Das KvG, ein Paradies für schräge Vögel, so könnte man vermuten, würde man die Schule allein nach den Titeln seiner
bisherigen Musikproduktionen beurteilen. Zuerst, vor vier Jahren, „Nosferatu“, der Finsterling aus den Bergen Transsilvaniens, dann die „Banditen“ Jacques Offenbachs und jetzt
die „Piraten“. Zum dritten Mal haben unsere musik- und theaterbesessenen Lehrer, Schüler und Eltern die Ärmel aufgekrempelt und eine neue Produktion auf die Beine (Bühne)
gestellt. Auch dieses Mal eine satirische Oper oder Musical, wie man will, allerdings kein „continental food“, sondern „very british“, und auch nur Briten können sich solch
einen skurrilen Stoff ausdenken. Die frühkindlich milieugeschädigten Piraten, die Sullivan auf die Bühne schickt, sind alles andere als Barbaren, sie sind gutgläubig, pflichtbewusst,
haben ein gutes Herz und sind zugleich Spielbälle aller erdenklichen Zufälle.
Am 30. 12. 1879 hatten „Die Piraten“ in London Premiere. Das Publikum war begeistert, und bis heute ist das Stück Sullivans populär geblieben. Die Englisch National Opera in
London hat es im Programm ebenso wie die New York City Opera, 2005 wurde es noch in Düsseldorf an der Deutschen Oper am Rhein aufgeführt. Die Bühne des KvG hat nicht die Ausmaße
eines Staatstheaters und die Darsteller sind keine Opernsänger, sondern unsere Schülerinnen und Schüler, Amateure reinsten Wassers, und dennoch leisten sie Erstaunliches.
Theaterspielen verlangt von den Schülern, sich auf Ungewohntes einzulassen und auch Arbeit nicht zu fürchten. Denn zusätzlich zum Schulbetrieb und den Hobbys eine Rolle zu erarbeiten
und pünktlich zu den Proben am Nachmittag zu erscheinen, erfordert Anstrengung und Disziplin. Auch wenn die Rolle schließlich sitzt, bleibt die Angst vor der Premiere. Aber nach der
Aufführung kommt auch die Freude über den Erfolg und den Mut, sich auch auf neues, fremdes Terrain gewagt zu haben und ein Stück über sich hinausgewachsen zu sein.
Viel Arbeit kommt auch auf Lehrer und Eltern zu, bis das Stück bühnenreif geworden ist. So verwandelte Alfred Vollmer das englische Originallibretto in eine KvG-taugliche deutsche Fassung.
Johannes Dolezich arrangierte die Musik und trainierte gemeinsam mit Eva Heitkamp und Frank Bennemann Sänger und Orchester. Susanne Lemper und Gisela Richter schufen die Choreographie, Karsten
Goerke mit seiner AG das Bühnenbild. Die Kostüme wurden unter der Leitung von Susanne Granzeier und Karin Wahlbrink-Weber in der schuleigenen Kostümwerkstatt gefertigt. Für Licht
und Ton sorgen die Experten um Stefan Hof und Heinz Braunsmann. Regie führen Bart Hogenboom und Dr. Anja Stiglic. Alexandra Rüschenbeck schuf das schöne Programmheft. Als „guter
Geist“ der Produktion sorgte Julia Seifert für gute Stimmung, assistierte bei Regie und Gesang und sprang überall da ein, wo es nötig war.
Ich bin sicher, dass Ihnen die Aufführungen gefallen und Sie Freude an der skurrilen Story und an der spritzigen Musik Sullivans finden werden.
Long live the Queen!
Paul Thelosen, Programmheft |
| Choreographie |
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| Gisela Richter, Susanne Lemper |
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| Technik |
Licht |
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| Heinz Braunsmann |
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| Stefan Hof |
Katja Haußer |
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| Programmheft |
Gesamtleitung, Koordination |
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| AlexandraRüschenbeck |
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| Johannes Dolezich |
Karsten Goerke |
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