Blut und Liebe

Ritterschauerdrama, 1959

01 02 03

Am Schluss liegen alle – wie es sich für ein richtiges Schauer-Drama gehört – entseelt am Boden, und die Moral wird verkündet: Das Objektive und die Sachlichkeit siegen, die Subjektiven gehen unter. Zwischendurch geht es in der turbulenten Groteske von Martin Luserke in sechs Bildern heiß und gruselig her, es geht um die hehrsten und lebensnahesten menschlichen Säfte und Gefühle, um „Blut und Liebe“.
Das alte Romeo-und-Julia-Motiv – Liebe zwischen Angehörigen zweier verfeindeter Familien – hier wird es in der düsteren Atmosphäre der Ritterwelt ad absurdum geführt. Beherrscht wird diese vom poltrigen, rachsüchtigen Ritter und seinen Getreuen und Ungetreuen und dem in Liebe entbrannten Ritter auf der gegnerischen Burg. Untermalt wird sie hier wie dort von unheilschwangeren Hausgeistern und vom wetterwendischen Quacksalber und von der Ohnmacht der zwar cleveren, aber schwachen Hausfrau und Thusnelda, der hoffenden, verliebten Tochter. Auch hier spielen Liebestrank und Gift, List und Gewalt, Arm und Schwert ihre verderbenbringende Rolle.
Text: www.hochtaunus.de
04 05 06