Bruder Theo Koening msc


Nach einem langen, von Nächstenliebe und totalem Einsatz für die Menschen geprägten Leben starb unser Mitbruder am frühen Morgen des 08. Oktober 2010.

Theo Koening wurde am 20. April 1926 in Horstmar geboren. Nach der Volksschule und einer Lehre als Industriekaufmann wurde er kurz vor Kriegsende zur Wehrmacht eingezogen und entkam nur knapp der Kriegsgefangenschaft.

Theo Koening trat am 2. Januar 1948 ein in die Gemeinschaft der „Missionare vom heiligsten Herzen Jesu“ in Münster-Hiltrup. Am 30.06.49 band er sich durch die Erste Profess an die Gemeinschaft – die Ewige Profess feierte er am 30. Juni 1955.

‚Anderen zu helfen’ – dieser Gedanke faszinierte ihn, und er entschloss sich, das zu seinem Lebensziel zu machen - mit dem festen Vorsatz, in die Mission zu gehen. Am 2. Oktober 1952 brach er auf, sein Ziel: Papua-Neuguinea, Neubritannien. Br. Koening leitete dort den Einsatz auf der Pflanzung Takabur, später war er in Vunapope tätig.

Obwohl Bruder Koening ursprünglich vorhatte, sein ganzes Leben in der Mission zu verbringen, kehrte er 1972 doch nach Hiltrup zurück. Er übernahm dort die gerade freigewordene Stelle im Sekretariat des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums. 19 Jahre versah er mit hohem persönlichem Engagement und Akkuratesse die Arbeit im Schulbüro; nach Feierabend und nachts schrieb er Hunderte Briefe, verschickte Päckchen und engagierte sich im Rahmen der „Hilferufe von drüben“ für bedürftige DDR-Bürger – einzelne besuchte er auch öfter. Immer wieder erzählte er in Vorträgen von dem, was den Menschen in der DDR geschah und wie ihnen geholfen wurde.

1991 verliess er den aktiven Schuldienst und übernahm die Buchhaltung im Missionshaus und den Pfortendienst. Jedem gab er ein gutes Wort mit auf den Weg – oft in plattdeutsch gesprochen. Sein „Freizeit“-Einsatz für die Menschen verlagerte sich nun nach Königsberg und Polen. Viele Pakete und LKW-Ladungen wurden dorthin geschickt, mehrfach hat Br. Theo die Transporte begleitet. Für seine Verdienste um die Mitmenschen wurde Bruder Theo am 1. Juli 1991 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Im Dezember 2006 erhielt er auch das Verdienstkreuz „pro piis meritis“ des Malteserordens.

Wir Mitbrüder, aber auch unzählige Menschen, haben Br. Theo viel zu verdanken; durch sein Wirken hat er die Liebe überzeugend vorgelebt – viele sind durch ihn zum Glauben gekommen und im Glauben gestärkt worden.
Das Requiem feierten wir in der St.-Clemens-Pfarrkirche Hiltrup am 13. Oktober 2010. Anschließend erfolgte die Beisetzung auf unserem Klosterfriedhof.

Hiltruper Monatshefte, November 2010