Hier ist die Schule mehr als nur Unterricht

Schulfest des KvG-Gymnasiums

Münster-Hiltrup. Daß die Schule nicht nur Unterricht bedeutet, sondern weitaus mehr, am Samstag lieferte das Kardinal-von-Galen-Gymnasium dafür den Beweis. Mit der tatkräftigen Unterstützung des Wettergottes, der strahlenden Sonnenschein schickte, starteten über 200 Aktive das Schulfest des Hiltruper Kardinal-von-Galen-Gymnasiums, das vorher durch viel Mundpropaganda publik gemacht worden war. Mit der Gestaltung und allem, was zu einem Gelingen des Schulfestets beitrug, hatte sich der achtköpfige Festausschuß die beste Mühe gegeben, jeder Besucher mußte das bestätigen.
Um 14 Uhr ging es mit dem bunten Treiben los. Auf dem Schulhof, in der Sporthalle, in den Klassen und der Aula, überall wurde irgendetwas geboten. Theater am laufenden Band führten verschiedene Klassen vor, die Parodien und Sketche begeisterten alle. Wie es ist, wenn eine Schule die „beste Klasse der Welt“ aufweisen kann, zeigten die Schüler in einem ihrer Stücke.
Natürlich waren auch genügend Stände vertreten, wo man sein Glück versuchen konnte. Vom Glücksrad über eine Torwand, Stelzenlaufen und Wühlen im Heuhaufen, Angebote waren reichlich vorhanden. Selbst an zukünftige Formel-1-Rennfahrer hatten die Organisatoren gedacht: Für die begeisterten Motorfans stand in einer Klasse eine Riesen-Carrerabahn zum Starten bereit, wo die Rundenrekorde immer wieder gebrochen wurden.
Spannend wurde es gegen 15 Uhr, als ein Heißluftballon vom Schulhof aus in die Luft ging. Vorher gab es eine Tombola, bei der der Hauptpreis ein Flug mit dem Ballon war. Der 14jährige Michael Speidel durfte sich als tollkühner Pilot zeigen.
Aber so ein Trubel macht auch hungrig: In der Cafeteria standen Berge gestifteter Kuchen bereit; wer Appetit hatte, der konnte sich mit Fisch, Pizza, Würstchen und vielem mehr stärken. Ein gutes Nervenkostüm brauchten die Gäste der Schule, aber auch die Veranstalter, beim Rock-Konzert in der Aula. Die beiden Bands spielten und sangen nicht schlecht, wobei nicht nur die Becken des Schlagzeugs, sondern auch die Trommelfelle der Ohren strapaziert wurden.

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Ebenfalls lautstark, aber durch die Stimme des Versteigerers, ging es bei der Lehrermagistrade vonstatten. Schon einige Zeit vor dem großen Fest hatten die Schüler bei jeder Möglichkeit ihre Lehrer geknipst; die Bilder wurden kopiert und dann mit gekonnten Pinselstrichen in entsprechende Kunstwerke verwandelt. Der Erlös aus dieser Versteigerung war recht beachtlich. „Wir wollen aber nicht an dem Fest verdienen“, meinte ein Mitglied der Elternschaft, „alle Preise an den verschiedenen Buden sind gering gehalten worden. Was nach Abzug der Unkosten noch an Geld übrig bleibt, das wird geteilt.“
Eine Hälfte des finanziellen Überschusses kommt dem Förderverein des KvG, die andere dem Arbeitskreis „Dritte Welt“ zugute. Dieser Kreis unterstützt ein Entwicklungsprojekt in Peru, wo zwei ehemalige Schüler des Hiltruper Gymnasiums, Dieter Afhüppe und Dieter Wacker, in einem Dorf nahe Puquio als Hiltruper Missionare tätig sind.
Mehr als zufrieden zeigten sich die Aktiven des ersten Schulfestes von diesem Ausmaß der Kardinal-von-Galen-Schule am Ende des Treibens. Hunderte von Eltern und Freunden der Schule waren gekommen, so daß mit Recht feststand: Dieses Fest, das die Gemeinschaft zwischen Schülern, Eltern und Lehrern vertiefen und fördern sollte, ist gelungen und soll nun eine ständige Einrichtung werden.
JK, Westfälische Nachrichten 29. 05. 1978