Herstellen und Ausprobieren von Bumerangs

Projekttage 1988


„Zeitungsmacher“ mit Feuereifer am Werk

Schüler schlüpfen auch in Rolle der Gruppenleiter

Münster-Hiltrup (Eig.Ber.). Die Schülerkollegen um Stefan Zwernemann und Ludger Seggewies haben die Sache gut im Griff - auch wenn ihre Projektleiter 'mal nicht an Bord sind, sondern „draußen recherchieren“: Da werden in der Lehrerbibliothek Ergebnisse zusammengetragen. Aufgaben koordiniert und Planungen für die nächsten Tage gemacht.
Währenddessen sind zwei der insgesamt neun „Zeitungsmacher“ unterwegs, um Hiltruper Geschäftsleuten eine Anzeige in der nach der Ferien erscheinenden Zeitschrift schmackhaft zu machen. Nur ein Beispiel, mit welchen Engagement die Schüler derzeit am Kardinal-von-Galen-Gymnasium die Projekttage vorantreiben.
Die Bumerang-Leute zieht es ins Freie. Auf dem ansonsten von Skateboard-Fahrern bevölkerten Schulhof haben sie ein ruhiges Fleckchen gefunden, um ihre ausgeschnittenen und exakt abgeschliffenen Wurfgeräte zu lackieren und zwischendurch schon einzuwerfen. Tim Blischke und Pascal Töpfer aus der Jahrgangsstufe 11 stehen den vornehmlich jüngeren Projektteilnehmern mit Rat und Tat zur Seite. Unterdessen haben die Jongleure unter den Blicken von Verena Schaukal, Sabine Kipp und Thorsten Luhmann aus der Jahrgangsstufe 11 die ersten akrobatischen Gehversuche hinter sich. Die drei Projektleiter, die sich selber als „Autodidakten“ bezeichnen, greifen aber durchaus auch selber zu Bällen, Keulen und Diabolo, um ihre Jonglierkunst weiter zu perfektionieren.
Unter 58 verschiedenen Projekten konnten die KvG-Schüler vor wenigen Wochen die Auswahl treffen. „Während der Projekttage soll der normale Unterrichtsbetrieb 'mal zur Seite gestellt und Dinge behandelt werden, die sonst im Schulalltag keinen Platz finden“, betont Heinz Braunsmann, der gemeinsam mit seinem Lehrerkollegen Walter Düppers für die Organisation der Projekttage verantwortlich zeichnet. Wer die Projekte nicht in die Bereiche Sport, Musik, Kunst und Naturwissenschaften einordnen möchte, kann zu einer weiteren Zuordnung greifen: Die Projekte, die in der Schule und um sie herum stattfinden. Zu nennen wäre da sicherlich an erster Stelle der Projekt-Renner „Naturkosmetik“, der die meisten Teilnehmer - ausnahmslos Schülerinnen - verbuchen kann. In dieselbe Gruppe fallen Projekte wie Fensterbilder, Bau einer Marionette, Schmuckbasteln oder der Bau einer Glaspyramide als Gewächshäuschen nach konstruiertem Modell.
Die zweite Gruppe hingegen umfaßt Projekte, die sich außerhalb des Schulgebäudes abspielen. So zieht es einige Schüler heispielsweise ins Rheinische Braunkohlerevier, während die Surfer ihre Zelte drei Tage lang am Dümmer See aufschlagen. Die Teilnehmer des Projektes Luftfahrt sind bereits in den Genuß gekommen, vom Flugplatz Telgte aus zu einem Segelflug zu starten. Der Workshop Big Band - Leiter ist Heinz Braunsmann - besucht heute das Luftwaffenmusikkorps der Bundeswehr zwecks gemeinsamer Musikprobe. Am Mittwoch, wenn die Projektgruppen ihre Ergebnisse präsentieren, werden Schüler und Soldaten gemeinsam ein Konzert bestreiten.
Nach eine Besonderheit: Zu 50 Prozent sind es Schüler, die Projekte vorbereitet haben und auch eigenverantwortlich leiten. Bei der Naturkosmetik zum Beispiel unterstützen Simone Nolte aus der Jahrgangsstufe 12 und Anne-Meike Hassel (Jahrgangsstufe 11) - zusammen mit Lehrerin Mechthild Kampmann - ihre Mitschülerinnen bei der Herstellung naturbelassener Cremes, Emulsionen und anderem Schönheits-Zubehör.
Integriert in die Projekttage sind auch die amerikanischen Austauschschüler aus Kalifornien, die gestern zu einer Fahrt an die Zonengrenze bei Duderstadt starteten. Unter der Leitung von Fritz Rickert wirken sie beim Projekt „Das Amerika-Bild der Deutschen“ mit.
pn, Westfälische Nachrichten 05. 07. 1988
Harmonierten im Spiel: Freizeitmusiker des KvG und Mitglieder der Bigband des Luftwaffenmusikkorps. Foto: ash

Ungewöhnlicher „Musiker-Pakt“

Gemeinsames „Open-air-Konzert“ arrangiert

Münster-Hiltrup (Eig. Ber.). Schönheitsfehler konnte Schülersprecherin Christiane Heuck beim besten Willen nicht ausmachen: „Die Projekttage haben reibungslos geklappt.“ Mit „einer wie am Schnürchen laufenden Organisation', einer guten Inanspruchnahme der verschiedenen Arbeitegruppen und ergiebigen Erkenntnissen fanden die Projekttage am Kardinal-von-Galen-Gymnasium gestern einen stimmigen Abschluß. Von weither kündigten flotte Jazz-Rhythmen einen ungewöhnlichen letzten Schultag an. Um eine gleichfalls ungewöhnliche Formation gruppierten sich die Schüler, Lehrer und einige Eltern: Die schuleigene Jazzcombo ließ gemeinsam mit der Bigband des Luftwaffenmusikkorps flotte Töne erklingen. Daß sich die beiden Musikgruppen zuvor schon aufeinander eingestellt und miteinander geprobt hatten, wurde sehr rasch deutlich.
Beifall war förmlich garantiert, als die Musiker des Luftwaffenmusikkorps und die Schüler gemeinsam ihr Open-air-Konzert arrangierten. Unter der Leitung von Heinz Braunsmann hatten musikinteressierte KvG-Schüler zuvor Kontakte zum Luftweffenmusikkorps gekrüpft und einen gewiß unüblichen Pakt ausgehandelt. Im „Workshop Bigband“ machten sich die beiden Formationen nicht nur miteinander vertraut und erkundeten die unterschiedlichen Bedingungen, sondern trafen auch eine Auswahl von Musikbeiträgen, die sie am letzten Schultag vorstellen wollten.
Obschon das gemeinsame Konzert im Mittelpunkt der Aktionen am letzten Projekttag stand, kamen auch andere Aktivitäten nicht zu kurz. Junge Jongleure, die in den vergangenen Tagen Bälle durch die Luft zu wirbeln gelernt hatten, stellten ihre neuen Künste ebenso vor, wie andere Arbeitsgruppen Einblick in ihre Gebiete gewährten.
Vielfältig, das räumten alle Beteiligten ein, war das Programm der Projekte ohnedies ausgefallen. Zur Wahl standen nicht nur kreative Kurse wie Basteln von Styroporseglern und Fensterbildern, sondern auch viele Arbeitsgruppen mit aktuellen Inhalten. Die Schüler konnten sich zum Beispiel für die Teamarbeit in der Gewässeruntersuchung und in der Lebensmittelkonservieruntersuchung entscheiden. Anklang fand gleichfalls die Erkundung von Wasserburgen im Münsterland mit dem Rad. Weiterhin erwähnenswert: Kopien alter MeisterBilder entstanden während der Projekttage, Musik und Film spielten ebenso eine Rolle wie die praktische Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch. Die Arbeit auf einer anderen Basis, meinte Schülersprecherin Christiane Heuck, habe in mehrfacher Hinsicht Anregungen und Abwechslung beschert.
ash, Westfälische Nachrichten 07. 07. 1988

Einige Projektbeschreibungen

aus der ProWo-Zeitung 1988

Rhetorik

Dieses Projekt beschäftigte sich mit der Redekunst. Daß das Reden wirklich eine Kunst ist, bewiesen die vielen Kriterien, auf die bei einem freien Vortrag zu achten waren.
Daß Mimik kein reines Fratzenschneiden sein sollte, dürfte wohl bekannt sein, doch ob nun ein Lächeln oder ein Pokerface angebracht sei, konnte man in diesem Projekt lernen.
Jeder Teilnehmer hatte am ersten Projekttag die Aufgabe, sich selbst vorzustellen. Nach dieser kurzen Selbstvorstellung sollten zu festgesetzten Themen Reden gehalten werden, dabei wurde insbesondere auf Gestik und Mimik geachtet. Am Montag sollte jeder eine Rede vorbereiten, wobei er/sie das Thema frei wählen durfte. Jede Rede wurde in einem anschließenden Gespräch von den Zuhörern kritisiert, und es wurden Verbesserungsvorschläge gemacht.
Besonders wurde, abgesehen von Mimik und Gestik, auch noch auf die Stimmführung, die Geschwindigkeit des Sprechens, die Grundhaltung des Redners, den Blickkontakt zum Publikum und auf den Inhalt der Rede Wert gelegt.
Detlef motivierte die 9 Leutchen (meistens aus der Oberstufe) sehr oft durch ein sehr konstruktives „Zack, Zack!“. Beide Leiter gaben Hilfen und Anstöße, um Schwierigkeiten zu erkennen und Fehler zu vermeiden. Als Hilfestellung und Beispiel gaben sie den Teilnehmern Planungs- und Formulierungsmodelle für den Aufbau einer Rede.
Auch der Betreuungslehrer, Herr Vollmer, wurde aufgefordert, eine Rede zu halten, was er auch sofort tat. Natürlich wurde auch diese Rede kritisiert, jedoch ist die Kritik eher „soft“ ausgefallen.
Silke Beuningh

Erfolgreich verhandeln

„Wie erkläre ich meinem Chef, daß ich eigentlich mehr verdienen müßte?“. Diese Frage stellt sich wohl jeder Arbeitnehmer mit wachsender Verzweiflung. Nun, diese Menschen haben eben Franz-Josef Ruwes Beratung und Lebenshilfe noch nicht in Anspruch genommen. Dieser Mann nämlich weiht seine Gruppe (14 Leute) in die Geheimnisse von Mimik, Gestik, Tonfall und sicherem Auftreten ein. Da bei mir im Gespräch mit Lehrern auch sehr oft Hemmungen auftreten, beschloß ich Herrn Ruwe um Rat zu fragen. Mit großer Hoffnung betrete ich den Raum 28 und sehe den Meister und seine Schüler, in einem Halbkreis versammelt, sitzen. Ich bin kaum 30 Sekunden in der Klasse, schon werde ich zum Opfer von Herrn Ruwes Mikrophonübungen. Er fordert mich auf, spontan eine Rede zu halten, und ich führe die Aufgabe mit viel Energie aus.
Die Gruppe sollte' in der Zwischenzeit mein Auftreten und mein Sprechverhalten analysieren, jedoch schien ich eher deren Lachmuskeln zu strapazieren. Aber bevor sich bei mir der große Frust einstellte, griff der Meister persönlich ein und korrigierte mein Verhalten. Demnach habe ich einen falschen Sprechanfang gewählt, der mit einem intelligenten „Also ähm...“ begann. Merke: Diese „Sprechanläufe“ sollten in einer Rede möglichst vermieden werden.
Mein zweiter und auch unverzeihlichster Fehler bestand darin, daß ich einige Leute angesprochen hatte (Publikum anvisieren und aktivieren), diese jedoch aufgrund meines Wortschwalles keine Chance hatten, einen Ton zu sagen. An dieser Stelle möchte ich den Spruch: „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“, einfließen lassen.
Gegen Mittag versuchten Franz-Josef Ruwe und seine Mannen (bzw. Frauen) einen Autokauf zu simulieren. Daß diese Simulation wieder ein Anschlag auf das Zwerchfell eines jeden war, brauche ich ja wohl nicht zu erwähnen.
Mich hat dieses Projekt schon irgendwo beeindruckt...
Silke Beuningh

"Prowda": Der der Moskauer "Prawda" nachempfundene Titel der ProWo-Zeitung

ProWo-Zeitung

Am 1. Projekttag, dem Samstag, trafen wir, die 9-köpfige Redaktion, uns in der Lehrerbibliothek. Dort wurden wir zunächst mit der berühmten „grauen Theorie“ überschüttet. Aber so uninteressant war sie gar nicht mal: Die Blätter handelten zum einen von der Geschichte der Tageszeitung. 1609-1620 erschienen in verschiedenen Städten Wochenzeitungen. 43 Jahre später kam die 1.Zeitung, die von sich behaupten konnte, daß sie nicht nur einmal, sondern gleich zweimal erscheine. Die „Leipziger Zeitung“ jedoch war es, die diesem „Triumph“ ein schnelles Ende bereitete – sie kam nämlich bald darauf täglich heraus…
Das zweite Thema, dem sich die die Seiten widmeten, waren die einzelnen Darstellungsarten (Buch, Interview, Zeitschrift und Zeitung) und dann allerlei Wissenswertes über die „Massenmedien“ (z. B. Hörfunk, Fernsehen, Zeitung).
Doch genug der „grauen Theorie“! Jetzt geht’s ans Praktische! Nachdem wir uns in kleine Reportergruppen eingeteilt hatten, suchte sich jede Gruppe ungefähr vier Projekte aus, über die sie berichten wollte; auch die Interviews wurden verteilt.
Und dann ging es auf Sensationssuche. Ich möchte dafür als Beispiel das Projekt „American Touch Football“ nehmen, das ich mir als erstes vorgenommen hatte. Wir gingen also los in die Turnhalle, wo das Projekt stattfand. Voller Freude begrüßten uns die Teilnehmer („Wo ist hier bloß Deckung?“) und beantworteten unsere Fragen sehr ausführlich („He du, kannst du uns mal die Regeln erklären?“ - „Tja, also,... Jens, komm mal her!“ – „Erklär’ denen mal die Regeln…“) Jeder möge sich selbst denken, wie das Gespräch fortgegangen ist und mit welcher Mühe wir jedes Wort aus ihnen herauslocken mußten...
Und daraus soll sich dann ein Redakteur einen Bericht aus den Fingern saugen?
Daniel Böttcher



ProWo-Zeitungsteam

Blick hinter die Kulissen

Eines der interessantesten Projekte befasste sich mit dem Theater. Um sich zu informieren, wie es in einem „richtigen“ Theater zugeht, fuhren die Projektteilnehmer zu den Städtischen Bühnen Münster, wo sie an einer Führung teilnahmen. Die Führerin erklärte den 18 Teilnehmern, die hauptsächlich der Theater-AG angehörten, verschiedene Berufe, die es im Theater gibt.
Zunächst die Schauspieler (27 der 377 Angestellten): Sie bewerben sich zunächst bei einer Schauspielschule, wo sie 3-4 Jahr bleiben. Daneben gibt es noch die vielen anderen: Die Regie, die Souffleure, Maskenbildner, Garderobiere, Tischler, Schreiner…
Auch die räumliche Ausstattung wurde unter die Lupe genommen, z. B. die 953 Lampen im Zuschauerraum des „Großen Hauses“, von denen in einer Spielzeit etwa 100 defekt werden. In diesem Lampenmeer sind noch die „Verfolger“ für die bewegliche Ausleuchtung der Spielszenen untergebracht.
Im „Kleinen Haus“ gibt es verschiedene Möglichkeiten des Bühnenaufbaus: Die „normale“ Version mit klarer Trennung zwischen Bühnen- und Zuschauerraum; die „Arena-Bühne“, etwa wie im Zirkus, und die „Raum-Bühne“, bei der die Zuschauer in Gruppen von 20-30 Personen aufgeteilt im Raum sitzen. Je nach Art des Bühnenaufbaus können 180-320 Zuschauer untergebracht werden.
Alles in allem war es ein ereignisreicher Tag, an dem die Teilnehmer viel gesehen haben, was den „normalen“ Theaterbesuchern verborgen bleibt.
Daniel Böttcher, Jan Holthaus

Luftfahrt

Einen ereignisreichen Tag hatten die Teilnehmer des Projektes Luftfahrt an ihrem ersten Tag. Nach der Fahrt mit dem Fahrrad zum „Telgte-Airport“ gab es einen interessanten Tagesablauf:
Zuerst wurden in gemeinsamer Arbeit die beiden Segelflugzeuge für das Projekt aus dem Hangar gerollt. Deren Flugverhalten wurde erklärt, vor allem wurde die strömungsgünstige Form ihrer Flügel herausgestellt. Auch dem Start eines Hubschraubers zuzuschauen war eine nette Nebenbeschäftigung.
Aber dann ging es rund. Ein viersitziges Sportflugzeug sollte mit einem Piloten und drei Passagieren starten, die vorher ausgelost worden waren. Zum Glück für die Leser dieses Artikels fiel das Los auch auf mich, den Abgesandten der Prowo-Zeitung, so daß ich einige schöne Luftbilder schießen konnte. Um 11 Uhr startete das Flugzeug. Der Zweck dieses Fluges war die Erkundung der Thermik im Telgter Luftraum für die beiden Segelflugzeuge. Nach einem zehn-minütigen Flug in 2000 m Höhe stand das Ergebnis fest: „Es ist aufgrund der schlechten Thermik vorerst nicht möglich, daß die Segelflugzeuge starten.“
Mein persönlicher Eindruck des Fluges: Es ist etwas ganz anderes als mit einem Verkehrsflugzeug zu fliegen. Man merkt, wie die Luftströmungen und Aufwinde das Flugzeug durchrütteln. Ein Erlebnis war die herrliche Aussicht auf Münster und Umgebung. Währendessen wurden von den anderen Projektteilnehmern die Segelflugzeuge zu ihren Startpositionen gerollt. Um 11.30 Uhr startete das erste Segelflugzeug, von einem kunstflugerfahrenen Piloten geflogen, der mit Loopings, Steilkurven usw. seine Künste zeigte und nach der Landung mit Beifall empfangen wurde.
Sicher eines der interessantesten Projekte der Prowo!
Jan Holthaus

Befahrung des Braunkohletagebaus

Das Projekt wurde am Samstag mit einer Einführung in die Thematik und Problematik des Braunkohlebergbaus begonnen. Der Schwerpunkt des Projektes war am Montag: Befahrung und Besichtigung der Braunkohleabbaugebiete Fortuna und Garzweiler nordwestlich von Köln unter der Führung eines Vertreters der „Rheinbraun“. Uns wurde ein interessanter Einblick gegeben über den großflächigen Tagebau in diesem Gebiet. Die Schwerpunkte lagen auf dem geologischen Aufbau des Gebietes, Entstehung und Lagerverhältnissen der Braunkohle und der Technik des Abbaus.
Außerdem wurden Probleme wie Umsiedlung der Anwohner, Landwirtschaft und Rekultivierung der zerstörten Natur angesprochen. Die „Rheinbraun“ verwendet etwa 20% ihrer Gewinne für Rekultivierungsmaßnahmen. Außerdem muß die „Rheinbraun“ die Umsiedlungsmaßnahmen bezahlen.
Nachmittags war noch Zeit für einen Abstecher nach Köln.
3 Teilnehmer des Projektes

Das Vaterunser in Gotischer Zierschrift von Frau Schlüter

Kalligraphie

Fast herrscht Stille. Klassenarbeitsklima. 17 Schüler/innen sitzen konzentriert schreibend oder achten auf Frau Schlüter an der Tafel. Doch, was aussieht wie Klassenarbeit oder Unterricht, scheint viel Spaß zu machen. Es geht um Kalligraphie. Brockhaus: „Schönschrift, die sich im Gegensatz zur Handschrift bemüht, die Buchstaben möglichst deutlich und wohlgefällig zu gestalten.“ Äußerst wohlgefällig sieht es auch tatsächlich aus, was schon am ersten Tag aus der Feder der Schüler fließt (denn hier wird wirklich noch mit der guten alten Feder geschrieben). Freundliche Gesichter geben Auskunft: „Wir sind zufrieden“, „Ich hätte nicht gedacht, daß das so gut klappt“. Geübt werden die Gotische Zierschrift und die Kursive, am ersten Tag „nur“ einzelne Buchstaben. Am zweiten wird das Schriftbild aufgebaut, um am dritten Texte eigenständig schreiben zu können.
Frau Schlüter: „Jeder soll einmal versuchen, einen Text, ein Gedicht oder ein Gebet selbständig zu schreiben. Und wenn die Hand Euch ein bißchen weh tut, müßt Ihr eine Pause machen“.
Ludger Seggewies

Natürlich backen und kochen

Auf meine Frage „Warum ist die Vollwert-Ernährung gesünder als die gewöhnliche?“ antwortete mir eine Teilnehmerin, daß sie z. B. nur Biomehl und Honig nehmen würden. Stattdessen nehmen sie nicht das weiße Mehl und auch keinen Zucker. Um sich noch natürlicher zu ernähren, bereiteten unsere „Öko-Freaks“ Sprossen mit Wasser auf. Dieses Wasser- und Sprossengemisch fördere nämlich den Stoffwechsel. Und irgendetwas war da auch noch mit Nährstoffen und den Vitaminen A, C und E. Auf meine zweite Frage, ob denn nicht die gesunde natürliche Lebensweise teurer sei, sagten sie mir, genüßlich eine Möhre verspeisend, daß das nicht so sei.
Den Unterschied zwischen der vitaminreichen, gesunden und der gewöhnlichen, ungesunden Nahrung demonstrierten sie mir am Beispiel des Mehls: weißes Mehl enthält keine Nährstoffe und keine Randschicht (was auch immer das sein mag), es ist also „völlig wertlos“. Das graue Mehl dagegen hat natürlicherweise die Randschicht. Ebenso ist es mit dem Zucker: Er schädige die Zähne, obwohl es doch die Dritten zu kaufen gibt. Außerdem verursache er viele Krankheiten (wozu gibt es dann die Krankenhäuser). Und im Darmbereich: Was macht es schon, wenn es ein paar Tage länger drin bleibt?!
Wer sich also à la „Natürlich Backen und Kochen“ ernähren möchte, dem rate ich, bei Frau Rickert einen Nachhilfe-Kurs in Sachen „Öko“ zu nehmen.
Daniel Böttcher

Naturkosmetik

Probleme mit dem Äußeren? Rauhe Haut? Fettige Haare? Ein Besuch in unseren Kosmetikstudios schafft Abhilfe. Wir stellen unsere eigenen Produkte her, z. B. Shampoo, Tagescremes, After-Sun-Milch, Gel, Kajalstifte und Wimperntusche. Diese Produkte wurden zwar nicht klinisch, dafür aber persönlich getestet.
Für die Verträglichkeit erhalten sie unsere Garantie. In unseren zwei Studios arbeiten pausenlos über 36 Mitarbeiter, die durch ständige Qualitätskontrolle die Produkte überwachen.
Die gute und lockere Atmosphäre innerhalb des Teams trägt viel zum guten Erfolg bei.
Nähere Informationen erhalten sie bei unseren ausgebildeten Mitarbeitern.
Silke Beuningh

Tanzen

Spätestens seit dem Dirty-Dancing-Fieber ist Tanzen und im Speziellen der Mambo wieder absolut in. Die Tanzwut grassiert wie ein Grippevirus in allen Familien und verschont auch nicht das KvG. Schon sind 29 Leute infiziert (Vorsicht !), und die Inkubationszeit beträgt meist nur wenige Minuten. Sofort treten akute Zuckungen auf, die den gesamten Körper erschüttern.
Das Virus kann in vielen Formen auftreten, und so verschiebt sich auch das Krankheitsbild: z. B. Rumba, Foxtrott, Cha-Cha-Cha, Jive, Samba, Walzer oder langsamer Walzer. Doch die Problematik dieses Erregers liegt in der Auswahl seiner Opfer. Am KvG wurden 80 % der Mädchen befallen, wohingegen die Jungen eher als immun zu bezeichnen sind.
Ich persönlich plädiere dafür, dieses Virus leben zu lassen, auch wenn es uns auf dem Kopf herumtanzt.
Clemens Herrmann, Andrea Muhs

Skateboard-Projekt

Squash

Der Männer-/Frauenanteil bei dieser Sportart dürfte etwa bei 4:1 liegen. Das sportbegeisterte Kind fängt etwa mit 10 Jahren an, den kleinen Gummiball mit Schlägen zu traktieren. Männer spielen meistens bis zum 50., Frauen vielleicht bis zum 45. Lebensjahr Squash. Ältere oder noch jüngere Spieler kann man eher als „Exoten“ bezeichnen.
Verglichen mit Tennis und Badminton: Squash zu spielen macht fast genauso schnell Spaß wie Badminton - vorausgesetzt, die Spieler sind ungefähr gleich weit, denn die Grundschläge sind leicht zu lernen. Squash ähnelt von Schlag und Stellung jedoch mehr dem Tennis, man kann innerhalb kürzester Zeit bei geringem Einsatz völlig durchgeschwitzt sein. Derjenige, der Squash spielen will, sollte sich darum vorher vergewissern, daß Herz und Kreislauf in Ordnung sind.
Die Eigenverletzungsgefahr ist, wenn man sich vorher richtig aufwärmt, relativ gering. Verletzungen durch den Gegner entstehen eigentlich nur bei Mißachtung der Regeln oder bei rücksichtslosem Spiel.
Da in diesem Projekt, meines Wissens nach, nur „Sportfans“ waren und auch die Praxis, d. h. das Spiel, nicht zu kurz kam, war es für alle Beteiligten ein voller Erfolg.
Ich glaube, alle Teilnehmer werden Squash als Projekt und als Freizeitsportart weiterempfehlen können.
Heike Luhmann