Studientage für die Oberstufe – eine innovative Idee, die im Rahmen der „Initiative
Schulprogramm“ in einer Arbeitsgruppe von Eltern, Lehrern und Schülern
gemeinsam entwickelt wurde. Aktuell, attraktiv und schülerbezogen sind die
Themen der interdisziplinären Studientage, die seit 2001 einmal jährlich für
die Schüler/innen der 11. Jahrgangsstufe stattfinden. Wichtigstes Anliegen
ist es, Schülerinnen und Schüler mit politisch, gesellschaftlich und ethisch
relevanten Themen zu konfrontieren, ihnen fundiertes Sachwissen zu vermitteln,
sie aber auch zu einer bewussten Urteilsfindung zu befähigen. Einen ganzen
Schulvormittag lang steht ein ausgewählte inhaltlicher Schwerpunkt in
einem Wechsel von Vortrags-, Plenums- und Gruppenarbeitauf dem Stundenplan.
Der erste Studientag am KvG hatte das Thema „Lasset uns den (neuen)
Menschen machen! – Chancen und Risiken des biomedizinischen Fortschritts“.
Der rasante Fortschritt in Biologie und Medizin stellt die Menschheit in zunehmendem
Maße vor Probleme einer ethischen Urteilsbildung.
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In einem Wechsel von Plenums- und Gruppenarbeit wurden fächerübergreifend
die in den Anwendungsfeldern Gentechnologie und Reproduktionsmedizin erkennbar
gewordenen Frage- und Problemkreise als Herausforderung zum Dialog zwischen
verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen begriffen. An Beispielen aus
den Bereichen Gentechnologie und Reproduktionsmedizin wurde die Problematik
in den Workshops in ihrer medizinischen, gesellschaftlichen, ethischen und
theologischen Dimension erkundet. Eine abschließende Podiumsdiskussion mit
Experten aus den Bereichen Medizin, Theologie, Biologie, Philosophie und Politik
beendete den Studientag.
Auch für den zweiten Studientag zum „Dialog mit dem Islam“ konnten
wir interessante Experten aus Christentum und Islam sowie aus Politik und
Wirtschaft gewinnen. Besonders nach dem 11. September 2001 wurde allen Beteiligten
deutlich, wie wichtig es ist, dass wir uns als Schüler und Lehrer in gesellschaftliche
Diskussionen einschalten, dass wir Fragen stellen, Antworten suchen, diese
kritisch überprüfen und uns eine Meinung bilden. Vor dem Hintergrund tagesaktueller
Ereignisse wurden die Brennpunkte im christlich-muslimischen Miteinander in
aller Offenheit angegangen. Exemplarisch waren dies die Entstehung und die
Bedeutung des Fundamentalismus, die Frage nach der Stellung der Frau, das
schwierige Verhältnis von Scharia und Menschenrechten sowie die häufig missbrauchte
Rede vom „Heiligen Krieg“.
Auch die weiteren Studientage befassten sich mit aktuellen übergreifenden
Themen, i. a. im Wechsel zwischen Einführungsreferat, Gruppenarbeit und
Podiumsdiskussion mit namhaften Experten. Besonderes Augenmerk liegt dabei
darauf, Experten aus den verschiedensten Bereichen für unser Vorhaben
zu gewinnen, die Interessenslage unserer Schülerinnen und Schüler
einzubeziehen sowie diese bei der Vorbereitung grundlegend miteinzubeziehen.
Wir sind uns dessen bewusst, dass wir die anstehenden Probleme nicht ansatzweise
erschöpfend behandeln konnten. Die Gespräche im Laufe der Studientage sollten
aber eine Anregung dazu bieten, dass jeder Einzelne weiter an den kontroversen
Fragen arbeitet und interessiert und motiviert die öffentlichen Debatten verfolgt.
Öffnung von Schule, Öffnung des Fachunterrichts, Integration des Umfelds der
Schüler und Öffnung für mehr Selbsttätigkeit der Schüler – auch das sind Ziele,
die mit den interdisziplinären Studientagen verfolgt werden.