Letzter Schultag der Abiturientia 1985



Die Party ging schon am vorletzten Schultag richtig los. Man traf sich im Depot, um zünftig mit anderen Leidensgenossen in den neuen Tag hineinzufeiern.
Die „Stärkung“ war auch notwendig, denn frühmorgens um 7 Uhr wurde dann von allen Schwerstarbeit verlangt: Sämtliche auffindbare Stühle mussten nach draußen gebracht und zu dem riesigen Schriftzug „Abi85“ zusammengestellt oder als Kette um das Schulgelände arrangiert werden. Derweil sorgten andere liebe Mitschüler dafür, dass die große Tafel im Lehrerzimmer bereitet wurde, damit die netten Lehrer bei ihrer „Dienstbesprechung“ auch nicht verhungerten. Rein zufällig reichten dann Kaffee und Brötchen auch noch für die 84 Abiturienten.
So gestärkt begab sich dann die Jahrgangsstufe in die Aula, wo Herr Borgmann sie ein letztes Mal das Fürchten lehren wollte mit Schauermärchen über die bald folgenden. Abiturprüfungen.
Das hinderte in der großen Pause jedoch keinen, den Tiger wieder aus dem Tank zu holen. Die „Kleinen“ bekamen Trillerpfeifen, um das nun folgende Variete-Programm auch gebührend würdigen zu können. Schließlich sagte uns die extra von der Akropolis eingeflogene hahmle Mireille Adieu, Signum ließ verlauten, wie schön die Zeit gewesen sei, und Uwe brachte zu allem Überfluss auch noch seine Schwiegermutter um.
Höhepunkt war jedoch auf alle Fälle der Auftritt der Ballettratten Tim und Jörg, die zeigten, dass nicht nur Weitsprung, sondern auch Gewichtheben im Sport-LK praktiziert wurden. Nach einer kleinen Rock’n Roll-Einlage waren wir dann wieder auf uns allein gestellt.
Wir vertrieben uns die Zeit mit einer kleinen Prozession zum Kant, um dann mit dem internen Umzug zu starten. Es zeigte sich, dass unsere Klassenräume nicht voll ausgenutzt werden: 80 Leute gingen ungehindert hinein und bald wieder hinaus.
Und wie freuten sich die Lehrer über die Bonbons, die ihnen zu Füßen lagen. Aber sie teilten edelmütig mit ihren Schülern. Zur zweiten großen Pause wechselte dann die Band vom Kant zu uns über und heizte noch ein bisschen ein, brachte die Masse in Stimmung für das grandiose Rugby Spiel des Jahres: „Terrible Tigers“ versus „Hiltruper“. Für die, denen das zu hektisch war, hatte Uwe draußen einen Fahrrad-Geschicklichkeits-Parcours aufgebaut. So war dann an diesem unserem letzten Schultag, jenem denkwürdigen 8. März im Jahre 1985, für jedes Gemüt gesorgt.
Abiturzeitung 1985

Wiedersehen nach 20 Jahren


1985 sagten die damaligen Abiturienten des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums ihrer Penne Tschüss - jetzt, am 11. 06. 2005, trafen sich 65 der damals 85 Schulabgänger wieder. Foto: caw

Münster-Hiltrup. „Aller guten Dinge sind drei“, dachten sich die Organisatoren des dritten Abiturnachtreffens des Abschlussjahrgangs 1985. Ungefähr 65 von den damals 85 Schülern kamen zum Kardinal-von-Galen-Gymnasium. Dort bekam die Gruppe erst eine Schulführung durch ihre frühere Lehrerin Gabriele Conze-Eisen, die auch heute noch unterrichtet. Anschließend wurde im Restaurant Bella Italia erzählt, was in den letzten Jahren passiert ist.
Vor 15 und vor 5 Jahren trafen sich die Abiturienten schon einmal, dank der Organisation von Klaus Winterkamp, Beate Keller-Riemer, Norbert Wiese, Ludger Neumann, Thomas Börtz und Susanne Böckmann. Neben Ehemaligen aus Hiltrup kamen auch Gäste aus dem Ausland: Barcelona und Zürich waren dabei die am weitesten entfernten Orte.
caw, Westfälische Nachrichten 14. 06. 2005