle bedrücken. „Wir haben zu viele ältere Mitbrüder und zu wenige jüngere“, sagt Gastgeber Dr. Martin Kleer. Der norddeutschen Provinz gehören 49 Brüder an, davon leben 18 im Hiltruper Konvent. Der niederländischen Provinz gehörten früher 300 Brüder an, jetzt sind es nur noch 50. Dafür leben auf den Philippinen und in Indonesien, den alten Wirkungsstätten der Niederländer, 300 Ordensangehörige.

Neueintritte hat es in der norddeutschen Provinz seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben. Generell ist die Zahl der Aspiranten in den europäischen Provinzen überschaubar. Nun wird deren Ausbildung zusammengelegt. Das erste gemeinsame Ausbildungsgang („Noviziat“) beginnt im August in Irland. Ein halbes Dutzend Kandidaten werden es sein – aus Gesamt-Europa.

Kooperation ist auch gefragt, wenn es um Lateinamerika geht. Peru zählt zur norddeutschen Provinz, Venezuela hingegen befindet sich unter der Obhut der Iren. Jetzt wird über die Bildung einer „Anden-Provinz“ nachgedacht mit verschiedenen Nationalitäten.

Michael Grottendieck, WN Mi 09.03.2016