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Abiturfeier
2001

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Festakt in der Aula
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Aus dem Abiturgottesdienst

„Leben kann man nicht im Schnellverfahren“

Abiturientia des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums verlässt Schule auch mit einem weinenden Auge

Münster-Hiltrup. Neun Jahre lang drückten sie am Kardinal-von-Galen-Gymnasium die Schulbank. Jetzt heißt es für 95 Abiturienten Abschied nehmen. Etwas Wehmut lag am Samstagvormittag in der Luft, als die Abiturientia 2001 mit dem Popsong „It's time to say good-bye“ zur Entlassfeier in die Aula der Schule einzog. Bei aller Freude über die bestandene Reifeprüfüng blickten die Schulabgänger auch mit einem weinenden Auge auf ihre Zeit am KvG zurück.
Schulleiter Paul Thelosen ließ in seinem Grußwort den gelungenen Abi-Gag des Abiturjahrgangs am 23. Mai Revue passieren und fand launige Kommentare zur Reaktion der Schüler nach Abschluss der mündlichen Prüfungen und der Bekanntgabe der Endnoten. Dem humorvollen Rückblick stellte er einen ernsthaften Wunsch für die Zukunft gegenüber: „Ich hoffe, dass die Schulzeit am KvG mit dazu beigetragen hat, bei euch Werte wie Toleranz, Kompromissbereitschaft und Respekt vor der Schöpfung zu verankern.“
Gertrud Storck, Elternvertreterin der Abiturientia 2001, griff das Thema des letzten Schultags „Das Dschungel-Buch - Probier's mal mit Gemütlichkeit“ auf: Nach guten und schlechten Erfahrungen während ihrer Zeit am KvG hätten die Schüler mit einer guten Ausbildung den Weg aus dem Dschungel Schule heraus und hinein in den neuen Dschungel Welt gefunden. „Gefestigt und selbstsicher werdet ihr neue Wege beschreiten“, versprach sie den Abiturienten und wünschte ihnen Glück bei der Realisierung ihrer Visionen.
„Wir lassen euch nur ungern ziehen, und ich bin sicherlich nicht der einzige, der so denkt“, lobte Jahrgangsstufenleiter Michael Hakenes die gute Arbeitsmoral der Abiturienten. Ein Drittel der Absolventen hätten einen Notendurchschrntt von 1,0 bis 2,0 erreicht, zwei Schüler konnten mit einem Notendurchschnitt von 1,1 glänzen. „Leben kann man nicht im Schnellverfahren, Leben braucht Zeit“, gab er seinen Schützlingen mit auf den Weg. Insbesondere sollten sich die Abiturienten in einer schnelllebigen Zeit Raum für schöpferische Mußestunden gönnen.
Mit einer kommentierten Dia-Show präsentierten Frederike Daniel und Andreas Wagner stellvertretend für alle Abiturienten des Jahrgangs ihre Sicht auf die Zeit am KvG. Jahrgangsstufenfahrten nach Ameland und Lenzerheide waren ihnen ebenso lebhaft im Gedächtnis geblieben wie der Besuch eines „Pizza-Flitzers“ in der Klasse 10c, den ein Schüler per Handy in die Schule bestellt hatte. Doch auch die Heiterkeit und Schülernähe des Kunst-Pädagogen Werner Bockholt, der Anfang des Jahres plötzlich verstarb, wird den Abiturienten unvergessen bleiben.
Aufgelockert wurden der Festakt und die Zeugnisübergabe mit Gesangs- und Instrumentaleinlagen der Abiturienten.
Kerstin Himmelmann, Westfälische Nachrichten 25. 6. 2001