Schuljahres-
Abschlussgottesdienst
am 30. 07. 2003


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Fürbitten


1. Für alle, die sich auf die Ferien freuen: dass sie sich erholen und offen sind für das, was ihnen in dieser Zeit begegnet.
2. Für alle, die sich wegen eines schlechten Zeugnisses nicht recht auf die Ferien freuen können: Lass sie entschlossen und mutig einen Neuanfang wagen.
3. Für alle, die sich wegen persönlicher Sorgen und Nöte nicht auf die Schule konzentrieren können: Gib ihnen Halt und Vertrauen, schwierige Zeiten durchzustehen.
4. Für alle Schülerinnen und Schüler, die unsere Schule nach diesem Schuljahr verlassen: Lass sie gut mit der neuen Situation zurecht kommen und gut in den neuen Lebensabschnitt starten.
5. Für alle übrigen Lehrerinnen und Lehrer, Angestellten, Schülerinnen und Schüler: dass wir uns am 15.September gesund und erholt hier wiedersehen.
6. Für die Verstorbenen, besonders diejenigen, die uns nahe stehen: Stärke unser Vertrauen, dass sie bei dir gut aufgehoben sind.


Gedanken


Eine bunte Glaskugel, verbindest du damit nicht Gedanken an deine Kindheit?
Selbstvergessenes Spiel – ob mit oder ohne Murmeln, absichtslos, ohne bestimmtes Ziel.
Träumen, unbeschwert sein.
Fasziniert sein von den Farben in der Glaskugel.
Angezogen vom Licht der Sonne, das die Kugel mit Leben erfüllt, das ihr etwas Magisches verleiht, ein Wunderding, das mein Leben bereichert.
Glückliche Momente – ohne Zwang, frei, ganz bei mir und ein Gefühl des Einssein mit allem, was ist, glücklich sein.
„Wenn ich mit meiner bunten Glaskugel spiele und das Licht der Sonne sich darin spiegelt, dann vergesse ich all das Bedrückende.“


Wir brauchen diese Momente, um auszusteigen aus der täglichen Routine, den Belastungen, den Sorgen, dem täglichen Rennen, den Terminen, dem Verplant sein.
Wir brauchen diese Momente, um zur Ruhe zu kommen und uns zu entspannen.
Wir brauchen sie, um zu uns selbst zu kommen, um zu spüren: ich lebe – gegen das Gefühl, nur gelebt zu werden.
Diese Momente sind Einbruchstellen für die Gegenwart Gottes. Wir sind niemals offener für Gott, als in Momenten selbstvergessenen Spiels, des Träumens und der wirklichen Entspannung.
Menschen aller Jahrhunderte haben diesen Zustand bewusst herbei zu führen versucht, in Gebet und Meditation.
Meditation heißt, zur Mitte zu kommen. Da wo ich zu mir komme, wo ich spüre, ich bin lebendig, wo ich Kontakt zu meiner inneren Kraftquelle habe, da ist auch ein Raum für die Gegenwart Gottes.
Gerade in den Ferien, im Urlaub sind wir offen für solche selbstvergessenen Erfahrungen:
Am Ufer eines finnischen Sees,
beim Lagerfeuer am toskanischen Strand,
auf einer Bank in Tirol mit dem Blick auf ein Dolomitenmassiv,
in der angenehmen Kühle einer spanischen Kathedrale,
unter dem sternenübersäten Nachthimmel irgendwo in der weiten Welt und sei es auf dem Liegestuhl des heimischen Balkons:
zu spüren – Gott ist da für mich – ich darf sein, ich bin lebendig, wertvoll, einmalig.
Die Murmel in der Hosentasche mag uns erinnern in solchen Momenten: Gott ist da für mich.
In diesem Sinne: schöne Ferien – schöne Ferien mit Gott.
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