SV-Lichterkette: „Hiltruper Schulen gegen Fremdenfeindlichkeit,
Rassismus und Gewalt“
Am Donnerstagabend (07. 04. 2016) wurde eine beeindruckende Lichterkette von rund
400 Menschen (viele Schüler, Eltern, Lehrer, Freunde der Schulen) auf der
Marktallee in Hiltrup gebildet. Initiiert wurde dieses deutliche Zeichen gegen
Fremdenfeindlichkeit von der SV (Schülervertretung) der weiterführenden
Schulen in Hiltrup (Immanuel-Kant-Gymnasium, Johannes-Gutenberg-Realschule und
Hauptschule sowie dem Kardinal-von-Galen-Gymnasium).
Nach einer Auftaktveranstaltung um 19.45 Uhr auf dem Schulhof mit Ansprachen
des Bezirksbürgermeisters Herrn Schmidt und Schülervertretern sowie
einer wunderbaren musikalischen Darbietung von Jessica Kinzel, führte
die Lichterkette vom Schulzentrum bis zur Glasuritstraße und war 1 km
lang.
Zum Abschluss bot Bruder Konrad allen Teilnehmern die Möglichkeit zu einem
Gebet in der Clemenskirche. Es war ein voller Erfolg der Schülervertretungen,
eine sehr bewegende Aktion.
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Vier Schulen in Hiltrup haben ein deutliches Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit
gesetzt. Rund 400 Menschen haben
sich an einer Lichterkette beteiligt. Sie haben sich
zunächst auf dem Hof des Schulzentrums getroffen.
Fotos: anh |
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Schüler zeigen Rückgrat
400 Menschen beteiligen sich an Lichterkette gegen Fremdenfeindlichkeit
Münster-Hiltrup. Vier weiterführende Schulen aus Hiltrup
hatten eingeladen zur Lichterkette gegen Fremdenfeindlichkeit; der Kreis der Teilnehmer
reichte aber weit darüber hinaus.
Auf dem Schulhof vor der Hauptschule hatten sich am Donnerstagabend Schüler
und Lehrer der Johannes-Gutenberg-Realschule versammelt, der Hauptschule und des
Kant- sowie des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums. Dazu Bürger jeden Alters und
Politiker der Bezirksvertretung Hiltrup wie Bezirksbürgermeister Joachim
Schmidt. Weiterhin Menschen aus den Kirchen, auch Dr. Ömer Lütfü
Yavuz vom Integrationsrat der Stadt Münster war dabei: „Ich hatte Zeit”,
sagte er, der in Angelmodde wohnt.
Kurz richten die Schülersprecherin Jana Schmidt und der Schüler
Ben Senkler das Wort an 250 bis 300 Menschen auf dem Hof. Sie freue sich,
dass “so viele gemeinsam gegen Fremdenhass” zusammengekommen seien.
Jessica Kinzel vom KvG singt ein Lied. Der Bezirks-Bürgermeister lobt
die „Initiative, die von den Schülern ausgegangen ist” und
dass „so viele junge Menschen das Rückgrat dazu hätten”.
Gleich an der Ecke stand ein halbes Dutzend jüngerer Kinder – künftige
Realschüler hatten sich der Aktion angeschlossen. Alle zehn Meter sollte
jemand stehen auf der rechten Seite der Marktallee, so hatte Jana Schmidt angeregt.
Es reichte für mehr. Die Reihe zog sich von der Einfahrt zum Schulhof bis
zur Ecke Glasuritstraße. Meist bildeten sich Grüppchen, man unterhielt
sich; viele stellten die Lichter auf den Boden – die Hände wurden zu
schnell kalt.
Die Hiltruper hatten unterschiedlichste Lichter mitgebracht – vom Teelicht
im Glas über Kerzen über Laternen. Einige der Ordner hatten noch
Teelichter in Reserve. „Hier muss man auch sein – nicht nur Theater,
auch Politik!”, sagt die Schauspielerin Elisabeth Georges. „Beeindruckend”,
fand die Hiltruperin Gerda Hegel das Engagement. Gegen 20.45 Uhr lösen
die Ordner die Kette auf.
Dr. Ömer Lütfü Yavuz erinnert sich noch an eine Lichterkette,
die Anfang der 1980er Jahre in Münster stattfand – damals ging
es um den Militärputsch in der Türkei. Anfang der 1990er Jahre habe
es erneut welche gegeben, erinnert sich der Bezirksvertreter Carsten Peters.
Für Yavuz finden die meisten Aktionen mit Schülern weniger öffentlich
statt. Die Schulen würden den Integrationsrat etwa in Projektwochen an den
Schulen einladen. “Wir gehen gern hin und haben gute Erfahrungen. “Die
jungen Leute haben kaum Vorurteile. Sie wollen Informationen”.
Andreas Hasenkamp, Westfälische Nachrichten Fr., 08.04.2016