Die Piraten von Penzance

Musik: Arthur Sullivan
Bearbeitung: Johannes Dolezich
Text: William S. Gilbert
nach einer Übersetzung von Alfred Vollmer
in einer Inszenierung des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums


Frederic Piratenkönig Ruth Samuel, Leutnant
Christian Ketteler
Miriam Ketteler Inken Langhorst
Mariele Cordes
Maren Hanskötter Marieke Beerwerth

Mabel Edith
Ankelien Duchow - Julia Otto
Melanie Wiewer - Kyra Elias
Generalmajor Stanley Polizeisergeant
Gregor Osthues - Berti Voß
Petra Beiler
Die Mädchen
Carina Kefenbaum, Jana Klomki, Mira Bode, Kristin Weber, Melanie Stafflage, Imke Rickert, Annika Jankord, Kyra Pech, Lena Fetting
„The Pirates of Penzance“ wurde 1879 für das 'Fifth Avenue Theater' in New York geschrieben. Gilbert und Sullivan hielten sich in diesem Jahr in New York auf, weil ihre vorhergegangene komische Oper „H. M. S. Pinafore“ dort in verschiedenen, nicht autorisierten Versionen aufgeführt wurde. Für den Librettisten und den Komponisten bestand der einzige rechtmäßige Schutz gegen diese Art von „Musical-Piraterie“ darin, in die USA zu reisen und eine „authentische Produktion“ von „Pinafore“ zu zeigen. Während des Aufenthaltes komponierten sie „Pirates“. (War es nur ein Zufall, dass das neue Projekt ausgerechnet die Piraterie zum Thema hatte?) Am 31. Dezember wurde das Stück unter Leitung von Sullivan uraufgeführt.
Sullivan hatte aus Versehen den Großteil der Partitur des 1. Aktes in London gelassen, so dass er viel davon aus dem Gedächtnis noch einmal schreiben musste. An das meiste konnte er sich noch erinnern, nicht aber an die Chorpartien, die das Eintreffen der Töchtern des „Major General“ begleiten. Gilbert schlug vor, Musik und Text von „Climbing over Rocky Mountain“ zu übernehmen, einem Lied, das in ihrer ersten Oper „Thespis“ gesungen wurde.Das Lied war gut angekommen und wurde fast unverändert in „Pirates“ übernommen.
Das Thema der Oper - die moralische Pflicht - spiegelt die damalige englische Gesellschaft wider. Die Regierungsperiode von Queen Victoria ist eine Zeit der Expansion des britischen Imperiums und wird auch durch ein gestiegenes Bewusstsein der moralischen Verantwortung unter den Engländern charakterisiert. Die gepriesenen viktorianischen Werte schlossen Patriotismus, Optimismus, Anständigkeit, Aufrichtigkeit, sexuelle Moral, harte Arbeit und Sparsamkeit ein. Ein Verweis auf „Charakter“, „Pflicht“ und „Wille“ appellierte an alle Klassen der Gesellschaft. Diese Werte und die Regel, den äußeren Schein zu wahren, wurden später oft als unterdrückend und prüde kritisiert und von Gilbert und Sullivan in „Pirates“ satirisch überspitzt.
Gilbert und Sullivan kannten ihr Ensemble gut und schrieben in der Regel Lieder, die zu ihren Sängern passten. Der Zungenbrecher „I Am the Very Model of Modern Major General“ ist eine solche Nummer, die der schnellen Aussprache ihrer Besetzung des „General“ sehr gelegen kam. Der „General“ versucht eine überspitzte Verfeinerung von Sitte und Moral, die zu seiner Zeit angebracht war, vorzuführen.
Als er an der Musik von „Pirates“ arbeitete, schrieb Sullivan an seine Mutter: „Ich denke, es wird ein großer Erfolg, weil es ausgesprochen witzig und die Musik außerordentlich melodisch und packend ist.“ Bei ihrer ersten Produktion in London wurde die Oper 400 mal aufgeführt.

Die Polizisten
Lea Stiller, Katharina Stermann, Isabella Reimann, Vanessa Höne, Verena Greve, Markus Niemann, Marcel Strecker

Die Piraten
Mareike Lindau, Helena Fotopoulos, Lea Stiller, Lisa Marie Reese, Pia Fetting
Die Friesen ... und der Butler
Santa Bitter Paul Thelosen
Arno Fischedick BenediktWieschhörster
Franz-Josef Ruwe

Regie Musikalische Leitung Übersetzung Musikalische Erarbeitung
Bart Hogenboom Anja Stiglic
Johannes Dolezich
Alfred Vollmer
Frank Bennemann Julia Seifert Eva Heitkamp

Die Band
Dominique Vielhauer, Maren Horn, Luca Radau, Carina Lohmann, Stephen Wauck, Lennart Jasper, Simon Chrobak

Das KvG, ein Paradies für schräge Vögel, so könnte man vermuten, würde man die Schule allein nach den Titeln seiner bisherigen Musikproduktionen beurteilen. Zuerst, vor vier Jahren, „Nosferatu“, der Finsterling aus den Bergen Transsilvaniens, dann die „Banditen“ Jacques Offenbachs und jetzt die „Piraten“. Zum dritten Mal haben unsere musik- und theaterbesessenen Lehrer, Schüler und Eltern die Ärmel aufgekrempelt und eine neue Produktion auf die Beine (Bühne) gestellt. Auch dieses Mal eine satirische Oper oder Musical, wie man will, allerdings kein „continental food“, sondern „very british“, und auch nur Briten können sich solch einen skurrilen Stoff ausdenken. Die frühkindlich milieugeschädigten Piraten, die Sullivan auf die Bühne schickt, sind alles andere als Barbaren, sie sind gutgläubig, pflichtbewusst, haben ein gutes Herz und sind zugleich Spielbälle aller erdenklichen Zufälle.
Am 30. 12. 1879 hatten „Die Piraten“ in London Premiere. Das Publikum war begeistert, und bis heute ist das Stück Sullivans populär geblieben. Die Englisch National Opera in London hat es im Programm ebenso wie die New York City Opera, 2005 wurde es noch in Düsseldorf an der Deutschen Oper am Rhein aufgeführt. Die Bühne des KvG hat nicht die Ausmaße eines Staatstheaters und die Darsteller sind keine Opernsänger, sondern unsere Schülerinnen und Schüler, Amateure reinsten Wassers, und dennoch leisten sie Erstaunliches. Theaterspielen verlangt von den Schülern, sich auf Ungewohntes einzulassen und auch Arbeit nicht zu fürchten. Denn zusätzlich zum Schulbetrieb und den Hobbys eine Rolle zu erarbeiten und pünktlich zu den Proben am Nachmittag zu erscheinen, erfordert Anstrengung und Disziplin. Auch wenn die Rolle schließlich sitzt, bleibt die Angst vor der Premiere. Aber nach der Aufführung kommt auch die Freude über den Erfolg und den Mut, sich auch auf neues, fremdes Terrain gewagt zu haben und ein Stück über sich hinausgewachsen zu sein.
Viel Arbeit kommt auch auf Lehrer und Eltern zu, bis das Stück bühnenreif geworden ist. So verwandelte Alfred Vollmer das englische Originallibretto in eine KvG-taugliche deutsche Fassung. Johannes Dolezich arrangierte die Musik und trainierte gemeinsam mit Eva Heitkamp und Frank Bennemann Sänger und Orchester. Susanne Lemper und Gisela Richter schufen die Choreographie, Karsten Goerke mit seiner AG das Bühnenbild. Die Kostüme wurden unter der Leitung von Susanne Granzeier und Karin Wahlbrink-Weber in der schuleigenen Kostümwerkstatt gefertigt. Für Licht und Ton sorgen die Experten um Stefan Hof und Heinz Braunsmann. Regie führen Bart Hogenboom und Dr. Anja Stiglic. Alexandra Rüschenbeck schuf das schöne Programmheft. Als „guter Geist“ der Produktion sorgte Julia Seifert für gute Stimmung, assistierte bei Regie und Gesang und sprang überall da ein, wo es nötig war.
Ich bin sicher, dass Ihnen die Aufführungen gefallen und Sie Freude an der skurrilen Story und an der spritzigen Musik Sullivans finden werden.
Long live the Queen!
Paul Thelosen, Programmheft
Choreographie
Gisela Richter, Susanne Lemper
Technik Licht
Heinz Braunsmann
Stefan Hof Katja Haußer
Programmheft Gesamtleitung, Koordination
AlexandraRüschenbeck
Johannes Dolezich Karsten Goerke

Kostüme
Susanne Granzeier, Karin Wahlbrink-Weber, Judith Pöpping, Alexandra Ahlers, Kim Holtmann, Kristin Weber

Bühnenbild
Lara Schipke, Vanessa Höne, Pia und Lena Fetting, Leonie Stratmann, Gesine Weber, Kristina Schuler, Celine Krüger,
Eliane Holle, Greta Pierchalla, Elisabeth von Ketteler, Marie Terboven, Valerie Schäfer, Sarah Scheunemann,
Julia Schuler, Sabrina Martin, Oliver Dahlke