Mit Pauken und Trompeten
Eine ganze Schule feiert Gottesdienst im Dom
Münster-Hiltrup. Ein kühnes Unterfangen: Mit mehr als
1000 Mann von Hiltrup in den Dom, um einen Gottesdienst zum Jahresabschluss zu
feiern. Hätte nicht auch die Clemenskirche genügt, lautete manche skeptische
Frage, unter den Oberstufenschüler zumal, aber auch innerhalb des Kollegiums.
Selbst wenn in der heimischen Clemenskirche „nur“ 500 Platz gefunden
hätten?
Spätestens als das Projektorchester Händels „Music for the
Royal Fireworks“ beim Einzug des Schulseelsorgers Bruder Konrad Schneermann
samt einer stolzen Schar von knapp 40 Messdienern zum Besten gab, waren diese
Zweifel wie weggeblasen. Pauken und Trompeten sorgten unweigerlich für
ein Gänsehaut-Feeling. Die besondere Aura des Paulus-Domes begann sich
zu entfalten. Schließlich stimmten alle in das Lied „Macht hoch
die Tür“ ein und feierten gemeinsam mit der gesamten Schule Gottesdienst.
Zuvor hatten sich die jüngeren Schüler zu einem geistlichen Impuls
in der Ludgerikirche, die Oberstufenschüler in der Joseph-Kirche versammelt.
„Zeichen des Lichtes in Zeiten der Dunkelheit“ wolle man aufspüren,
führte Bruder Konrad in seiner Ansprache aus und verwies dabei auf viele
Schülerarbeiten, die der Frage nachgespürt hatten, wo sie im Alltag
Lichtgestalten entdecken können. Lenas Sieg beim Grand-Prix wurde genannt,
aber auch der Einsatz der Sanitäter bei der Love-Parade-Katastrophe in
Duisburg. Bruder Konrad lenkte den Blick zurück aus der Ferne: „Der
Schulalltag bietet genügend Gelegenheit dazu, Lichtgestalt zu sein.“
Dank wurde vielfältig abgestattet: An den Chor unter Leitung von Heinz
Braunsmann, an das Orchester unter Leitung von Andreas Klomfaß. Bruder
Konrad dankte Schulleiter Dr. Heinrich Zopes, von dem die Idee stammte. Lob
gab es für alle Schüler, die gezeigt hätten, „dass man
mit allen Altersklassen hier angemessen Gottesdienst feiern kann. Das habt
ihr gut gemacht.“
Michael Grottendieck, Westfälische Nachrichten 23. 12. 2010