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P.Wöstheinrich bei der Predigt |
Gesprächsgruppe mit Sr. Lintrud über Namibia |
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Lichtertanz in der Messe |
Die Kinder freuten sich beim Wettlauf und Malen |
Missionstag 2008
Über 200 Förderer unserer beiden Gemeinschaften
folgten der Einladung zum Missionstag
– in diesem Jahr im Mutterhaus der
Hiltruper Schwestern. Neben Verwandten,
Freunden und Förderern konnte Schwester
Provinzleiterin Doris Kemper auch Missionshelferinnen
begrüßen sowie ausländische
Mitarbeiterinnen der Hiltruper Schwestern
in der Solwodi-Bewegung. Diese führten
den Lichtertanz in der Messe auf und boten
kleine Tänze im Festsaal.
Pater Wöstheinrich, seit 42 Jahren im
Erzbistum Rabaul tätig, betonte in seiner
Predigt, dass der Heilige Geist die Mitte
der Kirche und der Mission ist. „Er kam
an Pfingsten auf die Jünger herab, nur
dadurch wurde Mission möglich. Ohne
die Herabkunft des Hl. Geistes wären die
Apostel niemals angefangen, die Botschaft
zu verkünden.” Dieses erfolgreiche Wirken
des Geistes sieht er auch in der Gründung
unserer Gemeinschaft und besonders in
den Anfängen der Mission, z. B. in Rakunai,
der Heimatgemeinde des seligen Peter To
Rot, wo Pater Wöstheinrich jetzt als Pfarrer
wirkt.
In den Gesprächsgruppen berichteten die
MissionarInnen von ihren Einsatzgebieten
und beantworteten die Fragen der Teilnehmer:
-
Gruppenbildung in Gemeinden in Papua-Neuguinea (P. Wöstheinrich)
-
Wie geht es weiter, wenn die Missionare
gehen? (P. Escher)
-
Die Situation der alten Menschen in Namibia
(Schwester Lintrud)
-
Familienkatechese in Peru (Schweser Lambertine)
-
Indien – Land der Vielfalt und Schwellenland
(Schwester Brigitta)
-
Weltweite Tischgemeinschaft Schriftgespräch
und verantwortliches Handeln
(Schwester Ursula-Maria)
-
Solidarität mit Frauen in Not (Schwester
Leoni).
In der Sakramentsandacht trugen Teilnehmer
aus den Gruppen einige Anliegen als
Fürbitten vor.
Hiltruper Monatsheft Oktober 2008
Die Missionare vom
Heiligsten Herzen Jesu
und Hiltrup
Eine Betrachtung über die bauliche Entwicklung
eines Gemeinwesens
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Missionshaus und KvG-Gymnasium |
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Mutterhaus und Herz-Jesu-Krankenhaus |
Die bauliche Entwicklung eines Gemeinwesens
hängt von unterschiedlichen Faktoren
ab.
Die Geschichte von Ansiedlungen hat
gezeigt, dass insbesondere die topographischen
Gegebenheiten des umliegenden
Landes den Standort menschlichen Zusammenlebens
wesentlich bestimmt haben.
Trotz der geographischen Nähe zur Metropole
Münster hatte es jahrhundertelang
nicht danach ausgesehen, dass Hiltrup als
eine eher bäuerlich ausgerichtete Gemeinde
einen Industriesprung machen würde. Max
Winkelmann hatte um die Wende vom 19.
zum 20. Jahrhundert dafür gesorgt, dass der
Industriestandort Hiltrup bald Weltgeltung
erlangen sollte. Der Bekanntheitsgrad wurde
mit der Werksübernahme durch die BASF im
Jahre 1972 noch gesteigert. Dann kam die
kommunale Neuordnung Nordrhein-Westfalens
im Jahr 1975. Hiltrup war ein Stadtteil
Münsters geworden.
Die bauliche Entwicklung eines solchen
Gemeinwesens konnte nur ambivalent sein.
Sie hängt nicht zuletzt mit der demografischen
Struktur zusammen, die sich wiederum
aus den sich wandelnden baulichen
Bedürfnissen ergab. Mit der Anbindung Hiltrups
an das Oberzentrum Münster wurde
die mit dem industriellen Aufschwung
einhergehende Urbanisierung fortgesetzt.
So löste die städtische Architektur nach und nach einen eher ländlichen Baustil ab.
Das mag weniger für eine Bebauung in
Wohnbereichen gelten als vielmehr für
Gebäude mit geschäftlichen Funktionen
oder für die übrigen öffentlichen und halböffentlichen
Bauten.
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Der religiöse Aspekt
hat wesentlich das architektonische Bild in der alten Gemeinde Hiltrup und danach
im Stadtteil Hiltrup geprägt - stärker als in anderen vergleichbaren
Gemeinden oder Stadtteilen. Allein im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts
erbrachte die im Jahr 1854 in Frankreich von Pater Chevalier vollzogene Ordensgründung
der Missionare vom Heiligsten Herzen Jesu den Hiltrupern zwei neue Klöster:
Nach Gründung der Norddeutschen Ordensprovinz durch Pater Hubert Linckens
in der Nähe des Roten Berges das Hiltruper Missionshaus in den Jahren 1896
und 1897 und kurze Zeit später nach Gründung der Ordensgemeinschaft
der Missionsschwestern vom Heiligsten Herzen Jesu für die Südseemission,
ebenfalls durch Pater Linckens, das erste Mutterhausgebäude an der Hammer
Straße, heute Westfalenstraße. In den Dreißigerjahren des
letzten Jahrhunderts errichtete die Schwesternschaft das gewaltige „Burggebäude“
mit umgebendem Parkgelände und in den Jahren 1950 bis 1960 das Herz-Jesu-Krankenhaus,
das ständig ausgebaut und jüngst noch erweitert wurde.
Die Hiltruper Ordensgemeinschaften haben
nicht nur mit ihrer christlichen Aufbauarbeit
in aller Welt gewirkt, sondern auch großen
spirituellen Einfluss auf das Zusammenleben
im Ortsteil ausgeübt. Und dieser Einfluss ist
bemerkenswert in die architektonische Optik
unseres Gemeinwesens eingegangen.
Nach der im Dezember 2007 erstellten
Gestaltung vom Gebäudeensemble der Hiltruper
Missionsschwestern als zweitem Teil
der geplanten Hiltrup-Trilogie möchte ich
mit einem dritten Teil nunmehr eine MSC-bezogene,
künstlerische Gebäudekomposition
vorstellen.
Das vorher erwähnte Missionshaus als
Mittelpunkt dieser neuen Gestaltung
bestimmte lange Zeit das Erscheinungsbild
im südlichen Bereich Hiltrups. Mit zunehmender
Bebauung nahm die dominierende
Wirkung zugunsten einer fast nostalgischen
und beruhigenden Sicht ab. Vielleicht hatte
der Architekt Wucherpfennig mit seiner
neogotischen Gebäudeausrichtung ein
Vorgefühl von zurückhaltender Anmut
inmitten einer heute nüchtern und rational
erscheinenden Umgebung. Dieser würdige
Bau, der mit seinem Geschichtsbezug in
seiner Entstehungszeit ein neues geistliches
Gefühl vermitteln sollte, wirkt auch heute
noch mit seiner warmen Ziegelfärbung
vertrauenerweckend und gewährt mit dem
zentralen Vorbau den Eindruck vornehmer
Repräsentanz.
Dieses Gebäude ist sozusagen der geistige
Schoß der im rechten Teil des Bildes
erscheinenden Hauptbauten des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums, das mit der Wiedereröffnung
des klösterlichen Internats im
Jahre 1946 seinen Schulbetrieb aufnahm
und seine Namensgebung dem „Löwen
von Münster“ verdankt.
Das neue Kloster löste im Jahr 1975 die
Funktion des alten Gebäudes ab.
Herr Wucherpfennig war auch Architekt des
ersten Mutterhauses der Missionsschwestern
aus dem Jahr 1899. Dieses nur in Fragmenten
noch bestehende Gebäude wurde
in den Dreißigerjahren „gewaltig“ erweitert.
Der Bau vermittelt in seiner turmbewehrten
Halbrundform und imposanten Dimension
den Charakter einer wehrhaften Burg, die
den Bewohnern, so der Eindruck, absoluten
Schutz und beruhigende Sicherheit gewährt.
Der ab 1950 aus der Bausubstanz des
ersten Mutterhauses heraus entwickelte
Krankenhausbau ist eine geglückte bauliche
Kombination von Denkmalbewahrung
und funktionaler Ausrichtung.
Die altvertraute Park-Kapelle und die
Rückansicht des neu erbauten Provinzialats
komplettieren den „schwesterlichen“
Gebäudekomplex.
Erwin J. Löhr [KvG-Abitur 1955], Hiltruper Monatsheft Dezember 2008