Dialyse mit „Römisch Wasser“

Kunst-Leistungskurs des KvG zeigt Bilder im Herz-Jesu-Krankenhaus

Rom, durch die Kamera-Linse betrachtet: Dr. Wolfgang Clasen (5. v. l.), der Kunst-Leistungskurs des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums und dessen Lehrer Michael Rickert (7. v. l.) eröffneten auf der Dialysestation des Herz-Jesu-Krankenhauses die Ausstellung „Römisch Wasser“. Foto: mlü

Münster-Hiltrup. Namhafte Künstler haben die Räume der Dialysestation schon verschönert - jetzt stellen 16 Nachwuchskünstler vom Kardinal-von-Galen-Gymnasium (KvG) ihre Werke im Herz-Jesu-Krankenhaus aus. Mitten während der Abiturprüfungen eröffneten die Schüler des Kunst-Leistungskurses ihre Foto-Ausstellung mit dem Titel „Römisch Wasser“.
Die Fotografien wurden allesamt während einer Studienfahrt nach Rom in den Ferien aufgenommen und zeigen Wasserspiegelungen, Brunnen, den Tiber, sprudelnde Kulissen und eine ganze Lebensart. „In Rom fließt ständig Wasser“, brachte es der „Regisseur“ der Ausstellung, Kunst-Lehrer Michael Rickert, zum Ausdruck. Die Schülerin Charlotte Kaup formuliert es so: „Rom - eine Stadt mit ihrem eigenem, plätscherndem Soundtrack!“ Und Lennart Jasper fand, dass die Aufgabe, Rom durch die Linse zu betrachten, ihn zum genauerem Hinsehen verleitet habe.
Wasser ist auch das Bindeglied zwischen der Bildkunst und dem Ort der Ausstellung. Denn auf der Dialysestation, wo die Patienten jede Woche einen halben Tag verbringen müssen, hat man „ein sehr intimes Verhältnis zum Wasser“, erklärt Dr. Wolfgang Clasen bei der Vernissage. „Die Niere hat wahnsinnig viel mit Wasser zu tun.“ Jede habe eine Million Filterzellen, die am Tag mit 180 Litern Flüssigkeit jonglieren. Und auch bei der Nierenersatztherapie ist viel Wasser mit im Spiel. „30 Liter pro Minute“, sagte Clasen. Dialyse heißt nicht ganz umsonst auch „Blutwäsche“. Die Bilder aus Rom könnten diesen Vorgang in den nächsten Wochen etwas abwechslungsreicher gestalten.
Zur Ausstellung gibt es erstmals einen Katalog, in dem die Fotografen ihren Werken Eindrücke zum Thema beistellen. „Römisch Wasser“ sei die dritte Ausstellung des Kunst-Leistungskurses. „Einmalig“, findet Rickert. Unter den Schülern sind viele, die nach dem Abi kreativ sein möchten. Einige liebäugeln mit einem Design-Studium oder dem Beruf des Mediengestalters.
Markus Lütkemeyer, Westfälische Nachrichten 25. 04. 2009