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Fritz Vorspel (r.) leitete das Literaturgespräch im KvG. Zu den Teilnehmern gehörte auch der Initiator der Runde, Franz Josef Lütke Schelhowe (2.v.r.). Foto: kus |
13.4. 2005 |
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Der Besuch des Leibarztes. Deutsch von Wolfgang
Butt. Fischer 2001 Historischer Roman um die tragisch-romantische Beziehung zwischen dem Hofarzt Struensee und der vereinsamten dänischen Königin Caroline Mathilde. Zwei Jahrzehnte vor dem Ausbruch der französischen Revolution kommt der Arzt und Aufklärer Struensee aus Altona an den Hof des dänischen Königs Christian VII. Ein kleinwüchsiger, kindlicher, kranker König, der mit der dreizehnjährigen englischen Prinzessin Caroline Mathilde verheiratet wurde, die weinte, als sie nach Dänemark reiste. „Die Königin ist einsam, nehmen Sie sich ihrer an!“ befiehlt der König seinem Leibarzt. Und die drei werden Figuren einer unaufhaltsamen und bewegenden Tragödie. Enquist erzählt mit der Distanz eines Berichterstatters. Dabei passiert etwas Wunderbares: Aus der Sachlichkeit entsteht ein leidenschaftlicher Roman über Macht und Politik... Ein Buch, das man nicht aus der Hand legen möchte. Max Ezpp, Stern |
Per Olov Enquist, 1934 in einem Dorf im Norden Schwedens geboren, lebt in Stockholm. Er arbeitete als Theater- und Literaturkritiker und zählt heute zu den bedeutendsten Autoren Schwedens. Für seinen Roman „Der Besuch des Leibarztes“ wurde er in Leipzig mit dem Deutschen Bücherpreis 2002 ausgezeichnet. |
9.2. 2005 |
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Abbitte. Deutsch von Bernhard Robben. Diogenes 2004 Eine englische Familientragödie, in der es um das Thema Schuld und Sühne und die Schwierigkeiten der Vergebung geht. Der Roman beginnt im Sommer 1935, als sich die dreizehnjährige Briony Tallis im Landhaus ihrer Familie in die Angelegenheiten ihrer älteren Schwester einmischt und durch ihre blühende Phantasie Schicksal spielt. Das Leben dreier Menschen wird dadurch für immer verändert. Der zweite Teil schildert - auch in vielen Briefen - auf eindrucksvolle Art das Leben der Beteiligten in Kriegszeiten. Sie sind zu verantwortungsvollen jungen Menschen herangewachsen. Ihre Vergangenheit lässt sie dennoch nicht unberührt. Der dritte Teil wartet mit einem überraschenden Schluss auf. Abbitte ist eines der seltenen Bücher, die spannend und unterhaltsam sind, aber auch auf hohem Niveau zum Nachdenken über elementare Fragen einladen. |
Jan McEwan, geb. 1948, verbrachte seine Kindheit in England, Singapur und Nordafrika. Sein Philologiestudium beendete er mit einer literarischen Magisterarbeit, die ihm den Somerset-Maugham-Preis einbrachte. Auch für die Romane „Amsterdam“ und „Abbitte“ erhielt er renommierte Literaturauszeichnungen. |
1.12. 2004 |
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Die Vertreibung aus der Hölle. Suhrkamp 2003 Der Erzähler geht den Parallelen in den Lebensgeschichten zweier jüdischer Männer aus verschiedenen Jahrhunderten nach. Viktor Abravanel, geboren 1955 in Wien, stammt aus einer Familie von Naziopfern. Er wurde Historiker, Spezialist für die Frühe Neuzeit. Bei einem Spinoza-Kongress soll er die Frage beantworten: „Wer war Spinozas Lehrer?“ Diese Arbeit und die damit verbundenen Recherchen mögen ihn auf die Idee gebracht haben, bei einem 25-jährigen Abiturtreffen die Frage zu stellen: Wer waren u n s e r e Lehrer?“ Der Lehrer des Philosophen Baruch Spinoza war der Rabbiner Samuel Manasseh ben Israel, geboren 1604 in Lissabon, der vor der Inquisition nach Amsterdam flüchtete. Die Rekonstruktion dieser Biographie und Viktors Erinnern an seine Schüler- und Studentenzeit zeigen verblüffende Parallelen. „Das Porträt der beiden jüdischen Gelehrten... ist ein Glücksfall literarischer Ahnenforschung.“ Iris Radisch, Die Zeit |
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8.9. 2004 |
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Die Korrekturen. Deutsch von Bettina Abarbanell. Rowohlt
2003 Nach fast fünfzig Ehejahren hat Enid Lambert nur ein Ziel: ihre Familie zu einem letzten Weihnachtsfest um sich zu scharen. Alles könnte so schön sein, gemütlich, harmonisch. Doch Parkinson hat ihren Mann Alfred immer fester im Griff, und die drei erwachsenen Kinder durchleben eigene tragikomische Malaisen. Der älteste, Gary, stellvertretender Direktor einer Bank und Familienvater, steckt in einer Ehekrise und versucht mit aller Macht, seine Depressionen klein zu reden. Der mittlere, Chip, steht am Anfang einer vielversprechenden Karriere als Literaturprofessor, aber Liebestollheit wirft ihn aus der Bahn, und er findet sich in Litauen wieder als verlängerter Arm eines Internet-Betrügers. Und das jüngste der Lambert-Kinder, die erfolgreiche Meisterköchin Denise, sinkt ins Bett eines verheirateten Mannes und setzt so, in den Augen der Mutter zumindest, Jugend und Zukunft aufs Spiel. Erzähft werden so “auf den Spuren der großen Realisten des 19. Jahrhunderts“ fünf Lebensgeschichten, zusammen gehalten vom “Mythos Familie“. Daneben entwirft Franzen auch ein Panorama der neunziger Jahre mit Themen wie Gentechnik, Aktienboom, Internetrevolution oder Political Correctness. |
Jonathan Franzen, 1959 in Western Springs/Illinois geboren, wuchs in einer Vorstadt von St. Louis auf. Er studierte in den USA und in Deutschland und lebt heute in New York. Für seinen Bestseller-Roman „The Corrections“ erhielt er 2001 den National Book Award. |