Schulleiter Paul Thelosen (2.v.l.) und Kunstlehrer Ralf Woltering (l.) nahmen von Hans Kröger und Michael Pasmanns von der Künstlervereinigung pArt96 dieses Mosaik entgegen. Die Künstlervereinigung hatte im Sommer einen Workshop für Schüler mit
Künstlern aus Münsters Partnerstädten organisiert. Foto: gro

Die Marktallee und Monastir

Kardinal-von-Galen-Gymnasium erhält ein Mosaik geschenkt

Münster-Hiltrup. Die gelungenen Fotos, die Hans Kröger großformatig auf Pappe abgezogen hatte, beanspruchten alle Aufmerksamkeit der Schüler. Lustiges Wiedererkennen war angesagt. „Da schau, da bist du ja!“

Hans Kröger hatte im Juli vergangenen Sommers mit der Kamera dokumentiert, wie Schüler der damaligen Klasse 6a des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums auf der Marktallee im Schatten der Bäume vor der Clemenskirche sich künstlerisch betätigt hatten. Damals kamen die Schüler zu der Ehre, in einem zweitägigen Workshop mit Künstlern aus den Partnerstädten Münsters zu arbeiten. In Hiltrup war Ali Bergaoui aus Monastir (Tunesien) aktiv, hatte dabei viele Portraits gemalt (woran sich noch viele erinnerten) und vor allem ein Mosaik angefertigt.

Ein Mosaikbild Bergaouis überbrachten gestern die beiden Vorsitzenden der Künstlervereinigung pArt96, die bereits für die Organisation des Sommerworkshops verantwortlich zeichnete, der Schule. Schulleiter Paul Thelosen nahm das Werk freudig entgegen. „Europäische wie arabische Einflüsse sind auszumachen“, stellte er sogleich fest. „Der Künstler hat auch in Paris studiert“, wusste Michael Pasmanns, erster Vorsitzender der pArt96, aus der Vita des Künstlers zu berichten, der in seinem Heimatland eine anerkannte Kapazität sei.

Im Gespräch mit Schulleiter Paul Thelosen und dem Kunstpädagogen Ralf Woltering entstand rasch die Idee, die Zusammenarbeit mit der Künstlervereinigung pArt96 zu vertiefen. „Vielleicht gibt es dazu im Rahmen des 60-jährigen Bestehens der Schule im kommenden Jahr eine Möglichkeit“, blickt Paul Thelosen voraus.

Die Arbeit von Ali Bergaoui ist auch für das ansonsten an Kunstschätzen so reiche Kardinal-von-Galen-Gymnasium eine Besonderheit. Es ist erst das zweite Mosaik, das die Schule besitzt. Neben dem Haupteingang hängt das bislang einzige Mosaik, das 50 Jahre alt ist und dem Namensträger der Schule gewidmet ist. Deutlich zu erkennen ist der Wahlspruch, den Kardinal von Galen im Jahr 1933 ausgesucht hatte: „Nec laudibus nec timore“.

Michael Grottendieck, Westfälische Nachrichten 18. 02. 2005