Elternsprechtags-Café erbrachte 203,60 €

01 02 03 Herzlichen Dank allen, die an den Elternsprechtagen im Oktober/November 2006 Kuchen gespendet, Kaffee getrunken und Kuchen gegessen haben. Ein besonderer Dank gilt unseren fleißigen Helferinnen (s. Fotos links), die Café und Laden unterhielten! Der Reinerlös des Cafés kommt einer Sozialstation in Kaliningrad (früher Königsberg) zugute, die von den Hiltruper Missionaren Bruder Koening (früher Sekretariatsleiter unserer Schule) und Bruder Spellmeyer (früher Hausmeister unserer Schule) mehrmals im Jahr mit Kleiderspenden für äußerst bedürftige Menschen unterstützt wird.

Zur Person:

Horstmar, Papua-Neuguinea, Hiltrup

Geboren wurde Bruder Theodor Koening als ältestes von sieben Kindern in Horstmar. Nach der Schulzeit absolvierte er eine Lehre zum Industriekaufmann, die er 1943 erfolgreich abschloss. Nicht zuletzt die erlebte Hilfsbereitschaft in den Nachkriegsjahren bewog Theo Koening dazu, sich ganz dem Wohl anderer Menschen zu widmen. Er schloss sich den Hiltruper Herz-Jesu-Missionaren an und absolvierte zur Vorbereitung auf seine Arbeit im Ausland eine Gärtnerlehre.

Von 1952 bis 1972 leitete er Pflanzungen in Australien und Papua-Neuguinea. Nach seiner Rückkehr übernahm Bruder Koening 1972 das Sekretariat des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums. Mit 65 Jahren trat er 1991 offiziell in den Ruhestand. Seitdem ist er an der Pforte und in der Verwaltung des Missionshauses tätig.
04 So kennen ihn die Hiltruper: Auch mit 80 Jahren stapelt Bruder Koening Pakete für Kaliningrad. Foto: kus

„Feindzentrale Onkel Theo“

Bruder Koening feiert heute 80. Geburtstag

Münster-Hiltrup. 1400 Kartons stapeln sich im Untergeschoss des Hiltruper Missionshauses am Klosterwald. Am Samstag wird Bruder Theodor Koening wieder einen Lkw mit Kisten Richtung Kaliningrad schicken, die vor allem mit Kleidungsstücken bepackt sind. Dass er heute seine Fleißarbeit ruhen lässt und ausnahmsweise keine Pakete für den Hilfstransport schnürt, hat einen besonderen Grund. Bruder Theodor Koening feiert seinen 80. Geburtstag.

Die Organisation der Hilfstransporte, für die er kürzlich mit dem Malteser-Verdienstkreuz ausgezeichnet wurde, betrachtet Bruder Koening bescheiden als „Hobby“. Eigentlich arbeitet er jeden Tag an der Pforte des Missionshauses, nimmt Anrufe entgegen, empfängt Besucher. Erst nach Feierabend widmet er sich den eingegangenen Sachspenden - ein Hobby, das längst die Ausmaße einer zweiten Vollzeit-Tätigkeit angenommen hat.

Seit 1993 schickt Bruder Koening unermüdlich Hilfslieferungen an bedürftige Menschen in Kaliningrad. Im vergangenen Jahr erreichten mehr als 20 000 Pakete die Empfänger. Ungeachtet dieser enormen Kraftanstrengung sind die äußeren Bedingungen, unter denen Bruder Koening heute arbeitet, weitaus angenehmer als noch in den 70er und 80er Jahren. Damals pflegte er Kontakte zu mehr als 700 Familien in der DDR, schickte Briefe und Pakete und setzte sich vor dem Petitionsausschuss des Bundestages für Ausreisegenehmigungen ein. 27 Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit waren darauf angesetzt, das Engagement Bruder Koenings auszuspionieren. Fast 9000 Seiten sind die Stasi-Akten stark, die er nach der Vereinigung einsah. Als „einer der aktivsten Helfer der Feindorganisation“ wird Bruder Koening darin beschrieben.

Groß ist das Interesse, das auch heute noch dieser Arbeit entgegen gebracht wird. Dem Haus der Geschichte in Bonn stellte Bruder Koening für eine künftige Ausstellung die Schreibmaschine zur Verfügung, auf der er die für den anderen Teil Deutschlands bestimmten Briefe tippte. Das Bürgerkomitee Sachsen-Anhalt drehte einen Film über Bruder Koening. Die Studentin Anne Schemann verfasste unter dem Titel „Feindzentrale Onkel Theo“ ihre Magisterarbeit über den Einsatz des Hiltruper Missionars.

Markus Schönherr, Westfälische Nachrichten 20. 04. 2006
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Klassen 5b (oben) und 8c (unten) zu Besuch: Bruder Koening spricht über seine Hilfsaktion
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