Avec le temps

Ein Abend mit Jean-Claude Séférian

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Jean-Claude Séférian (r.) bezog die KvG-Schülerinnen und -Schüler in seinen Auftritt ein. Fotos: Witte

Am 02. 03. 2006 kam der französische Chanson-Sänger Jean-Claude Séférian ans KvG […]. Gemeinsam mit Séférian hatten Schüler der siebten bis zehnten Klasse in zwei Workshops einige französische Chansons eingeübt, die dann am Abend in Séférians Programm „Avec le temps“ einfließen sollten.
Zahlreich kamen vertreten kamen viele Chansonfreunde, um sich am Erprobten zu erfreuen. Nach der Begrüßung durch Herrn Thelosen übernahm Séférian mit seiner Frau Christiane Rieger-Séférian am Flügel und Pjotr Rangno am Akkordeon die Bühne. Eine „Reise mit Chansons des 20. Jahrhunderts“ versprach Séférian. Dabei sang er Lieder von Charles Aznavour, Jacques Brel und Gilbert Bécaud ebenso wie von Edith Piaf. Mit viel Humor unternahm Séférian auch eine Reise durch das vergangene Jahrhundert. Und auch um Themen wie Liebe, Paris im Frühling und das einfache Leben ging es in den Chansons, dessen Refrains für das Publikum teilweise übersetzt wurden.
Das Publikum beeindruckte Séférian durch seinen facettenreichen Gesang - von leisen, sanften Tönen über traditionelle Chansons bis hin zu deftigen, rhythmischen Liedern war alles dabei.
Gut organisiert versorgte der Förderverein in der Pause das Publikum mit Getränken, und danach war für die Schüler ihr großer Auftritt gekommen: Alle kamen auf die Bühne, und gemeinsam mit Séférian sangen sie Chansons wie „L'important, c'est la rose“ und als Finale „Les Champs-Elysees“, bei dem dann auch die Zuschauer mit einstimmten.
Der Überschuss aus den Einnahmen des Konzertes, das gegen 22 Uhr beendet war, kommt der Romfahrt der Schule zugute.
Carina Lohmann, Steffen Overkämping, Sabrina Stotter, KvG-Jahrbuch 2005/06
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Mit Chansons im Gepäck gastierte Jean-Claude Séférian in Hiltrup. Foto: iro

Wunderbarer Tagtraum

Schüler singen gemeinsam mit Jean-Claude Séférian

Münster-Hiltrup. Ein Tagtraum - pastellfarbenes Morgengrauen in Paris, nach einer langen Nacht in der verrauchtesten Bar des Montmartre. In den unteren Stadtvierteln rühren sich allmählich wohlklingende Stadtgeräusche, erste Hinterhoffenster werden aufgerissen ...
Jetzt sofort aufwachen, in den nächsten Zug steigen und noch bevor das Lied zu Ende ist, im nächsten Moment der Geschäftigkeit des Gare du Nord gegenüberstehen und Pariser Luft einatmen! Augen auf: noch alles beim Alten.
05 Als Interpret klassischer französischer Chansons und auch eigener Kompositionen ist Jean-Claude Séférian nicht nur in Frankreich ein sehr geschätzter Sänger, auch in Deutschland begeistert er bei seinen zahlreichen Auftritten sein Publikum immer wieder neu. Nicht nur ausgesprochene Chansonliebhaber kommen bei seinen Konzerten auf ihre Kosten. Jeder Zuhörer wird von ihm mit auf eine Reise in die Welt des französischen Chansons genommen, findet in den verschiedenen Stücken leise und temperamentvolle Klänge, kontrastierende Stimmungen und eine bunte Vielfalt von Themen, die stets auf einfühlsame und humorvolle Weise von Jean-Claude Séférian vorgestellt und auf Deutsch erläutert werden. Es ist ein besonderes Anliegen von Jean-Claude Séférian, auch junge Menschen über die Musik zu erreichen und für die französische Sprache und Kultur zu begeistern.
Ein Abend, dem französischen Chanson des 20. Jahrhunderts gewidmet, mit Jean-Claude Séférian, seiner Frau Christiane am Klavier und Piotr Rangno am Akkordeon. Die Aula ist bis auf den letzten Fleck gefüllt; wenn jeder jetzt nach Frankreich aufbrechen würde, wäre eine Massenpanik unvermeidbar.
Jedoch hält Jean-Claude Séférian noch alle mit seinen sehr vielseitigen Chansons unter anderem von Jacques Brel, Charles Aznavour und Edith Piaf zusammen. Eine bedrückende Stille breitet sich im Saal aus, wenn er von der verlorenen Liebe singt, seine Hommage an die alte klapprige Ente ruft belustigtes Lächeln hervor. Im nächsten Moment, wenn Séférian ein Chanson von Charles Aznavour, angelehnt an ein Zigeunermotiv, mit der Schellentrommel begleitet, herrscht Volksfestatmosphäre.
Natürlich sind auch altbekannte Lieder im Programm, bei denen die wahren Kenner nicht ums Mitsingen herumkommen. Und das Akkordeon gibt dem Ganzen noch ein Gefühl von französischer Straßenmusik und Pariser Flair.
Um die achtzig Konzerte im Jahr gibt Séférian in Deutschland. Das Besondere an diesem Abend war, dass auch mehr als hundert Schüler des KvG ihren Anteil daran hatten. Am Vormittag wurden nämlich zwei Workshops für die Klassen sechs bis elf von Séférian angeboten. Dort wurden einige bekannte Chansons erarbeitet, die dann beim Konzert vorgetragen wurden.
Allgemein gab die Schule der Veranstaltung durch Weinverkauf in der Pause und blau-weiß-rote Dekoration ihre eigene französische Note. Ein Teil des Erlöses dient der Unterstützung der Schulfahrt, die allerdings nicht nach Paris, sondern im Herbst nach Rom führt.
Irina Rozhneva, Westfälische Nachrichten 04. 03. 2006