![]() |
Ein spektakuläres Konzert mit Tubist Guido Gorny und
Rossana Piccini am Flügel erlebte das Publikum bei einem Konzert in der
Aula des KvG. Foto: him |
Sie kommt zum Zuge, wenn's beim Tutti richtig laut werden soll: Die Tuba. Sinfonieorchester, ganz oben links. Dass das Blechblasinstrument aber weit mehr kann, als lediglich für sonore Orchestertöne zu sorgen, stellte am Sonntagabend Tubist Guido Gorny bei einem spektakulären Konzert in der Aula des Kardinal-von-Galen Gymnasiums unter Beweis.
Unter Begleitung von Dieter Lein am Flügel entlockte Gorny seinem nur scheinbar behäbigen Instrument neben donnernden Bässen auch sanft-melodiöse Klänge, die die wenigsten erwartet hätten. ,,Es gibt nur wenige Soli für die Tuba", erklärte Gorny seinem Publikum. Lange Zeit sei das erst im 18. Jahrhundert erfundene Instrument auf Orchestermusik abonniert gewesen. Ralph Vaughan Williams sei im vergangenen Jahrhundert einer der ersten gewesen,. die die Tuba auch als Solo-Instrument ernst genommen hätten. Sein ,,Konzert für Tuba und Orchester" sei heute ,,das Probestück" schlechthin für Tubisten bei Aufnahmeprüfungen.
Als zweites Stück des Abends präsentierten Guido Gorny und Dieter Lein, der beherzt in die Tasten des Flügels griff, die ,,Petite Valse Europeenne" von Jean Francaix. Der 1912 geborene Komponist habe sich schon früh als echter Europäer hervorgetan. Der Witz an seinem Walzer: Alle europäischen Nationalhymnen lassen sich beim genauen Hinhören in abgewandelter Form wiederfinden.
| Rossana Piccini (Klavier) | Ludwig van Beethoven: Grande Sonata "dem Grafen Waldstein gewidmet" |
| Franz Liszt: Ungarische Rhapsodie Nr. 6 | |
| Guido Gorny (Tuba) Dieter Lein (Klavier) |
Ralph Vaughan Williams: Konzert für Tuba und Orchester |
| Jean Francaix: Petite Valse Européenne | |
| Zoltán Gardonyi: Sonate für Tuba und Klavier | |
| Rossana Piccini begann ihre Studien
am Konservatorium in Siena, wechselte zu weiterem Klavierstudium bei Prof.
Weichert an die Musikhochschule hier in Münster und rundete ihre Ausbildung
in zeitgenössischer Musik bei Prof. Hrisanide in Amsterdam ab. Rossana Piccini
konzertierte inzwischen in verschiedenen europäischen Staaten. Guido Gorny begann schon als Jungstudent an der Musikhochschule Köln, führte seine Studien in Düsseldorf fort und ist als Tubist in verschiedenen renommierten Orchestern tätig. Dieter Lein studierte ebenfalls an der Robert Schumann Hochschule in Düsseldorf und ist neben seiner konzertanten Tätigkeit als Pianist Dirigent verschiedener Chöre. |
|
Als dritten musikalischen Leckerbissen hielten Gorny und Lein
eine Sonate für Tuba und Klavier von Zoltán Gardonyi für ihre Zuhörer bereit.
Die Komposition des Ungarn, die vermutlich zwischen 1948 und 1952 entstand,
galt lange Zeit als verschollen. Erst 1997 wurde sie dem Sohn des 1986 in Herford
verstorbenen Künstlers zugestellt und 1998 in Dresden uraufgeführt, berichtete
der Tubist, bevor er mit dem eingängigen Stück das Konzert beendete.
Bereits im ersten Teil des Konzertabends, den Joachim Paesler organisiert hatte,
brillierte Rossana Piccini mit einer technisch perfekten Vorstellung am Flügel.
Auswendig spielte sie die Waldstein-Sonate op. 53 C-Dur von Ludwig van Beethoven
und begeisterte anschließend mit einer virtuosen Interpretation der Ungarischen
Rhapsodie Nr.6 in Des-Dur von Franz Liszt ihr Publikum.
![]() |
Steffen Paesler brillierte bei einem Konzert in
der Aula des KvG mit Teilen aus seinem Examensprogramm. Foto: him |
Ob Cesar Franck oder Ludwig van Beethoven, Igor Strawinsky oder Wolfgang Amadeus Mozart - Steffen Paesler spielte am Sonntagabend die Partituren ausgewählter großer Komponisten dermaßen routiniert aus dem Kopf, wie andere allenfalls ein bekanntes Volkslied zum Besten geben könnten. Mit der Perfektion eines Toningenieurs und der Leidenschaft eines Vollblutmusikers nahm der Pianist, der Ende Jnauar sein Instrumentaldiplom an der Robert-Schumann-Musikhochschule in Düsseldorf abschließen wird, sein Publikum in der Aula des Kardinal-von-Galen-Gyrnnasiums gefangen.
Rund eineinhalb Stunden lang bewies Steffen Paesler nicht nur, dass er ein hervorragender Musiker ist, sondern glänzte außerdem mit einer bemerkenswerten Konzentration. Rund eineinhalb Stunden spielte er auswendig Teile seines Examensprograrnms und nutzte seinen Auftritt in der Schule, die er 1990 mit dem Abitur verlassen hatte, als gelungene Generalprobe.
Bereits zum Auftakt des Korizerts versetzte Paesler mit seiner hingebungsvollen Interpretation der ,,Prelude, Choral et Fugue" von César Franck seine Zuhörer in Staunen. Als habe er die Kür bereits vorweg genommen, schien ihm die Klaviersonate Es-Dur op. 7 von Ludwig van Beethoven im Anschluss um so leichter von den Fingern zu gehen. Nach der Pause holte Steffen Paesler zu neuem Schwung aus und begeisterte mit dem modernen Klassiker ,,Trois Mouvements de Pétrouchka" von Igor Strawinsky. Mit beinahe müheloser Leichtigkeit spielte Steffen Paesler zum Abschluss des Konzerts die Sonate F-Dur KV 533/494 von Wolfgang Amadeus Mozart.
![]() |
Steffen Paesler legt Ende Januar sein
Instrumentaldiplom ab. Wäre es nach den Hiltrupern gegangen, hätte er
es bereits am Samstagabend bestanden. Foto: Schabacker |
Hiltrup. Einen musikalischen Hochgenuss bekamen am Sonntagabend die Besucher der Aula des Hiltruper Kardinal-von-Galen-Gymnasiums geboten. Zu verdanken war dies Steffen Paesler, der bei einem Konzert am Flügel sein Talent bewies. Dass er spielen kann, ist keine Überraschung. Befindet er sich doch bereits in den letzten Zügen seiner musikalischen Ausbildung. Einst im KvG auf der Schulbank und danach zum Toningenieur ausgebildet, wird er Ende Januar bei Professor Schenk an der Robert-Schumann Musikhochschule in Düsseldorf sein Instrumentaldiplom abschließen.
Im Rahmen des vielseitigen Programms, das den Zuhörerinnen und Zuhörern am Samstag geboten wurde, spielte er auch Teile seines Examensprogramms. Von ,,Prélude, Choral et Fugue" des Komponisten César Franck (1822-1890), über die Klaviersonate in Es-Dur op. 7 von Ludwig van Beethoven (1770-1827) bis hin zu ,,Danse russe", ,,Chez Pétrouchka" und ,,La semaine grasse" der ,,Trois Mouvements de Pétrouchka" von Igor Strawinsky (1882-1971) und der Sonate in F-Dur KV 533/494 von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) - an großen Namen, sowie großen Werken sollte es an diesem Klavierabend nicht mangeln.
Um so besser, wenn die Auswahl der Stücke auch noch hervorragend umgesetzt wird. Die großartige Fingerfertigkeit des Pianisten sowie die gefühlvolle Ausführung wurden vom Publikum mit langanhaltendem Applaus belohnt. Läge es in der Hand der Hiltruper, hätte Steffen Paesler sein Examen gewiss bereits am Samstagabend bestanden.