Die Monasteria Sound Company
Stell die Weisheit alter Tage heute ganz getrost in Frage. Die Welt wird neu seit Ewigkeiten, und Gott allein kennt alle Zeiten.
Dies sind die letzten Zeilen des neuesten Stücks der Monasteria Sound Company. Sie könnten auch gut als Leitlinie der Gruppe insgesamt verstanden werden. Natürlich geht es nicht darum,
um jeden Preis alles grundsätzlich anzuzweifeln und zu verändern. Aber unser „Ja“ zu unserem Glauben muss von einem kritischen Verstand getragen werden. Ansonsten hat es in der Welt,
in die wir mit unserer Musik bewusst gehen wollen, keine Chance auf Bestand.
Musikalisch sprechen wir ein breiteres Publikum an, als das im Bereich „Neues
Geistliches Lied“ üblich ist. Die Verwendung von Elementen der Rock-
und Popmusik zeigt, dass uns der Anspruch des Publikums, sich in seiner Freizeit
gut zu unterhalten, durchaus willkommen ist. Wir finden es wichtig, dass die
Musik und die damit verbundenen Inhalte auf die Menschen zugehen, die es überall
gibt, dass beide ihren Platz in der Welt haben, in der wir alltäglich leben.
Unsere Zuhörer sollen sich nicht erst als aktive Mitglieder der Institution
Kirche angesprochen fühlen. Aus diesem Grund treten wir, wo immer das möglich
ist, in einer Umgebung auf, die bei keinem eine Art Schwellenangst auslöst.
Also findet man uns beim Musizieren eher in einer Stadthalle oder in einem Festzelt
als in einer Kirche. Die Musik soll auch nicht dazu dienen, wieder mehr junge
Menschen in die Kirche(n) zu locken, die ihnen nicht mehr wichtig erschien(en).
Wenn sich aber die Erfahrung ausbreitet, dass gelebter Glaube zu Handlungsweisen
führt, die das Leben lebenswerter machen, dann ist viel erreicht.
 |
| Es war einmal: Ein Musical des Hiltruper Kardinal-von-Galen-Gymnasiums (KvG) hatte anlässlich des 1200. Stadtjubiläums Münsters im März 1993 im Kongresssaal der Halle Münsterland
Premiere. Später wurde es in Hiltrup aufgeführt. „Monasteria“ hieß das Werk, zu dem KvG-Schulseelsorger Pater Norbert Becker (I.) die Musik schrieb, der Text stammte von Franz-Josef
Ruwe. Im Vordergrund mit im Bild (v.l.): Anne-Meike Hassel, Frank Bennemann und Michael Eisenhawer. Bennemann unterrichtet heute selbst am KvG. Text und Foto: Beike, MZ 02. 09. 2006 |
Wie ist es nun zur monasteria sound company gekommen? Als monasteria sound company
hat die Band ja 1993 zum Stadtjubiläum das Rock-Historical monasteria geschrieben
und aufgeführt. Aber es gab bereits andere Projekte, bei denen sich die
Musik bewährt hatte. Ein wichtiger Grundstein war sicherlich die mehrmalige
musikalische Umsetzung der Weihnachtsgeschichte, die Pater Norbert Becker mit
Band und Schulchor auf die Beine gestellt hatte. Eine andere Säule war
der Emmaus-Gottesdienst zum Abschluss des Schuljahres 1991/92, bei dem die Emmaus-Geschichte
aus dem Lukas-Evangehum umgesetzt wurde. Hier bewährte sich erstmalig die
Zusammenarbeit zwischen Pater Norbert und Franz-Josef Ruwe. Die Anregung, monasteria
zu schreiben und aufzuführen, kam von Weihbischof Ostermann, der eine Aufführung
der Weihnachtsgeschichte in unserer Aula gesehen hatte. Die neue Art, Aspekte
des Glaubens, der Kirche und der Geschichte musikalisch umzusetzen, fand nicht
nur im Münsterland Gehör. Im Mai 1995 wurde in Augsburg die Mary-Ward-Revue
uraufgeführt, die aus Anlass des 350. Todestages der Ordensgründerin
Mary Ward entstand.
Sehr viele ehemalige und „aktuelle“ Schülerinnen und Schüler (nicht nur) des KvG haben bislang in der monasteria sound company mitgewirkt. Frank Bennemann (Gesang, Querflöte) war schon
bei den Vorläufer-Projekten dabei. Die Lazy Striker Christian Draude (Schlagzeug), Boris Mense (Baß), Jan Löchel und Peter Schilmöller (beide Gitarre) haben den Sound wesentlich mitgeprägt.
Christian Spevak (Keyboards) reiste zur Not auch per „Sonder“zug an. Anne-Maike Hassel, Christina Schoen und Michael Eisenhawer haben bei monasteria zusammen mit Frank Bennemann die jeweiligen Soloparts
gesungen; bei der Mary-Ward-Revue sang dann Anne-Kathrin Voß. Carsten Siering und Tina Niklas haben die moderierenden Sprecher-Parts bei monasteria übernommen. Pater Manfred Simmich hat (auch direkt vor
den jeweiligen Auftritten!) den Chor fit gemacht. Bernward Müller und „Natze“, Bernd Schöler, haben bei den Auftritten für den richtigen Sound gesorgt, und viele andere haben hinter den
Kulissen zum Gelingen der Auftritte beigetragen.
Franz-Josef Ruwe in: Kardinal-von-Galen-Schule 1946-1996, Münster 1996