Literaturtreff 2005/06


Am 08. 02. 2006 fand das 50. Literaturgespräch statt!  

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Fotos: Anita Cordesmeyer

17.5.
2006
Der französische Mathematiker. Deutsch von Kristian Lutze. btb 2000
Eine Romanbiografie des französischen Mathematikers Galois (1811-32) und zugleich eine tragische Geschichte über Selbstzweifel und Einsamkeit, die zeigt, mit welcher Leidenschaft sich ein Mensch der Wissenschaft und der Politik hingeben kann.
Als Evariste Galois an einem Morgen des Jahres 1832 bei einem Duell ums Leben kommt, ist er erst 20 Jahre alt - und einer der genialsten Mathematiker seiner Zeit, dessen Entdeckungen einen neuen Zweig der Mathematik begründen werden. Doch Galois' Leben steht in keinem Verhältnis zu seinem Genie: Seine Theorien stoßen auf Unverständnis, für seine republikanischen Überzeugungen findet er wenig Freunde, und auch in der Liebe hat er kein Glück. Getrieben von zermürbenden Selbstzweifeln sucht er nach einem Ausweg...
„Der französische Mathematiker“ stand wochenlang auf Platz eins der australischen Bestsellerliste und ist eine großartige Geschichte, die nicht nur unterhält, sondern auch bereichert.
Tom Petsinis wurde 1953 in Griechenland geboren und wuchs in Australien auf Er studierte Mathematik an der Universität von Melbourne, entdeckte aber schon sehr früh seine Liebe zur Literatur.
8.2.
2006
Der Schatten des Windes. Deutsch von Peter Schwaar. Suhrkamp
Eine fulminante erzählerische Polyphonie, die durch die düsteren Zeiten der Ära des spanischen Diktators Franco und ein gespenstisch schimmerndes Barcelona der fünfziger Jahre führt.
Eines Nachts wacht der zehnjährige Daniel Sempere, Sohn eines Buchhändlers, schreiend auf. Er kann sich an das Gesicht seiner toten Mutter nicht mehr erinnern. Sein Vater nimmt ihn bei der Hand und führt ihn zum „Friedhof der vergessenen Bücher“, in das Antiquariat seines Freundes Isaak. Dort darf sich der junge Daniel ein Buch aus einer geheimnisvollen Bibliothek aussuchen. Er entscheidet sich für den Titel „Der Schatten des Windes“. Bald geschehen merkwürdige Dinge: Die Handlung des Buches scheint sich in Daniels Leben zu wiederholen. Ist er nur eine Figur in einem seltsamen Spiel?
In über 30 Sprachen übersetzt, in Spanien seit über drei Jahren auf den Bestsellerlisten, hat dieses Buch Millionen von Leserherzen im Sturm erobert.
Carlos Ruiz Zafón, 1964 in Barcelona geboren, gelang mit diesem Roman 2001 der „schriftstellerische Durchbruch“. Seit 1994 lebt der Autor als Drehbuchautor und Journalist in Los Angeles und Barcelona.
9.11.
2005
Im Krebsgang. dtv 2004
Es geht um den Untergang der „Wilhelm Gustloff“ als Ausgangspunkt eines vielschichtigen Generationenkonflikts.
In der mecklenburgischen Residenzstadt Schwerin wird 1895 ein Mann geboren, der später als „Blutzeuge“ gefeiert und einem Schiff den Namen geben wird, dessen Untergang am 30. Januar 1945 die größte Katastrophe in der Geschichte der Seefahrt darstellt. Eine der Überlebenden des Grauens ist die hochschwangere Tulla Pokriefke aus Danzig. Ihr in jener Nacht geborener Sohn Paul, Journalist und Chronist der Geschichte, stößt eines Tages zufällig auf die brisante Internet-Seite einer „Kameradschaft Schwerin“, die ihn fortan umtreibt. Dabei fördert er ein menschliches Drama zutage, das bis in unsere Gegenwart hineingreift und nicht zuletzt seine eigene Familie tangiert.
„Grass spielt virtuos mit literarischen Formen, Selbstzitaten, Perspektivwechseln. Sein Buch ist Katastrophenreportage, Kriminovelle und engagiertes Plädoyer gegen Rechtsradikalismus.“
J.-U. Brand im „Focus“
Günter Grass, geboren 1927 in Danzig, ist einer der renommiertesten Dichter der Nachkriegszeit in Deutschland. Für sein Werk erhielt er 1999 den Nobelpreis für Literatur.
31.8.
2005
Mitten in Amerika. Deutsch von Melanie Walz. btb 2004
In vielen skurrilen Geschichten (Familiensagen, Cowboy-Legenden, Tragödien...) schildert E. A. Proulx Land und Leute des amerikanischen Mittleren Westens jenseits der großen Städte.
Der Arbeitgeber Bob Dollars, eine riesige Schweinefleisch-Firma, möchte im großen Stil Land für Mastbetriebe aufkaufen. Dazu soll Bob erst einmal vorsichtig das Terrain sondieren. Also bezieht Bob Quartier im Panhandle, jener weiten flachen Landschaft in der Mitte der USA, die trotz der relativ jungen Geschichte doch schon so viel gesehen hat: gewaltige Bisonherden, herumziehende Indianerstämme, die rabiate Inbesitznahme durch weiße Siedler, das mühselige Leben der Pioniergeneration, die harte Zeit des Dust Bowl, als die Felder verdorrten und die Farmer in Scharen ihr Land verlassen mussten, und in der heutigen Zeit die maschinell betriebene Landwirtschaft, deren Ende durch die zunehmende Wasserknappheit absehbar ist. Aber Bob erfährt nicht nur die Geschichte der Panhandle, sondern er lernt auch eine Reihe skurriler Gestalten kennen.
Annie Proulx wurde 1935 in Connecticut geboren. 1955 zog sie nach Wyoming, wo sie alle ihre Romane geschrieben hat. Für ihren Roman „Schiffsmeldungen" wurde sie unter anderem mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.