„Es knistert und brennt“- ein Theaterprojekt
Theater-AG aktualisiert den „Struwwelpeter“
Darstellendes Spiel, die praktische Erkundung der Theaterbühne, gehört
zum Grundkanon der ästhetischen Bildung. In Frankreich und England ist Theaterunterricht
seit vielen Jahrzehnten fester Bestandteil des Schulcurriculums. Darstellendes
Spiel als festes Unterrichtsfach ist mittlerweile auch in Bayern, Berlin, Brandenburg,
Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz,
Schleswig-Holstein eingeführt.
Darstellendes Spiel ist vor allem ein kaum zu übertreffender Zugang zu sozialem
Lernen: Absprachen zu treffen und einzuhalten, Durchhaltevermögen zu zeigen,
sich in der Gruppe gegenseitig zu akzeptieren und zu fördern. Das bietet
und schafft die Zusammenarbeit in einer Theatergruppe. Zusätzlich wird dabei
Kreativität gefördert sowie Raum gegeben für spontanes, originelles
und selbständiges Handeln.
Die im vergangenen Schuljahr auf die Aulabühne gebrachten Theaterinszenierungen
haben bewiesen, dass Schüler und Schülerinnen bereit sind, den eigenen
körperlich-gestischen Ausdruck auszuprobieren, Texte für die Bühne
zu bearbeiten und einzustudieren, Kostüme und Kulissen zu gestalten,
um dann alles einem Publikum zu präsentieren.
Das Stück der 18 Schülerinnen war das Ergebnis eines einjährigen
Theaterworkshops unter Leitung des Münsteraner Regisseurs Bart Hogenboom,
der seit vielen Jahren Regie bei den großen Musical-Produktionen an unserer
Schule führt. Die Schülerinnen schufen während des Theaterprojektes
eine aktualisierte Neufassung des Kinderbuchklassikers „Struwwelpeter“
und lernten im Workshop, Gestik, Mimik und Stimme einzusetzen, um eine Rolle lebendig
werden zu lassen.
„Paulinchen war allein zu Haus, die Eltern waren beide aus.“ So beginnt
eine Geschichte aus dem „Struwwelpeter“. Und was macht man,
wenn man heutzutage als Teenager allein zu Hause ist? Man zückt das Handy
und lädt zu einer Party ein. Doch dann läuft die Sache aus dem Ruder.
Und dies gestalteten die Schülerinnen mit großem Enthusiasmus…
Johannes Dolezich