Abiturfeier 1979
„Gewicht für die Zukunft“
Ein Festgottesdienst in der Klosterkapelle war der Auftakt
Münster-Hiltrup (Eig. Ber.) „Was die Schüler
heute in der gymnasialen Oberstufe zu leisten haben, hat großes Gewicht
für die Zukunft.“ Das betonte am Samstagmorgen Oberstudiendirektor
Alfons Borgmann anlässlich der Entlassungsfeier für die Abiturientia
1979 des Hiltruper Kardinal-von-Galen-Gymnasiums.
Für insgesamt 74 Jungen und Mädchen war an diesem Morgen der „große
Tag“ gekommen, an dem Tür und Tor zum Leben geöffnet werden
sollten. Zeitgemäß hielt man sich bei der Abiturfeier in Hiltrup
allerdings nicht an nostalgische Schulabschlusseuphorien. Vielmehr kennzeichneten
Realitätsbewusstsein und die Aufforderung zur Verwirklichung der in der
Schule bereits angepeilten Ziele den Festakt.
„Zwischen Angst und Hoffnung“ lautete das Thema des Festgottesdienstes
in der Klosterkapelle, mit dem die Entlassungsfeier eröffnet wurde. Pater
Klaus Sanders hatte mit acht Abiturienten in wochenlanger Arbeit die Gebete
und Texte vorbereitet; musikalisch umrahmt wurde die kirchliche Feier vom
Solochor des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums unter der Leitung von Alt-Schüler
Franz Anstett.
In seiner Predigt warf Pater Sanders die Frage auf, in welcher Weise heute
noch Zeichen der Hoffnung für ein Leben in Freiheit zu erkennen seien.
Als Menschen, die nicht dem Konsumterror und den Leistungszwängen der
heutigen Gesellschaft erliegen, sollten die Abiturienten überall, wo
Angst herrsche, menschliche Beziehungen aufbauen und statt Macht und Vergeltung
die Vergebung üben.
Zur anschließenden Feierstunde in der Pausenhalle des Gymnasiums begrüßte
Oberstudiendirektor Borgmann Eltern und Schüler. In einem Rückblick
auf die schulpolitische Entwicklung der vergangenen neun Jahre verdeutlichte
Borgmann die Möglichkeit der individuellen Orientierung des Schülers
in der gymnasialen Oberstufe gegenüber früheren Modellen. Weil dem
Schüler die Möglichkeit gegeben werde, entsprechend den eigenen
Fähigkeiten Fächerkombinationen auszuwählen, könne eine
solide Basis für die spätere Berufswahl geschaffen werden. Das Gros
der neuen Abiturienten habe den Schwerpunkt bei der Kurswahl auf die Fächer
Biologie und Erziehungswissenschaft gelegt, während die klassischen Abiturfächer
von einst (Deutsch, Mathematik und Fremdsprachen) eher vernachlässigt
worden seien. Gleichzeitig wies er darauf hin, daß mit der Bewertung
im Abiturzeugnis nur die kognitiven und intellektuellen Merkmale der Schüler
berücksichtigt werden könnten. „Weitere Fähigkeiten -
vor allem im sozialen Bereich - seien im Laufe des weiteren Lebens unter Beweis
zu stellen“.
Als Vertreterin der Abiturientia meinte anschließend Bärbel Bröker,
daß trotz der Auflösung der Klassenverbände die Kollegialität
in der Jahrgangsstufe 13 nicht wesentlich gelitten habe. Die gute Kameradschaft
habe man u. a. der Fahrt nach La Villa (Südtirol) zu verdanken, bei der
abseits vom Schulbetrieb viele persönliche Kontakte geknüpft worden
seien. Weiter betonte sie, daß der Unterricht im Kardinal-von-Galen-Gymnasium
jeden Abiturient in die Lage versetzt habe, sich für politische, philosophische
und soziale Lebensalternativen zu entscheiden.
Einen ausdrücklichen Dank richtete die Abiturienten-Sprecherin an Lehrerkollegium
und Elternschaft. Die Lehrer hätten den Schülern und Schülerinnen
auch über die Unterrichtszeit hinaus jederzeit mit Rat und Hilfe zur
Verfügung gestanden.
Als Schulpflegschaftssprecherin unterstützte Irmgard Runde ihre Vorrednerin
mit der Bemerkung, daß die Schüler im Hiltruper Gymnasium zu Persönlichkeiten
herangewachsen seien, „die auch mal gegen den Strom schwimmen können,
um dem Leistungsdruck zu entgehen.“
Die Ausgabe der Reifezeugnisse wurde von einer Musikgruppe umrahmt, die u.
a. ein Quartett in b-Moll aus der „Tafelmusik“ von Telemann. zum
Besten gab. Krönender Abschluß der Abiturfeier am Kardinal-von-Galen-Gymnasium
war am Samstagabend dann der große Festball in der Schule, bei dem Eltern,
Lehrer und Schüler den Abschied lange feierten.
cp, Westfälische Nachrichten 28. 05. 1979
Letzter Schultag der Abiturientia 1979
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Abiturfeier und Aktivitäten am letzten Schultag |
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25-Jahrestreffen 2004
25 Jahre Abitur feierten am Samstag 60 ehemalige Schüler des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums.
Bei ihrem bereits vierten Nachtreffen in dem Restaurant da Aldo wurden auch
Mitschüler aus England, Dänemark und der Schweiz begrüßt.
„Wir möchten den Kontakt zu den Menschen aufrecht erhalten. Es
ist schön zu sehen, dass immer noch so viele Schüler und Lehrer
erscheinen. Unser Mathe- und Physiklehrer Hermann Himmelmann feiert auch mit“,
verriet Organisator Matthias Jasper. Nur 18 Schüler der Jahrgangstufe
fehlten. Unter anderem auch die Jahrgangsbeste Bärbel Bröker, die
ihr Abitur mit 1,0 machte und heute Professorin an der Universität in
Greifswald ist. Foto: caw, WN 08. 07. 2004