Impro und mehr
Humorvoller Auftritt der KvG-Literaturkurse und ihrer besonderen Gäste
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Bestens aufgelegt präsentierten sich kurz vor Weihnachten die beiden Literaturkurse und die Poetry-AG ihrem Publikum.
In der vollbesetzten Pausenhalle lieferten sich im ersten Teil des Abends die jungen Schauspieler des Literaturkurses Theilmeier-Wahner ein spannendes Impro-Match. Da mussten auch die Zuschauer ran! Denn beim Improvisationstheater entscheiden sie, welche Personen auf der Bühnen dargestellt werden, an welchem Ort das Ganze stattfinden soll und mit welchen Requisiten gespielt wird. Es kommt dann schon mal vor, dass das Publikum einen Arzt mit seinem Patienten sehen will und erwartet, dass eine Bratpfanne im Stück eine entscheidende Rolle spielt. Aber selbst wenn diese Hürde von den Schauspielern routiniert genommen wird, gibt es neue Herausforderungen: Je nach Vorgabe des Publikums müssen Gefühle in die Handlung integriert werden, die – wie das bei Gefühlen häufig so ist – auch Schwankungen unterliegen können. Da entwickelt der Patient zunächst „Hass“ gegenüber dem Arzt, um kurz darauf dessen Avancen aus „Liebe“ mit „Angst“ zu begegnen, um sie dann aber plötzlich aus „Wollust“ zu akzeptieren.
Einen solchen Umgang mit unerwarteten Vorgaben kann man trainieren – und trainiert hat der Kurs diese Improvisationstechnik, die passenderweise auch als „Theatersport“ bezeichnet wird, seit Beginn des Schuljahres. Da kann auch dramatische Ironie ins Spiel kommen, wenn die Zuschauer nämlich mehr wissen, als die darstellenden Figuren. So soll ein „Tüftler“ eine Erfindung präsentieren, von der er (da sein Darsteller den Raum verlassen muss) noch gar nicht weiß, welche es ist. Die findige Zuschauerschaft am KvG hat sich einen automatischen Bananenschäler als Produkt deutscher Ingenieurstechnik gewünscht – und wird nicht enttäuscht. Anhand von Gesten, die ihm sein informierter Mitspieler – hinter ihm eingehakt agierend - „leiht“, und mithilfe der geschickten Fragetechnik eines interessierten „Fernsehmoderators“ findet der „berühmte Erfinder“ heraus, welche bahnbrechende Erfindung er denn nun getätigt hat.
Der zweite Teil des Abends wurde mit einer Vielfalt szenischer Inszenierungen durch den Literaturkurs Holschermann gestaltet. Beeindruckend war ein sich durch große Gesten, Pantomime und eine nahezu tänzerische Perfektion auszeichnender Impro-Marathon zu Beginn. Es folgten pointenreiche Sketche sowie humorvoll improvisierte Alltagsszenen. Höhepunkt war ein Filmprojekt im Genre des Boulevard-Journalismus unter dem Titel „KvG-News“, in dem ein Skandal aufgedeckt wird, bei dem es um einen Schüler geht, dem erschütternderweise das Essen während des Unterrichts verboten worden ist und der infolgedessen an dramatischer Unterernährung leidet. Er landet in der Klinik und gelangt dank der unermüdlichen Tätigkeit des Journalisten in den Genuss einer deutschlandweiten Solidaritätsaktion. Einen gelungenen Abschluss fand der Abend durch die teils nachdenklichen, teils provokativen und zugleich auch oft witzigen Beiträge der Poetry-AG, deren Leiter Julian Sure den Abend mit einer gerappten Präsentation eines eigenen Textes effektvoll abrundete.