Musik
Johannes Dolezich, Udo Herbst
Musikalische Leitung
Matthias Sauerland
Regie
Bart Hogenboom
Bühnenbild
Gaby Sogl, Anna Erpenbeck,
Joana Heimken
Kostüme
Nicole Bendig, Petra Hakenes,
Anke Tebbens
Ton, Licht
Andreas Klomfaß, Stefan Hof

Die schweigsame Gräfin

Vampiroper in zwei Akten, nach Dieter Kühns Erzählung "Stanislaw, der Schweiger" neu verfasst von Johannes Dolezich

Vorwort

Zwei Jahre des Wartens sind nun vorbei.
Nachdem das KvG-Musiktheater uns in den letzten Jahren in den Weltraum, in die Unterwelt, auf Kannibaleninseln, in Piratennester und in den Wilden Westen entführt hat, erwartet uns in diesem Jahr die Vampiroper ,,Die schweigsame Gräfin". Die Zuschauerinnen und Zuschauer dürfen sich auf die Begegnung mit Gräfin Bronislawa freuen. Die Gräfin ist keine ganz typische Vampirin, denn ihr Lebenssaft ist nicht das Blut der Menschen. Sie giert nach Geräuschen, Tönen, Klängen, und in den Karpaten ist es in den letzten Jahren sehr ruhig geworden. Da ist es doch ein glücklicher Umstand, dass der Volksliedforscher Professor Hoban mit seiner Assistentin Vladiana das Vampirschloss besucht. Nur die Dorfhexe Lenka, die alte Rivalin der Gräfin, hat ganz andere Pläne…
Das KvG-Musiktheater präsentiert eine Eigenproduktion mit vielen überraschenden Einfällen, einem phantasievollen Bühnenbild, phantastischen Kostümen, tollen Gesangs- und Tanzeinlagen und neuer eigens für das Stück komponierter Musik.
Ein ganzes Jahr haben Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangsstufen 7 bis Q1 geprobt und auch durch die Unterstützung externer Fachkräfte einen vertieften Blick in die Theaterwelt gewonnen. Nur durch die engagierte Zusammenarbeit von Schülerinnen und Schülern, Eltern, Lehrerinnen und Lehrern und externen Profis konnte das Projekt gelingen. Ein Blick in das Programmheft verdeutlicht, wie viele helfende Hände dieses Projekt ermöglicht haben. Selbst widrige Umstände wie die überraschende, länger andauernde Sperrung der Bühne wurden mit Kreativität und Engagement überwunden.
Dem Förderverein sei für die wohlwollende Unterstützung des Projekts gedankt. Nicht zuletzt sorgt der Verein bei jeder Aufführung für das leibliche Wohl der Zuschauerinnen und Zuschauer.
Ich wünsche uns allen viel Spaß und Freude mit der schweigsamen Gräfin.
Hein Zopes, Programmheft
Die Schlossbewohner und ihre Gäste
Gräfin Bronislawa
Tacescu
01
Meret Decker
Sorina Tacescu,
Tochter der Gräfin
02
Marie Albrecht
Schlossdiener
Bohumil
03
Alina Kubis
Schlossdienerin
Anda
04
Julia Freitag
Schlossdienerin
Eliska
05
Jana Rerich
Schlossdienerin
Nela
06
Jouhara Rose
Veruca,
Bibliothekarin
07
Justine Dartmann
Professor Hoban,
Volksliedforscher
08
Paul Dittert
Vladiana,
seine Assistentin
09
Jennifer Dokus


Die Dorfbewohner
Waschweib Hermina
10
Pia Buthe
Waschweib Elinka
11
Hannah Schröder
Waschweib Romana
12
Annika Gerdes
Waschweib Anouscha
13
Maike Kroos
Lenka, die Dorfhexe
14
Patricia Linnemann
Dorfkind Marie
15
Andrea Generard
Dorfkind Ludmilla
16
Michelle Mosch
Dorfkind Aglaia
17
Christina Grottendieck
Dorfkind Magda
18
Ylva Esser

Alles schon mal da gewesen...

„Die schweigsame Gräfin“ knüpft an die erste größere Musicalproduktion am KvG an: Im Schuljahr 2002/2003 wagte sich eine unerschrockene Gruppe von Schülern, Eltern und Lehrern zum ersten Mal daran, ein abendfüllendes Musical in der Aula der kritischen Öffentlichkeit zu präsentieren. Mehrere Schülergenerationen, Eltern und Lehrer und Lehrerinnen haben seitdem vor, hinter und auf der Aulabühne ihren Enthusiasmus und ihr Können unter Beweis gestellt. Und so sind neben dem Schulalltag viele schöne Inszenierungen entstanden. Banditen, Piraten, Kannibalen, Aliens, griechische Götter und Göttinnen, Cowboys, Viehbarone: Alle haben sich auf der Aulabühne bereits blicken lassen.
Die Band
Leitung
19
Matthias Sauerland
Violine
20
Johanna Dieckmann
Violine
21
Anne Dortschy
Querflöte
22
Jule Schmitz
Querflöte
23
Pia Wenner
Horn
24
Konstanze Hacker
Gitarre
25
Sebastian Ammenwerth
Bass
26
Jan Berger
Schlagzeug
27
Max Wenner
Piano
28
Valentin Neuroth
Die Protagonisten des ersten KvG-Musicals „www.nosferatu.de“ aber waren Vampire. Und so bot es sich 13 Jahre später an, dem Genre Vampirgeschichte wieder einmal einen Platz auf der Aulabühne des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums zu verschaffen.
Den Plot zu „Die schweigsame Gräfin“ lieferte der 2015 verstorbene Schriftsteller Dieter Kühn. Sein 1975 erschienener Roman ´Stanislaw, der Schweiger´ erzählt die Geschichte eines ungewöhnlichen Vampirs: Im Waldgebiet der Karpaten liegt das Schloss, in dem Graf Stanislaw wohnt. Weil er ein Schweiger ist, braucht er Geräusche von anderen. Er verschluckt die Stimmen von Mensch und Tier, saugt die Töne durch seinen Mund, „gerundet und vorgeschoben wie ein Rüsselansatz“.
Alle Schlossbewohner sind angehalten, Lärm zu erzeugen – und der gräfliche Schweiger schluckt alles unerbittlich weg...
Diese skurril-komische Geschichte galt es für die Bühne einzurichten und eine KvG-taugliche Bühnenversion zu erstellen, angereichert mit Musik und Gesang. Schon bald stellte sich heraus, dass es angesichts der Anzahl der Beteiligten und der sehr hohen Mädchenquote im Ensemble einiges zu ändern gab: Aus dem Fürsten Stanislaw wurde die Gräfin Bronislawa, es kamen eine Reihe neuer Figuren hinzu: Veruca, die Bibliothekarin; Bohumil, der – aus einer Vampirgeschichte nicht wegzudenkende – stumme Diener; der Volksliedforscher Professor Hoban mitsamt Assistentin Vladiana; Lenka, die Dorfhexe und Dorfbewohner, dem Treiben der Gräfin schutzlos ausgesetzt. Nicht zu vergessen Sorina, die Tochter der Gräfin, die schon lange ihre eigenen Wege gehen will...
Figuren, welche manchem Zuschauer wahrscheinlich bekannt vorkommen werden: „Die schweigsame Gräfin“ bedient sich einiger Fundstücke aus der Vampir-Wühlkiste, entnommen aus Filmen, Romanen oder Musicals und kupfert damit fleißig ab. Eingeladen sind alle, sich auf die Reise nach Transsylvanien zu begeben und diese Versatzstücke neu zu entdecken.
Der große Enthusiasmus aller Beteiligten verhalf der Inszenierung über manchen Stolperstein hinweg zu springen: Nach einem vor den Osterferien im letzten Schuljahr durchgeführten mehrwöchigen Schauspiel-Workshop ging es zunächst darum, das Potential auszuschöpfen, das die MusikerInnen, DarstellerInnen, Kostümbildnerinnen und Bühnenbildnerinnen mitbrachten: Die Bühnenbild-AG löste mit Bravour die Schwierigkeit, die beiden Handlungsorte Schlossinneres und Dorfplatz trotz der begrenzten Möglichkeiten, welche die Bühne des KvG bietet, zu entwerfen und zu bauen. Im Keller des weißen Gebäudes entwarfen und schneiderten die Kostümbildnerinnen bei begrenztem Arbeitsplatz die faszinierenden Kostüme, die InstrumentalistInnen ließen sich auf die für das Stück neu entstandene Musik ein, Lieder und Chorsätze wurden eingeprobt und alle Darsteller und Darstellerinnen stürzten sich Woche für Woche mittwochs auf der Bühne in die szenische Detailarbeit. An mehreren Probenwochenenden wurde zusätzlich von früh bis spät gespielt, gesungen oder an den tänzerischen Künsten gefeilt.
Ob es sich lohnt, unsere diesjährige Inszenierung mitzuerleben, darf der Zuschauer selbst entscheiden. Für die Beteiligten vor, hinter und neben der Bühne gilt: In der mehr als einjährigen Probezeit hat sich für alle Mitwirkenden gezeigt, dass nicht das individuelle, jeweilige Können, sondern die Freude am Ausprobieren und am gemeinsamen Realisieren eines umfangreichen Bühnenwerkes der Motor für die Entstehung war.
Johannes Dolezich, Programmheft