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| Sprachreferent David Ratajski lud die Schülerinnen und Schüler des KvG in sein France Mobil ein. Foto: kus |
Münster-Hiltrup. „Vier gewinnt“ mit französischen Vokabeln,
Rechenspiele, bei denen es kleine Preise zu gewinnen gibt - so geht die Französichstunde
gleich viel leichter von der Hand. In den Genuss des etwas anderen Unterrichtes
kamen jetzt Schüler des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums (KvG). Eines der neun
France Mobile, mit denen junge Franzosen in Deutschland unterwegs sind und Schüler
mit unkonventionellen Methoden an die französische Sprache heranführen, machte
Station auf dem KvG-Schulhof. „Ich habe die Schüler gequält“, erklärte
der französische Sprachreferent David Ratajski augenzwinkernd nach einer Unterrichtsstunde
in einer neunten Klasse. Die Schüler waren sich einig: Die „animation“,
wie Ratajski die Französischstunde nennt, hat mehr Spaß gemacht als der herkömmliche
Unterricht.
In den Pausen hatten dann alle Schüler die Gelegenheit, sich in dem Bus,
mit dem Ratajski vorgefahren war, umzusehen. Bücher, Hefte, Videofilme und Infomaterial
über den deutsch-französischen Schüleraustausch hatte er an Bord. Auch für Gespräche
rund um das Thema Frankreich stand der Franzose bereit.
France Mobil ist eine Initiative der französischen Botschaft und der Robert-Bosch-Stiftung
und ist eine Ergänzung der Deutsch-Mobile, die seit dem Jahr 2000 in Frankreich
unterwegs sind.
Was ist ein France Mobil?
Ein France Mobil ist ein französisches Auto, das interessierte Schulen
besucht und den SchülerInnen authentische französische Materialien
anbietet: Spiele, Videos, CDs, CD-Roms, Kinder- und Jugendbücher, Plakate,
Broschüren und vieles mehr. Seit August 2002 fahren neun France Mobile
durch ganz Deutschland.
Was tun die France Mobil-Referenten?
Sie fahren je ein France Mobil und präsentieren Frankreich neu und
hautnah. Sie bieten besondere Französischstunden an, die sowohl für
die Grundschulkinder als auch für die älteren Schüler und Schülerinnen
zum Erlebnis werden sollten: mit französischen Spielen, Reimen und Chansons,
mit prämierten Kurzfilmen von jungen frankophonen Regisseuren, mit Plakaten,
Broschüren oder CDs und auch mit vielen Internetadressen- und Foren, die
die jungen Franzosen gerne besuchen. Selbstverständlich bieten sie auch
jede Menge interessante Broschüren über Frankreich und die französische
Alltagskultur an.
Und in jeder Schule gibt es Rätsel, Quizspiele und Wettbewerbe mit vielen
Preisen.
Die
jungen dynamischen France Mobil-ReferentInnen werden zwar nicht direkt für die
Wahl der französischen Sprache werben, sie werden aber durch ihre besonderen
Französischstunden den interessierten Schülern und Lehrkräften originelle, authentische,
unterrichtsbegleitende Maßnahmen anbieten und dafür werben, dass die deutschen
SchülerInnen möglichst früh und oft Kontakt zu französischen Jugendlichen pflegen,
u.a. über Internet. Die Schüler sollen den Mut fassen, eigenständig aktiven
Urlaub in französischen Gruppen in Frankreich zu verbringen oder die zahlreichen
Möglichkeiten des Deutsch-Französischen Jugendwerkes öfters zu nutzen, z.B.
um 3 bis 6 Monate eine französische Schule als Gastschüler zu besuchen und dann
ihren französischen Partner über dieselbe Zeit zu Hause aufzunehmen.
Mehr können Sie auch unter http://www.kultur-frankreich.de/francemobil erfahren.
Münster-Hiltrup. Besser als zurzeit kann die Vorbereitung auf die DELF-Prüfüng des Institut Français für die Schüler des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums (KvG) nicht sein. Mit der Fremdsprachenassistentin Karine Foubert paukt eine Muttersprachlerin mit den Zehnt-und Elftklässlern für das externe Zertifikat, das seit 1985 in vielen Ländern von Schülern erworben wird und weltweit anerkannt ist. Seit Oktober arbeitet die Germanistikstudentin der Universität Lille am KvG. Neben der Vorbereitung auf das DELF gestaltet sie zusammen mit Fachlehrern den Französischunterricht. „Meine Muttersprache in Deutschland zu unterrichten, das macht mir Spaß“, fasst sie ihre ersten Gehversuche im Lehrbetrieb zusammen.
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| Mit der Fremdsprachenassistentin Karine Foubert (Mitte) pauken die Zehntklässlerinnen Isabell Bommert (1.) und Elisabeth Treydte Französisch. Foto: -kus- |
Schon als Kind träumte sie davon, Lehrerin zu werden. In Deutschland
hat Karine Foubert nun zum ersten Mal die Gelegenheit, ihr Wissen an Schüler
zu vermitteln. 13 Stunden umfasst ihr Stundenplan. Die Liebe zur deutschen Sprache
und der Wunsch, zur deutsch-französichen Verständigung beizutragen,
motivieren sie aber auch dazu, außerhalb der Unterrichtsstunden einiges
für die KvG-Schüler auf die Beine zu stellen. Mit Veranstaltungen
wie Kinoabenden und Kochkursen mit französischen Rezepten bereichert sie
den Schulalltag.
Die Schülersprechstunde, die sie regelmäßig abhält, ist
ein Novum am KvG. Hilfe bei den Hausaufgaben und beim Schreiben von Bewerbungen
für Praktikumsplätze in Frankreich gehören zu den Anliegen, die
von den Schülern an Karine Foubert herangetragen werden.
„Wir sind froh, dass wir sie bekommen haben. Sie macht das ganz prima“,
freut sich der Vorsitzende der Fachschaft Französich, Dieter Spevak, über
die Unterstützung aus Frankreich. Und auch Betreuungslehrerin Veronika
Landwehr ist voll des Lobes für die junge Französin: „Die Vorbereitungen
auf die DELF-Prüfungen könnten wir gar nicht in dem Umfang leisten“,
möchte Landwehr die Fremdsprachenassistentin nicht missen.
„Die Schüler sprechen ohne Hemmung mit ihr, weil sie nicht alles benotet“,
benennt sie den Grund für das gute Verhältnis zwischen Foubert und
den Schülern. Von der Bezirksregierung war Karine Foubert dem Hiltruper
Gymnasium zugeteilt worden. Im Wohnpark in direkter Nachbarschaft zur Schule
besorgten ihr Mitarbeiter des KvG hoch über den Dächern Hiltrups eine
Wohnung.
Ende Mai heißt es für Karine Foubert erst einmal Abschied nehmen.
In Lille muss die Studentin im sechsten Semester eine Prüfung ablegen,
nach der sie berechtigt ist, in Frankreich bis zur Mittelstufe zu unterrichten.
Die guten Eindrücke, die sie von Deutschland gewonnen hat, lassen ihre
Planungen aber etwas anders aussehen. „Ich möchte schon in Deutschland
bleiben“, so Foubert, „weil ich mir vorstellen kann, hier Lehrerin zu
sein.“